Königlicher Hausorden von Hohenzollern

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Adalbert Prinz von Preußen, Träger des Großkomturkreuzes des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern

Der Hausorden von Hohenzollern wurde am 5. Dezember 1841 in drei Klassen von Fürst Konstantin von Hohenzollern-Hechingen und Fürst Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen als Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden gestiftet und nach dem am 12. März 1850 erfolgten Übergang der beiden Fürstentümer an Preußen von König Friedrich Wilhelm IV. am 16. Januar 1851 zu einem Königlichen Hausorden mit zwei getrennten Ordnungen (königlich preußische und fürstlich hohenzollerische) erhoben. Er war keine reine Militär- oder Kriegsauszeichnung und konnte in der Form des Adlers auch an zivile Personen verliehen werden, die sich gegenüber dem Hause Hohenzollern ausgezeichnet hatten.

Wilhelm II. als Regimentschef des Regiments der Gardes du Corps in weißer Paradeuniform mit u. a. Stern und Band samt unten angebrachtem Kleinod des Schwarzen Adler-Ordens sowie Collane zum Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern ohne Schwerter.

Stiftung

Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Kreuz der Ritter mit Schwertern

In den Statuten vom 23. August 1851 heißt es in Artikel 2 und 3:

„Den Königlichen Hohenzollernschen Haus-Orden wollen Wir dem Andenken an den Ursprung und die Ausbreitung Unseres Königlichen Hauses widmen, welches unter dem Beistande Gottes des Allmächtigen von der Felskuppe des Hohenzollern seine Herrschaft ausgebreitet hat, bis zu dem Baltischen Meere und über das Stromgebiet der Nordsee und verleihen zu diesem Gedächtnisse dem Orden die Devise: Vom Fels zum Meer, wollen auch zum Sinnbilde des allmächtigen Anwachsens der Macht Unseres Hauses sämtliche Ordenszeichen außer mit dem Hohenzollernschen Wappen auch mit dem Königlichen Adler von Preußen, sowie mit Unseren Haus- und Landesfarben schmücken, die Ordenskette aber außerdem noch mit dem Burggräflich nürnbergschen Wappen und dem Scepter des Chur-Erz-Kämmerers.“
Königlicher Hausorden von Hohenzollern. Verleihungsurkunde zum Adler der Inhaber für den Lehrer und Kantor Heinrich Wilhelm Thölke in Burgdorf, datiert Berlin am 30. April 1909
„Diesen Unseren Königlichen Hausorden werden Wir und Unsere Nachfolger in der Krone an solche Personen verleihen, welche um die Erhaltung des Glanzes und der Macht Unseres Königlichen Hauses sich verdient gemacht, und eine besondere Hingebung an Uns und Unser Haus an den Tag gelegt haben, ... durch aufopferndes und mannhaftes Benehmen im Kampf für dasselbe gegen äußere und innere Feinde ...“Friedrich Wilhelm IV. von Preußen
Fürstlich Hohenzollern’scher Hausorden (2. bzw. 3. Modell ab 1852, wenn das Zwischenmodell als 2. Modell gezählt wird). Ehrenkomturkreuz (1. Ausführung ab 1891). Gold emailliert. An Sprungring, ohne Band.

Ordensklassen

Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern, Ehrenkreuz III. Klasse mit der Krone

Königlicher Hausorden von Hohenzollern

Fürstlicher Hausorden, Verleihungsetui zum Ehrenkreuz I. Klasse mit Schwertern

Der „Königlich Preußische Hausorden von Hohenzollern“ hatte gemäß den Statuten vom 23. August 1851 in der Fassung vom 18. Oktober 1861 zwei Abteilungen mit je vier Klassen: die militärische Abteilung der Kreuze mit Schwertern – am 27. Februar 1864 eingeführt – und ohne Schwerter sowie die zivile Abteilung der Adler.

Die Rangstufen der zivilen Abteilung waren:

  • Großkomtur[1]
    • mit Stern (eingeführt am 18. Oktober 1861)
    • ohne Stern
  • Komtur (Halsorden)
    • mit Stern (eingeführt am 18. Oktober 1861)
    • ohne Stern
  • Inhaber (eingeführt am 9. März 1861)
    • Silbernes Kreuz bzw. Silberner Adler, diese IV. Klasse wurde als „Inhaber“ bezeichnet

Die Kreuze der Ritter konnten nur an Offiziere verliehen werden. Unteroffiziere bekamen das Kreuz der Inhaber. Ausgezeichnet wurden Soldaten, die bereits das Eiserne Kreuz I. Klasse besaßen. Das Ritterkreuz mit Schwertern des Königlichen Hausordens von Hohenzollern war de facto der höchste preußische Tapferkeitsorden für Offiziere bis zum Rang eines Hauptmanns. Vielfach wurde er als Vorstufe des Pour le Mérite angesehen und scherzhaft „Leutnants-Pour-le-Mérite“ genannt.[2]

Fürstlich Hohenzollern'sches Ehrenzeichen

Das Fürstlich Hohenzollern'sches Ehrenzeichen wurde am 5. Dezember 1841 (die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ datiert 1842 die Ordensgründung auf den 25. Dezember 1841) von den beiden Fürsten von Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen – Friedrich Wilhelm Constantin Fürst von Hohenzollern-Hechingen (1801–1869) und Carl Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen (1785–1853) – gestiftet, dessen Protektorat der König von Preußen, in seiner Eigenschaft als Chef des Gesamthauses Hohenzollern, übernommen hat. Das 1. Modell des Ehrenzeichens, das schon 1842 in Hausorden umbenannt wurde, bestand ursprünglich aus vier Klassen (absteigend):

  • Ehrenkreuz (I. Klasse) mit der Krone (fürstliche Krone der Hohenzollern)
  • Ehrenkreuz (II. Klasse) ohne Krone
  • Goldene Ehrenmedaille mit der Krone (ab 1842)
  • Silberne Verdienstmedaille (ab 1842)

Die ersten Inhaber des Ehrenzeichens I. Klasse (Verleihungsdatum am Stiftungstag) waren Prinz Wilhelm von Preußen, die Hohenzollern'schen Prinzen k. k. Feldmarschall Friedrich Franz Xaver von Hohenzollern-Hechingen (1757–1844) und dessen Sohn Feldmarschall-Leutnant Friedrich Franz Anton von Hohenzollern-Hechingen (1790–1847).

Seine Majestät der König trug allerdings statutenmassig das Ehrenkreuz II. Klasse mit Krone und Schwertern, die Wilhelm, eigentlich Inhaber der I. Klasse, am 15. Januar 1867 erhalten hat.

1844 (Zwischenmodell)

Schon am 8. April 1844 gab es die ersten Anpassungen zum Fürstlich Hohenzollernschen Hausorden, die II. Klasse erhielt nun auch die fürstliche Krone und eine III. Klasse wurde hinzugefügt. Die I. Klasse des Ordens konnte nun auch mit Brillanten verliehen werden. Die Inschrift des Ordens war FÜR TREUE UND VERDIENST. 1851 stiftete König Friedrich Wilhelm IV. eine besondere Abteilung des Hausordens, den Königlichen Hausorden von Hohenzollern. Der Hausorden der Hohenzollern zerfiel in zwei unabhängig voneinander existierende Hausorden, den Orden des königlichen Hauses von Preußen und den Orden des fürstlichen Hauses von Hohenzollern. Das 2. Modell, das sogenannte Zwischenmodell, hatte ein schwarz/weißes Wappen mit roter Fütterung der Krone.

1852 (3. Modell)

Am 16. Februar 1852 wurden die Statuten geändert (3. Modell).

„Nachdem mit Staatsvertrag vom 7. Dezember 1849 das Königreich Preußen die Regierung über die Hohenzoller Fürstentümer übernommen hatte, stiftete König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) am 18. Januar 1851 den Königlichen Hausorden von Hohenzollern, der vom fürstlichen Hausorden unabhängig bestand. Am 20. März 1852 erhielt der fürstliche Hausorden mit Bestätigung König Friedrich Wilhelms IV. neue Statuten, durch die u. a. die Wappenzeichnung auf der Vorderseite vereinfacht wurde. Für die Prinzen des fürstlichen Hauses wurde zudem ein Kleinkreuz gestiftet. Auf Anregung König Wilhelms I. (1797–1888) stifteten Fürst Friedrich Wilhelm Constantin von Hohenzollern-Hechingen (1801–1869) und Fürst Carl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen (1811–1885) am 20. Dezember 1866 die Schwerter für alle Klassen des Ordens.
Während der Regierung der Fürsten Leopold (1835–1905), Wilhelm (1864–1927) und Friedrich von Hohenzollern (1891–1965) erfuhr der Hausorden von 1885 bis 1941 zahlreiche Erweiterungen, so u. a.: 1885 – 2. Klasse mit Schwertern am Ring; 1891 – Ehrenkomturkreuz; 1910 (Statutennachtrag vom 6. Juni) – 3. Klasse mit Krone, Goldenes und Silbernes Verdienstkreuz; 1928 – Ehrenkomturkreuz mit Schwertern am Ring; 1919 – 3. Klasse mit Eichenlaub; ca. 1930 – Kette, Großehrenkreuz für Fürstlichkeiten; ca. 1932 – Stern zum Ehrenkomturkreuz; 1941 (neue Statuten vom 5. Dezember) – Großehrenkreuz für nichtfürstliche Staatsoberhäupter; Goldenes und Silbernes Verdienstkreuz mit Krone, Goldene und Silberne Medaille mit Krone, sowie zu allen bis dahin gestifteten Klassen die Schwerter. Mit dem Tod Fürst Wilhelms am 6. Februar 1965 dürften die Verleihungen außerhalb der fürstlichen und verwandter hochadliger Familien wohl eingestellt worden sein, jedenfalls kann man zuweilen bei Familienfesten des Hochadels Personen mit höheren Klassen des Hausordens sehen.“ — Künker Münzauktionen und Goldhandel

Am 18. bzw. 20. Dezember 1866 wurden für Kriegsverdienste anläßlich des Deutschen Bruderkrieges zwei gekreuzte Schwerter durch die Kreuzwinkel an der Dekoration angebracht. Laut Link und Gauggel ist das Ehrenkreuz I. Klasse mit Schwertern zwischen 1851 und 1885 nur 11 mal und zwischen 1905 und 1927 (danach nicht mehr) nur 104 mal, also insgesamt nur 115 mal verliehen worden.

„Die vergoldeten Schwerter wurden am 20. Dezember 1866 für alle Klassen gestiftet und erstmals für die silberne Verdienstmedaille verliehen. Empfänger waren Unteroffiziere und Soldaten des Hohenzollernschen Füsilier Regiment Nr. 40 unter Fürst Carl Anton. Im Weltkrieg erfolgte die Verleihung an Unteroffiziere und Soldaten unter Fürst Wilhelm von Hohenzollern.“[3]

Klassen 1891

Der „Fürstlich Hohenzollernsche Hausorden“ hatte gemäß den Statuten vom 10. Februar 1891 folgende Klassen:

  • Ehrenkreuz I. Klasse (Steckkreuz; HEK1)
  • Ehrenkomturkreuz (HEK2a)
  • Ehrenkreuz II. Klasse (HEK2b)
  • Ehrenkreuz III. Klasse (HEK3)
  • Goldene Ehrenmedaille (HgEM)
  • Silberne Verdienstmedaille (HsVM)

Verdienstkreuz 1910

Fürst Wilhelm von Hohenzollern (1864-1927, reg. ab 1905) hat das zweistufige (Gold und Silber) Verdienstkreuz mit der umfangreichen Statutenänderung vom 1. Januar 1910 gestiftet. In der Regierungszeit Wilhelms ist es laut Link und Gauggel 49 Mal und während der Friedrichs sogar nur 26 Mal (hier fälschlicherweise als „Ehrenkreuz“ bezeichnet) verliehen worden.

Krone und Eichenlaub zur III. Klasse 1910 bzw. 1929

Die Krone zum Ehrenkreuz III. Klasse wurde von Fürst Wilhelm (1864-1927, Chef des fürstlichen Hauses seit 1905) im Jahre 1910 als Höherstufung gestiftet und laut Link und Gauggel unter ihm 71 Mal und unter seinem Nachfolger, Fürst Friedrich (1891-1965, Chef des fürstlichen Hauses seit 1927) bis zu dessen Tod 61 Mal verliehen, also insgesamt nur 132 Mal verliehen.

Das Eichenlaub zum Ehrenkreuz III. Klasse wurde von Fürst Friedrich (1891-1965, Chef des fürstlichen Hauses seit 1927) im Jahre 1929 als unterhalb der Krone angesiedelte Höherstufung gestiftet und laut Link und Gauggel bis 1965 nur 25 Mal verliehen.

Stellung innerhalb der Ordenshierarchie

  • 1. Ritter (auch „Ritterkreuz“)
  • 2. Offizier (auch „Offizierskreuz“)
  • 3. Komtur (auch „Komturkreuz“, „Kommandeur“, „Commander“, „Komtur 2. Klasse“)
  • 4. Großkomtur (auch „Großoffizierskreuz“, „Großoffizier“, „Knight Commander“, „Komtur 1. Klasse“)
  • 5. Großkreuz (die höchste Stufe eines Ordens)

Bildergalerie

Siehe auch

Literatur

  • Louis Schneider:
    • Hausorden von Hohenzollern, Duker, Berlin 1869
    • Der unter die Königlich Preussischen Orden aufgenommene Fürstliche Haus-Orden von Hohenzollern, Berlin 1869
  • Jörg Nimmergut: Deutsche Orden und Ehrenzeichen bis 1945. Band 1. Anhalt – Hohenzollern. Band 2. Limburg – Reuss. Zentralstelle für wissenschaftliche Ordenskunde, München 1997, ISBN 3-00-00-1396-2
  • Willi Geile: Die Ritter des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern im Ersten Weltkrieg, PHV, Offenburg, 1997, ISBN 3-932543-03-3
  • Richard Lundström / Daniel Krause: Verleihungen des fürstlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern und der goldenen Ehrenmedaille mit Schwertern 1914–1947. Konstanz 2008, ISBN 978-3-937064-12-3

Verweise

Fußnoten

  1. Der Begriff Großkomtur (auch Großoffizier oder Knight Commander) bezeichnet in der Ordenskunde die zweithöchste Stufe eines in fünf Stufen eingeteilten Verdienstordens.
  2. Mitteilung Dr. Bernhard Wenning, Kriegsarchiv Wien (2009)
  3. Fürstlicher Hausorden von Hohenzollern Goldene Ehrenmedaille 3. Modell 2. Ausgabe