Die Mühle von Sanssouci

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Die Mühle von Sanssouci
Die Mühle von Sanssouci.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Mühle von Sanssouci
Produktionsland: Weimarer Republik
Erscheinungsjahr: 1926
Stab
Regie: Siegfried Philippi
Drehbuch: Hans Behrendt; Siegfried Philippi
Produktion: Gerhard-Lamprecht-Film Produktion GmbH
Musik: Willy Schmidt-Gentner (Kino-Musik)
Kamera: Frederik Fuglsang
Schnitt:
Besetzung
Darsteller Rollen
Otto Gebühr Friedrich der Große
Lissy Lind Wilhelmine von Bayreuth
Jakob Tiedtke Müller Caspar
Anita Dorris Luise, seine Tochter
Hermann Böttcher Juwelier Lustig
Hanni Weisse Henriette, seine Tochter
Heinrich Peer Kammerherr von Bärenfels
Georg Alexander Leutnant von Bärenfels, sein Sohn
Olga Tschechowa Tänzerin Barberina
Carl Goetz Voltaire
Wilhelm Chandron General Schwerin
Georg John General Zieten
Eduard von Winterstein Leopold, der alte Dessauer, General
Emil Rameau Genral Winterfeldt
Georg Heinrich Schnell Genral Seydlitz
Arthur Kraußneck General von Keith
Leopold von Ledebur Major von Zedwitz
Valeska Stock seine Frau
Adolf Bassermann Adjutant Buddenbrock
Wilhelm Dieterle Jobst, ein Korporal
Wilhelm Diegelmann Gastwird Niedermeier
Fritz Kampers Theodor, sein Sohn
Lotte Werkmeister Marie, Schankmamsell
Gerhard Ritterband Ladislaus

Die Mühle von Sanssouci ist ein Historienfilm über Friedrich den Großen.
Die Uraufführung dieses Stummfilmes fand am 1. Februar 1926 statt.

Handlung

Man schreibt das Jahr 1750. Der Schlesische Krieg ist beendet und im ganzen Land herrscht große Freude über den neuen Frieden. Der siegreich König Friedrich II. ist in die Heimat zurückgekehrt und will auf seinem Schlößchen Sanssouci von den Strapazen und Aufregungen gründlich ausruhen. Alles haben die Architekten bedacht, um den neuen Ruhesitz des Königs so kunstvoll und vollendet als nur möglich auszustatten. Das heitere Rokokoschlößchen, das heute nach das Entzücken jedes Besuchers von Potsdam bildet, war ein Schmuckkästlein, das jedem fürstlichen Anspruch genügte.

Aber eines hatten die klugen Bauherren doch übersehen, in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses stand nämlich eine alte Mühle, die der jetzige Müller voll seinen Vorfahren ererbt hatte und die ihm teurer war als sein eigenes Leben.

Von früh bis abends klapperten die Mühlenräder und der Müller kam sich mindestens so wichtig vor wie der König selbst, denn wie hätte Friedrich mit seinen Soldaten siegen können, wenn er nicht das Brot für sie geliefert hätte. Für den König aber bedeutete das Geklapper der Mühle eine empfindliche Störung. Wann immer er gerade in Träumereien versinken wollte oder seinen Gedanken nachhängen sofort klapperte und knatterte die alte Mühle, so daß ihn schließlich der Zorn packte und er den Müller aufforderte den Betrieb einzustellen oder die Mühle niederzureißen. Aber der König hatte nicht mit dem harten Schädel des Müllers gerechnet: "Es ist mein gutes Recht, mein Handwerk auszuüben. Die Mühle habe ich von meinen Vorfahren geerbt und werde sie meinen Nachkommen zurücklassen. Wenn es dem König nicht paßt, dann mag er mich verklagen. Das Kammergericht in Berlin wird mir schon zu meinem Rechtl verhelfen."

Wenn auch der König einsah, daß er nach dem Buchstaben des Gesetzes wenig ausrichten konnte, so befahl er doch den weisen Korpural sein Töchterchen geschenkt. Da mußte schon ein Müllersknecht von allem Schrot und Korn kommen. In den Alleen der Orangerie mit ihren neckischen Arnonretten promenierte der König höchstselbst mit Signorina Barberina, der bezaubernden italienischen Tänzerin, und zwischen den ein¬samen Taxushecken schwärmt Voltaire, der französische Dichter, den der König zum großen Ärger seiner braven Generäle mit Gunst überschüttet Auch das Volk ist dem kleinen verwachsenen Franzosen nicht wohlgesinnt¬ und als er eines Tages mit seiner bücherbeladenen Equipage durch Potsdam fährt, hätte ihm der Pöbel böse mitgespielt, wenn ihm nicht Henriette, die Tochter des Juweliers, helfend zur Seite gestanden hätte.

Der Müller will seine Tochter mit dem Sohn eines befreundeten Gastwirtes verheiraten. Louise ist tief unglücklich. Anläßlich eines Volksfestes soll die Verlobung Louisens mit dem Gastwirtsahn Niedermeier gefeiert werden. Henriette versprach einen Ausweg zu finden. Kurz vor der öffentlichen Verlobung eilt sie zur Mühle und besticht den Müllersknecht, damit er die Mühle in Betrieb setzen soll. Sie hofft, daß der Müller sofort zu seiner Mühle eilen würde, wenn er mitten in der Nacht das Klappern hört und daß so die Verlobung hinausgeschoben würde. Aber der Müller hört das Klappern nicht; nur der König und Voltaire werden aus der Nachtruhe aufgeschreckt. In seinem Zorn befiehlt der König, den Müller zu verhaften. Der Müller wird im Schloß vorgeführt, aber er kann die Frage des Königs, wer die Mühle in Gang gesetzt hat, nicht beantworten. Der Alte Fritz droht dem Müller, er werde ihn so langt- festhalten, bis er gestehe. Henriette, die das ganze Unheil angerichtet hat, wird von Gewissensbissen geplagt und eilt ins Schloß. Durch die Hilfe Voltaires, der sich der ersten Begegnung mit Henriette erinnert, kommt sie vor den König. Sie verspricht ihm, den Uebeltäter zu nennen, der in der Nacht die Mühle in Betrieb gesetzt hat, wenn er ihr eine Gnade zusagt. Der König erklärt sich lächelnd zu diesem Pakt bereit. Sie gesteht, daß sie die Schuldige ist und präsentiert gleich darauf den Leutnant von Bärenfels als „ihren Wunsch". Der König willigt in die Heirat und da er gerade beim Ehestiften ist, verloben sich auch der Korporal Jobst und die schöne Müllerstochter mit seiner Einwilligung. Inzwischen hat die Schwester des Königs, die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, den Müller überredet, die Potsdamer Mühle aufzugeben und sich in Bayreuth eine eue Mühle zu bauen. Zwei glückliche Brautpaare Verlassen das Schloß, dessen Ruhe von jetzt ab nicht mehr durch Mühlengeklapper gestört werden soll.

Siehe auch

Quelle