Die kleine Hexe

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Buch

Die kleine Hexe.jpg
Titel: Die kleine Hexe
Autor: Otfried Preußler
Verleger: Thienemann Verlag
Verlagsort: Stuttgart
Erscheinungsjahr: 1957

Die kleine Hexe ist ein Kinderbuch von Otfried Preußler aus dem Jahre 1957. Es erschien zunächst im Thienemann Verlag und wurde inzwischen in 47 Sprachen übersetzt. 1958 wurde es mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Alle Ausgaben enthalten die Illustrationen von Winnie Gebhardt-Gayler.

Inhalt

Die kleine Hexe, deren sehnlichster Wunsch es ist, mit den großen Hexen auf dem Blocksberg herumfliegen zu dürfen, lebt mit ihrem sprechenden Raben Abraxas in einem kleinen, windschiefen Häuschen im Wald. Beim Versuch, sich in der Walpurgisnacht unerlaubt den anderen Hexen anzuschließen, wird sie entdeckt und ihr Hexenbesen zur Strafe verbrannt. Es wird ihr aber in Aussicht gestellt, an der nächsten Walpurgisnacht teilnehmen zu dürfen, wenn sie es bis dahin zu einer guten Hexe gebracht habe. Nun bemüht sich die kleine Hexe ein Jahr lang, ausreichend gute Taten zu vollbringen, hilft armen Menschen, bestraft Bösewichte, rettet Tiere und findet neue Freunde.

Wie kamen die beiden Negerlein auf die verschneite Dorfstraße? Und seit wann gab es Türken und Indianer in dieser Gegend? Türken mit roten Mützen und weiten Pluderhosen – und Indianer, die greulich bemalte Gesichter hatten und lange Speere über den Köpfen schwangen?
„Sie werden vom Zirkus sein“, meinte der Rabe Abraxas. Aber die beiden Negerlein waren nicht vom Zirkus, und ebensowenig die Türken und Indianer. Auch die kleinen Chinesinnen und der Menschenfresser, die Eskimofrauen, der Wüstenscheich und der Hottentottenhäuptling stammten nicht aus der Schaubude. Nein, es war Fastnacht im Dorf. Und weil Fastnacht war, hatten die Kinder am Nachmittag schulfrei bekommen und tollten verkleidet über den Dorfplatz.
Die kleinen Türken warfen Papierschlangen. Der Hottentottenhäuptling brüllte: „Uaaah! Uaaah!“ Der Menschenfresser schrie „Hungärrr! Hungärrr! Wer will sich fressen lassen?“ Die Chinesenmädchen kreischten auf chinesisch, die Eskimofrauen quietschten in der Eskimosprache, und die Cowboys schossen mit Stöpselpistolen in die Luft. Der Schornsteinfeger schwenkte seinen Pappzylinder, der Kasperl haute dem Wüstenscheich mit der Pritsche eins auf den Turban, und der Räuberhauptmann Jaromir schnitt so grimmige Gesichter, daß ihm der angeklebte Schnurrbart nicht halten wollte und immer wieder herunterfiel. (Die Kleine Hexe, Seite 86-87).

Hörspiel

In den Jahren 1970, 1971 und 1977 brachte die Firma Phonogram auf ihren Marken Philips und Fontana eine Hörspielfassung des Buches auf Schallplatten und Kassetten heraus.

„Negerdebatte“

Für eine Neuauflage im Juli 2013 soll die kommende Fassung politisch korrekter sein und Begriffe neu angepaßt werden. Dies betrifft insbesondere eine Fastnachtsfeier, auf der sich Kinder als „Negerlein“, „Türken mit roten Mützen und weiten Pluderhosen“, „Chinesinnen“, als „Menschenfresser“, „Eskimofrauen“ und als „Hottentottenhäuptling“ verkleiden. Dazu gehören auch Begriffe wie „(Schuhe) wichsen“ oder „Zigeuner“.[1][2] Auf Schnittberichte.com gab es unter den Lesern verstärkt Ärgernisse. So schrieb der Leser Eisenherz am 14. Januar 2013:

„Ich freu mich schon auf die Gebrüder Grimm im angepassten Ghetto-Slang! ,Ey yo, Bitch, steck da krasse Finga ausm Käfig, alda!'
Nee, was hier abgeht, ist nicht mehr feierlich! Auf dem Altar der Politischen Korrektheit wird unsere gesamte Vergangenheit geschlachtet. Alles wird angepasst, modifiziert und gesäubert, um nur ja keinem weh zu tun. Man könnte ja dann in die Verlegenheit kommen, Wörter erklären zu müssen, die nicht vorher von der Antifa abgesegnet wurden!“ [3]

Der Publizist Jan Fleischhauer kritisierte die Absurdität der Politischen Korrektheit in einer Kolumne auf Spiegel-Online.[4]

Ausgaben

  • Die kleine Hexe (ISBN 352210580X)
  • The little Witch (ISBN 3522174399)

Siehe auch

Fußnoten