Emge, Carl August

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Prof. Dr. jur. Dr. phil. Carl August Emge; er gehörte am 29. Juli 1932 zu den Initiatoren eines Aufrufs der Jenaer Hochschullehrer, die NSDAP zu wählen. Auch unterschrieb er die Erklärung von 300 Hochschullehrern für Adolf Hitler zur Reichstagswahl März 1933.

Carl August Emge (Lebensrune.png 21. April 1886 in Hanau; Todesrune.png 20. Januar 1970 in Bad Honnef) war ein deutscher Rechtsgelehrter und Hochschullehrer, der besonders als Rechtsphilosoph und Rechtssoziologe hervorgetreten ist. Der promovierte Jurist und Philosoph war ein Schüler Heymanns und der erste Lehrstuhlinhaber einer Professur für Rechtsphilosophie in einer deutschen Universität, und zwar ab 1933 in Jena und ab November 1934 in Berlin. Seit 1930 war er mit der wissenschaftlichen Leitung des Nietzsches-Archivs betraut. Zudem wirkte er als stellvertretender Präsident der Akademie für Deutsches Recht und war seit dem 1. Dezember 1931 Mitglied der NSDAP (Nr. 847.792).

Leben und Wirken

Adolf Hitler, Elisabeth Förster-Nietzsche und Carl August Emge (in Uniform), Villa Silberblick in Weimar (Sitz des Nietzsche-Archivs)

Carl August Emge war der Sohn eines Fabrikanten und studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Philipps-Universität Marburg Rechtswissenschaft. 1906 wurde er im Corps Suevia Heidelberg recipiert. Er bestand 1910 das Referendarexamen und wurde im selben Jahr in Marburg zum Dr. iur. promoviert. Er habilitierte sich 1916 an der Hessischen Ludwigs-Universität in Gießen mit der Schrift „Über das Grunddogma des rechtsphilosophischen Relativismus“. An der neuen Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main studierte er Philologie. 1916/17 war er Referent im Kriegspresseamt. 1920 wurde er auch zum Dr. phil. promoviert und 1923 in Jena für Philosophie habilitiert.

Seit 1922 war Carl August Emge ordentlicher Professor der Rechte, seit 1928 lehrte er als außerordentlicher Professor in Jena, wo er 1933 das erste Ordinariat für Rechtsphilosophie in Deutschland erhielt. Er folgte dann einer Berufung nach Riga, wo er auch das Ordinariat für Soziologie innehatte. 1931 übernahm Carl August Emge die wissenschaftliche Leitung des Nietzsche-Archivs in Weimar und begründete die kritische Werkausgabe. Nachdem Emges Plan, das Archiv der Preußischen Akademie der Wissenschaften anzugliedern, gescheitert war, verließ er 1935 das Archiv.

Politisch hoffte Carl August Emge noch vor der Deutschen Revolution 1933 auf eine Verbesserung und Erneuerung von Staat und Volk durch den Nationalsozialismus. Dies führte ihn dazu, sich im Wissenschaftsbereich für einen Wandel einzusetzen (1932 Ernennung zum Universitätskommissar der nationalsozialistischen Bewegung in Jena).

1934 nahm die Akademie für Deutsches Recht Emge in ihre Reihen auf (seit 1937 Vizepräsident), er wurde dort mit dem Vorsitz des Ausschusses für Rechtsphilosophie betraut, der im Nietzsche-Archiv tagte. 1935 wurde er als Ordinarius nach Berlin berufen. Von 1937 bis 1942 wirkte Carl August Emge als stellvertretender Präsident der Akademie für Deutsches Recht.

Einen Teil seiner Werke veröffentlichte Carl August Emge unter dem Pseudonym „Ab Insulis“.

Nachkriegszeit

Nach dem Ende des 1939 von England entfesselten europäischen Krieges, der durch den Eintritt der USA zum Weltkrieg wurde, war Carl August Emge Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, Senator seit 1949. 1953 gehörte er einer europäischen Forschungsgruppe für Flüchtlingswesen an. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf an die Universität Würzburg als Professor für Philosophie und Rechtsphilosophie, den er bis zu seiner Emeritierung 1957 ausfüllte.

Familie

Carl August Emge heiratete 1914 Lona Küch aus Hanau. Aus der Ehe ist ein Sohn entsprossen.

Werke (Auswahl)

  • Über das Grunddogma des rechtsphilosophischen Relativismus, 1916
  • Hegels Logik der Gegenwart, 1927
  • Der philosophische Gehalt der religiösen Dogmatik, 1929
  • Geistiger Mensch und Nationalsozialismus. Ein Interview für die Gebildeten unter seinen Gegnern. Berlin 1931. Unter dem Pseudonym „Ab Insulis“ (Liste der auszusondernden Literatur)
  • Ideen zu einer Philosophie des Führertums. In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie, Bd. XXIX (29), 1935/36, S. 175 ff.; und Ausgabe im Verlag für Staatswissenschaft und Geschichte, Berlin 1936 (Liste der auszusondernden Literatur)
  • Ein Rechtsphilosoph wandert durch die alte Philosophie. Berlin 1936
  • Philosophie der Rechtswissenschaft, 1961
  • Max Stirner: Eine geistig nicht bewältigte Tendenz, 1963
  • Die Bedeutung der Rechtssoziologie für die Dogmatik, 1968

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