Ebner, Karl

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SS-Sturmbannführer Dr. jur. Karl Ebner

Karl Ebner (Lebensrune.png 27. Oktober 1901 in Franzensfeste, Österreich-Ungarn, heute Südtirol; Todesrune.png 11. November 1983 in Lienz, Osttirol) war ein deutscher Jurist und SS-Obersturmbannführer sowie in der Zeit des Nationalsozialismus stellvertretender Leiter der Geheimen Staatspolizei Wien. Er darf nicht mit Generalmajor Karl Ebner verwechselt werden.

Leben

Karl Ebner wurde als Sohn eines Taglöhners, der als Magazinarbeiter bei der Südbahngesellschaft arbeitete, geboren. 1923 legte er im im Gymnasium-Lyzeum des Augustiner-Chorherrenstifts in Neustift bei Brixen die Matura ab. 1923 zog die Familie nach Dölsach bei Lienz, wo Ebners Vater Fahrdienstleiter wurde. Ab Oktober 1923 studierte er für zwei Semester Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Graz, dann Rechtswissenschaften an den Universitäten Graz und später auch Wien. Am 13. März 1928 wurde er zum Doktor beider Rechte promoviert und trat noch im selben Jahr in den Landesdienst als Vertragsangestellter im höheren Verwaltungsdienst im burgenländischen Sauerbrunn ein. Protegiert von seinem Südtiroler Landsmann Benno Braitenberg, dem Leiter des Bundespolizeikommissariats Eisenstadt, wurde Ebner im März 1929 als pragmatisierter Beamter in den Bundesdienst überführt, im Oktober desselben Jahres zum stellvertetenden Bezirkshauptmann von Eisenstadt und 1931 zum Polizeikommissar befördert. Ab 1. Oktober 1931 wurde Ebner stellvertretender Leiter des Bundespolizeikommissariats Wels. Mit 1. April 1933 wurde Ebner auf eigenen Wunsch zur Bundespolizeidirektion Salzburg versetzt und wurde noch im selben Jahr Parteianwärter der NSDAP, der er auch in der Kampfzeit treu blieb. Vom 8. bis 11. Dezember 1948 fand der Prozess gegen Ebner am Landesgericht für Strafsachen in Wien statt und wurde zu 20 Jahren schweren Kerker verurteilt. Bereits am 16. Mai 1953 wurde Ebner von Bundespräsident Körner begnadigt und am 13. Juni 1952 freigelassen.

Ebner wurde als Sohn eines Magazinarbeiters geboren und besuchte nach der Volksschule das Gymnasium in Brixen, wo er 1923 maturiert hatte. Im selben Jahr wurden die Eltern aufgefordert, Italien zu verlassen, und zogen nach Kötschach (Kärnten). Ebner begann mit dem Wintersemester 1923/24 das Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, wo er der Carolina beitrat. […] Mit Beginn des WS 1925/26 übersiedelte Ebner nach Wien und setzte dort sein Studium fort. Er ging noch als Fuchs der Carolina zum Kürnberg. Nach der damals wie heute geltenden Cartellordnung des CV bleibt ein Fuchs bei Studienortwechsel zwar vorerst Mitglied seiner Urverbindung, wird jedoch bei der Burschung Urmitglied seiner neuen Aufenthaltsverbindung und verliert die Mitgliedschaft in seiner ursprünglichen Verbindung, wobei das Aufnahmedatum dieser bestehen bleibt. Ebner wurde im Wintersemester 1925/26 geburscht. […] Nach Ende seines Studiums in Wien (Dr. iur. 1928) und dem Gerichtsjahr trat Ebner in den Dienst der burgenländischen Landesregierung, Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt. Deren Leiter war Benno von Braitenberg (ehemals AIn), über den – er wurde wegen NS-Mitgliedschaft aus dem CV ausgeschlossen – Ebner erstmals in Kontakt zum Nationalsozialismus kam. Im Frühjahr 1929 wechselte Ebner in den Bundesdienst, und zwar zur Polizei. Am 1. Oktober 1931 wurde er zum stv. Leiter des Polizeikommissariats Wels ernannt. Am 1. April 1933 wechselte er zur Bundespolizeidirektion Salzburg, wo er sich zum Beitritt in die NSDAP anmeldete, jedoch noch nicht aufgenommen wurde. Doch bereits im Frühjahr 1934 wurde Ebner nach Wien in die Generaldirektion für Öffentliche Sicherheit, Staatspolizeiliches Büro, transferiert, die damals beim Bundeskanzleramt ressortierte. Das war zu Beginn des „Ständestaates“ zweifelsohne eine höchst wichtige Position und zeigt, daß man offenbar von Ebners Annäherungen an die NSDAP vorerst noch nichts wußte. Das sollte sich aber bald ändern. Denn gegen ihn wurde nach dem Juli-Putsch der Nationalsozialisten im August 1934 eine rund drei Monate dauernde Disziplinaruntersuchung wegen Verdachts des Kontakts zu Nationalsozialisten eingeleitet, während der er suspendiert war. Sie endete aber ohne Ergebnis, so daß er über Vermittlung von Roman Rosiczky (Nc), damals Sekretär von Sicherheits-Staatssekretär Hans Hammerstein-Equord und nach 1945 Parlamentsdirektor, im Herbst 1934 am Polizeikommissariat Wien-Hietzing wieder Verwendung fand. Im Juli 1936 wurde Ebner in den Wiener Arbeiterbezirk Favoriten strafversetzt, weil er angeblich versucht haben soll, einen SA-Mann zu decken. In diesen Jahren war Ebner aktiver „Illegaler“, wie verschiedene Belege beweisen. In Favoriten war er nicht mehr für die Verfolgung von Nationalsozialisten zuständig, denen er trotzdem viele Hinweise gab, sondern im Referat „Linksbewegung, Jugendliche und Abhängige“. Dort trat er dann formell der illegalen Bezirksgruppe der NSDAP (Juli 1936) und am 3. Januar 1937 der SS-Standarte 3/89 („Putschstandarte Holzweber“) bei. Nach dem Anschluß kam Ebner am 28. März 1938 zur neuerrichteten Gestapo-Leitstelle Wien, Referat II B (Juden und Kirche), die im ehemaligen Hotel Métropole am Franz-Josefs-Kai untergebracht war. Am 1. Juni 1939 übernahm er dann die Leitung des Referats II B (hieß später IV B). […] Im April 1942 wurde Ebner zum stv. Leiter der Gestapo-Leitstelle Wien ernannt. Sein Vorgänger war übrigens Heinz Hellenbroich (Hohenstaufen im CV), der diese Stelle ab Oktober 1941 innehatte (dieser wurde 1948 von einem US-Militärgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet). Mit 1. August 1942 wurde Ebner zum Oberregierungsrat befördert und am 9. April 1943 zum SS-Obersturmbannführer ernannt. Im September 1943 verhörte der des Italienischen mächtige Ebner nach der Befreiung Mussolinis dessen mitgenommenen Gefängnisdirektor und sprach auch mit Mussolini. Im Gefolge der Ereignisse des 20. Juli 1944 in Wien wurde er von Widerstandskämpfern zusammen mit anderen SS- und Gestapo-Leuten kurzfristig festgenommen. […] Am 1. Dezember 1944 wurde ein neuer Leiter der Wiener Gestapo ernannt, der eine geheime Überwachung Ebners anordnete, die am 9. Januar 1945 zu seiner Verhaftung führte. Am 16. März fand in Traunstein am Inn (Oberbayern) die Verhandlung gegen ihn vor dem SS- und Polizeigericht statt, wobei er wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tod verurteilt wurde. Er kam zuerst in das Gefängnis von Neunkirchen (Niederösterreich), von wo aus ihm aber am 22. März die Flucht gelang. Am 31. März wurde Ebner wieder verhaftet und über St. Pölten nach Salzburg gebracht, wo er am 2. Mai 1945 vor Eintreffen der US-Truppen freigelassen wurde. […] Nach Aussage des bekannten Schauspielers Hans Moser habe Ebner ihm 1940 oder 1941 geholfen, daß seine Frau, eine Jüdin, unbehelligt von Budapest nach Wien kommen konnte. Ebner gelangte nach seiner Freilassung in Salzburg Anfang Mai 1945 zu seinen Eltern nach Dölsach in Kärnten, wurde aber dort am 13. Juni 1945 von den Briten verhaftet und am 20. Februar 1947 den österreichischen Justizbehörden überstellt. Danach erfolgte eine eineinhalbjährige Voruntersuchung (Untersuchungshaft). Am 1. Oktober 1948 wurde dann gegen ihn die Anklage wegen Hochverrats, wegen Versäumnis der Dienstaufsicht sowie wegen Ausübung ungesetzlicher Handlungen im Rahmen seiner Amtstätigkeit als Polizeibeamter erhoben. Am 6. Dezember begann die Hauptverhandlung vor dem Volksgerichtshof Wien, bei der er von Rechtsanwalt Hugo Zörnlaib (NbW EM) verteidigt wurde. Am 11. Dezember 1948 wurde Ebner zu 20 Jahren schweren Kerkers, verschärft durch ein halbjährliches hartes Lager verurteilt und in die Strafanstalt Stein überstellt. […] Seit 1951 verfaßten Ebner sowie seine Frau Gnadengesuche, denen am 16. Mai 1953 Bundespräsident Theodor Körner stattgab. Einer der intensivsten Intervenenten für eine Begnadigung Ebners war der damalige Dritte Präsident des Nationalrats, Alfons Gorbach (Cl). Daß Gorbach und Ebner sich aus den Grazer Carolinen-Zeiten her kannten, ist wohl anzunehmen. Seine Strafe wurde auf zwölf Jahre herabgesetzt und die Verbüßung der Reststrafe ausgesetzt, so daß Ebner am 19. Mai 1953 freikam. Da die Inhaftierung durch die Briten und die Untersuchungshaft angerechnet wurden, war er nahezu acht Jahre in Haft. Durch die Herabsetzung des Strafmaßes auf zwölf Jahren waren damit zwei Drittel der Strafe verbüßt. Ebner wohnte nach der Haftentlassung bis September 1954 bei seinen Eltern in Dölsach, kehrte dann nach Wien zurück und arbeitete ab 1955 bei der Bau- und Siedlungsgenossenschaft GESFÖ, einer Tochtergesellschaft der Creditanstalt-Bankverein, bis zu seiner Pensionierung 1968 als Hausverwalter in einer eher nachgeordneten Stellung. Ob dieser Posten im Zusammenhang mit dem damaligen Generaldirektor der Creditanstalt-Bankverein Joham steht, ist nicht nachzuweisen. Ebner starb am 11. November 1983 in Lienz an Gallenkrebs und wurde in Wien (Kahlenberger Friedhof) beigesetzt.[1]

Fußnoten

  1. Karl Ebner, in: Österreichischer Cartellverband (ÖCV)