Welteke, Ernst

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Ernst Welteke (Lebensrune.png 21. August 1942 in Korbach, Hessen) ist ein ehemaliger Politiker der SPD. Als Volkswirt war Welteke von 1999 bis 2004 Präsident der Deutschen Bundesbank.

Ausbildung

Welteke besuchte die Realschule und absolvierte eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker, bevor er auf dem zweiten Bildungsweg sein Abitur machte und danach in Marburg und Frankfurt am Main ein Studium der Volkswirtschaftslehre aufnahm, welches er 1971 erfolgreich abschloß.

Politik

Bereits 1964 trat Welteke der SPD bei; seit 1959 war er bereits Gewerkschafter. Über den Kreistag Hochtaunus kam er 1974 in den hessischen Landtag, wo er zehn Jahre später den SPD-Fraktionsvorsitz übernahm. Zwischen 1991 und 1995 war er zunächst Wirtschafts-, Technologie- und Verkehrsminister sowie anschließend Finanzminister des Landes Hessen.[1]

Geldpolitik

Von 1995 bis 1999 war er Präsident der Landeszentralbank Hessen. Da Welteke ein entschiedener Befürworter des Euro war, wurde er durch die BRD-Regierung unter Gerhard Schröder am 1. September 1999 zum Präsidenten der Deutschen Bundesbank ernannt. Zugleich war er Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank. Unter dem SPD-Mann wies die Bundesbank 2003 den geringsten Jahresgewinn seit 17 Jahren aus.[1]

Vorteilsnahme und Rücktritt

Am 5. Juni 2003 war Welteke mit seiner Frau auf Einladung von BMW Gast beim Formel-Eins-Rennen in Monaco. 2004 ermittelte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen Welteke wegen des Verdachts der Vorteilsnahme. Im Zuge dieser Ermittlungen legte er zunächst sein Amt nieder, trat dann aber am 16. April 2004 von seinem Amt zurück. Welteke hatte sich und seiner Familie von der Dresdner Bank zum Jahreswechsel 2001/2002 einen Luxusaufenthalt im Hotel Adlon bezahlen lassen. Im Juni 2004 wurde das Verfahren gegen Zahlung von 25.000 Euro eingestellt. Die Zahlung erfolgte zur Hälfte von Welteke und zur anderen Hälfte vom Steuerzahler durch die Bundesbank. Welteke war der erste Bundesbankpräsident, der sein Amt wegen unangemessenen Verhaltens im Amt verloren hat. Zuvor war nur Karl Otto Pöhl freiwillig aus dem Amt geschieden, da er ein Gegner der Währungspolitik von Helmut Kohl war.[2][3]

Luxuspension für Welteke

2008 erstritt sich Welteke vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof eine deutliche Erhöhung seines Altersruhegeldes. Seine bis dahin gezahlte Pension von rund 8000 Euro monatlich wurde rückwirkend ab 2004 auf 13000 Euro erhöht. Ursprünglich strebte Welteke im Verfahren eine Erhöhung auf 24000 Euro monatlich an.[4]

Verweise

Fußnoten