Keyserling, Eduard von

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Eduard Graf von Keyserling (geb. 18. Mai 1855 in Schloß Paddern bei Hasenpoth, Kurland; gest. 28. September 1918 in München), war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Eduard von Keyserling stammte aus einer alteingesessenen baltischen Adelsfamilie und war das neunte von zwölf Geschwistern auf Schloss Paddern bei Hasenpoth in Kurland. Er besuchte die Schule in Hasenpoth und das deutsche Gymnasium in Goldingen. Nach dem Abitur studierte er Jura, Philosophie und Kunstgeschichte in Dorpat. In Wien setzte er das Studium fort.

1889 kehrte er zurück und übernahm die Verwaltung der Familiengüter, bis 1894 seine Mutter starb. Nach der Übergabe der Güter an die Majoratsherren zog er nach München. Im Alter von 45 Jahren erblindete er wegen einer Syphilisinfektion und konnte seine Texte nur noch diktieren.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges veröffentlichte er in der Zeitschrift „Zeit-Echo“ einen Beitrag unter dem Titel „Das Wunder von Heute“, mit dem er die Überwindung der Isolation des Einzelnen, die Erneuerung einer Gesellschaft, in welcher das Individuum nur für seine Sonderinteressen gelebt hatte, beschreibt. War das Deutsche Reich den meisten vor dem Krieg nur ein politischer Begriff, so fühlten sie nun ihre Zusammengehörigkeit:

Wie stolz waren wir auf unsere Individualität. Ein jeder kauzte sich in seine Ecke hinein und war eine Welt für sich, die nur von ihm selbst verstanden wurde, die eigensinnig ihre eigenen Bahnen ging, den Andern fern und jedenfalls anders als die Andern. (...) Und jetzt in Deutschlands schicksalsvollstem Augenblick, jetzt plötzlich denken Millionen von Menschen einen Gedanken, fühlen eine Leidenschaft, haben einen Willen... mühelos verstehen sie einander, als hätten sie die gemeinsame Muttersprache vergessen und verständen sie nun wieder. Das Volk fühlt sich als ein Volk.[1]


Auszug aus „Harmonie“:[2]

Keyserling - Harmonie.png



Werke (Auswahl)

Romane

  • Fräulein Rosa Herz, 1887. Steidl, Göttingen 2000, ISBN 978-3-88243-717-1 (Textversion)
  • Die dritte Stiege, 1892. Steidl, Göttingen 1999, ISBN 3-88243-653-0 (Textversion)
  • Beate und Mareile. Eine Schloßgeschichte, 1903. btb, München 1998, ISBN 978-3-442-72452-9 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Dumala, 1908. In: Harmonie, München, Knaur 1998, ISBN 978-3-426-61109-8 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Wellen, 1911. SZ-Bibliothek, München 2004, ISBN 978-3-937793-53-5 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Abendliche Häuser, 1914. Steidl, Göttingen, 2004, ISBN 978-3-88243-614-3 (Textversion)
  • Fürstinnen, 1917. dtv, München 2005, ISBN 3-423-13312-0 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Feiertagskinder, 1918. In: Harmonie, München, Knaur 1998, ISBN 978-3-426-61109-8 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Novellen und Erzählungen

  • Schwüle Tage. Novelle, 1904. In: Schwüle Tage, Manesse-Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-7175-2062-7 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Harmonie, 1905. Suhrkamp, Frankfurt 2003, ISBN 978-3-518-01784-5 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Seine Liebeserfahrungen, 1906. In: Im stillen Winkel, Manesse-Verlag, Zürich 2006, ISBN 978-3-7175-2098-6 (Textversion)
  • Bunte Herzen, 1909. In: Schwüle Tage, Manesse-Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-7175-2062-7 (Textversion)
  • Nachbarn, 1911. In: Harmonie, Knaur, München 1998, ISBN 978-3-426-61109-8 (Textversion)
  • Am Südhang. Novelle, 1914. In: Schwüle Tage, Manesse-Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-7175-2062-7 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Nicky, 1914. In: Schwüle Tage, Manesse-Verlag, Zürich 2005, ISBN 978-3-7175-2062-7
  • Im stillen Winkel, 1918. In: Im stillen Winkel, Manesse-Verlag, Zürich 2006, ISBN 978-3-7175-2098-6

Dramen

  • Ein Frühlingsopfer, 1900 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Der dumme Hans, 1901
  • Die schwarze Flasche, 1902. Friedenauer Presse, Berlin 1990, ISBN 978-3-921592-61-8 (Textversion)
  • Peter Hawel, 1904 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Benignens Erlebnis, 1906 (PDF-Datei)

Gesammelte Erzählungen

Verweise

Literatur

  • Einführung in sein Leben und Werk durch Ernst Heilborn: „Eduard Graf Keyserling - Sein Wesen und sein Werk“ in: Gesammelte Erzählungen, Band 1 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. zitiert in: „Eduard von Keyserling - Sein Werk und der Krieg“ Von Antonie Alm-Lequeux, S. 34f. (Eingeschränkte Voransicht auf Google-Bücher)
  2. in: Der Natursinn in der deutschen Dichtung Von Julie Adam, Wien & Leipzig 1908, S. 266f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!