Echtergotik

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Ein Beispiel der Echtergotik: Die Pfarrkirche von Oberschwarzach

Die Echtergotik, auch Juliusstil genannt, bezeichnet einen nachgotischen Baustil, der maßgeblich vom kunstsinnigen Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn geprägt wurde. Diese Form der Nachgotik ist ausschließlich in Franken beheimatet.

Geschichte

Da man im späten 16. Jahrhundert im klerikalen Bereich im Gotischen das Alte, Altehrwürdige und auch Altgläubige sah, ist dem gotischen Stil eine hohe Bedeutung innerhalb einer konfessionell instrumentalisierten Baukunst zugekommen: Da Julius Echter ein wichtiger Akteur der katholischen Reform war, galt der gotische Stil unter seinem Regiment als Träger eines kontinuierlichen, gefestigten Katholizismus. Die Vorstellung einer linearen, gleichsam bruchlosen Stilentwicklung von der Spätgotik hin zur Renaissance diente als Maßstab für den zu schaffenden neuen Baustil. Formen der Spätgotik und der Renaissance erhielten eine vielfältige Vermischung. So wurden gotische Maßwerk- und Gewölbeformen, Spitzfenster und -portale mit Säulenordnungen, Rahmungen und Ornamentierungen der Renaissance kombiniert. Charakteristisch ist in der Echtergotik der Echterturm (auch Echterspitze); der Kirchturm trägt einen aufgesetzten, spitz zulaufenden Turmabschluss.[1]

Kirche mit Echterturm in Buch (Theres)

Literatur

  • Damian Dombrowski, Markus Josef Maier, Fabian Müller: Julius Echter - Patron der Künste. Konturen eines Fürsten und Bischofs der Renaissance, Deutscher Kunstverlag 2017

Fußnoten

  1. Stefan Bürger, Iris Palzer: „Juliusstil und Echtergotik“ in Julius Echter - Patron der Künste, ab Seite 271