Esseklee

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Esseklee

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederdonau
Einwohner (1930): 317
Höhe: 205 m ü. NN
Koordinaten: 48° 50′ 7″ N, 16° 4′ 40″ O
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Esseklee befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von der Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Dorfstraße von Esseklee.

Esseklee ist ein deutscher Ort in Südmähren, Sudetenland, am rechten Ufer des Flusses Thaya südöstlich von Znaim gelegen. Nachbarorte sind Pumlitz im Westen und am anderen Thayaufer im Norden Klein Teßwitz.

Geschichte

Der Ortsname kommt erstmals zusammen mit der Erwähnung der Mühle 1243 vor. Der nahe gelegene Pelzwald kommt bereits in einer Urkunde von 1195 vor. Der tschechische Name leitet sich von dem slawischsprachigen Personennamen „Nesachleb“ („Trag Brot“) ab.

1252 wurde der Probstei Pöltenberg bei Znaim der Besitz der Mühle von Ottokar II. bestätigt. Durch König Johann gelangte sie 1325 an die Stadt Znaim. Vorübergehend wurde Esseklee während der Reformation lutherisch. Seit 1580 wurde beim Kloster Bruck der Ort Esseklee im Kirchenbuch geführt. 1660 wurde auf Veranlassung des Abtes des Klosters Bruck eine neue Mühle erbaut.

Durch die Verpachtung der Hutweide und des Schießstandes an die Garnison im aufgelassenen Kloster Bruck, wurde Esseklee im 19. Jahrhundert eine reiche Gemeinde.

Esseklee war ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine der sechs Gemeinden vom Thayaboden, die zum Bezirk Znaim gehörten und mit dem Nachbardorf Pumlitz räumlich zusammengewachsen.

Den unweit von Esseklee gelegenen Katharinenhof erhielten nach der Aufrichtung des Kunststaates Tschecho-Slowakei 1919 tschechische Siedler.

Durch die Neugliederung im nationalsozialistischen Deutschen Reich wurde Esseklee 1939 in Znaim eingemeindet. Der Zweite Weltkrieg kostete 19 Einwohnern das Leben. Die Thayabrücke wurde am 7. Mai 1945 von Wehrmachtssoldaten gesprengt bevor sich diese zurückziehen mußten. Danach besetzten sowjetische Truppen den Ort. In den nächsten Tagen kam es durch diese zu Plünderungen, Mißhandlungen und Vergewaltigungen. Alle Pferde des Ortes wurden von den Sowjets requiriert.

Vertreibung der Deutschen 1945/46

Im Juni 1945 kamen tschechische „Revolutionsgardisten“ in den Ort. Nach und nach flüchtete fast die gesamte Einwohnerschaft des Ortes vor den Drangsalierungen dieser militanten Tschechen nach Österreich.

Wirtschaft und Infrastruktur (vor der Vertreibung)

Landwirtschaft: Anbau von Getreide, Mais, Gemüse, Mohn und Obst. Die Weinbaufläche betrug um die vorige Jahrhundertwende noch 67 ha. Im Verhältnis zu anderen Gemeinden des Thayabodens spielte auch die Viehzucht noch eine gewisse Rolle.

Gewerbe: Gutshof (Katharinen Hof), Mühle, ein Gasthaus, zwei Gemischtwarenhändler (Greißler), zwei Schuhmacher, Maler- und Anstreicher und eine Milchsammelstelle.

Einrichtungen: Schule mit Pumlitz (Bohumilice) gemeinsam genutzt (1878 erbaut), zuständiges Post- und Telegraphenamt in Oblas (Oblekovice) (seit 1899), Armenhaus, Elektrifizierung (1914).

Kulturerbe

  • Glockenhaus
  • Dreifaltigkeitsmarterl

Siegel

Ein Siegel ist seit dem 18. Jahrhundert bekannt: Ein Rebmesser von einer Weintraube umgeben und darüber drei Rosenblüten.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Häuser Einwohner insgesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsch andere
1910 59 336 331 5
1930 63 317 243 74
1961 263

Bekannte, in Esseklee geborene Personen

Literatur

  • Johann Anderl: Ortschronik von Znaim-Esseklee in Südmähren, ohne Jahresangabe