Fieber
Fieber (mhd. fieber, ahd. fiebar, von lat. febris „Fieber“) ist eine vom Organismus aktiv herbeigeführte, geregelte und begrenzte Erhöhung der Körpertemperatur, genauer der Körperkerntemperatur, deren Normalwert etwa 36,0–37,7 °C beträgt.[1][2] Fieber kann verschiedene Ursachen haben; meistens sind es Infektionen, ferner auch Neoplasien oder Autoimmunerkrankungen. Fieber ist keine Krankheit,[3] sondern ein Bestandteil des Heilungsprozesses; das vornehmliche Gesundheitsrisiko geht nicht vom Fieber, sondern von den jeweiligen, zugrundeliegenden Auslösern aus.[1] Eine Erhöhung der Körpertemperatur, deren Ursache nicht bekannt ist, wird in der Medizin als Fieber unklarer Genese bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf und Temperaturen
Fieber beginnt häufig mit einem Kältegefühl und Schüttelfrost. Puls und Atemfrequenz sind dabei beschleunigt und der Flüssigkeitsbedarf gesteigert. Die Höhe eines Fiebers sagt oft wenig über die Schwere der Erkrankung aus.[1] Fieber steigt bei sonst gesunden Kindern schnell und oft auf 40–41 °C; diese Temperaturen sind ungefährlich und ermöglichen eine optimale Funktion der weißen Blutkörperchen und ihrer verschiedenen Abwehrmechanismen.[2] Temperaturen oberhalb von 41 °C kommen nur selten vor, können unter Umständen kritischer sein, werden aber dennoch in der Regel folgenlos überstanden.[2] Ein höheres Fieber als 42 °C kann der Körper nicht erzeugen.
Gesellschaftlicher Umgang mit Fieber
Im Volk hält sich auch im 21. Jahrhundert noch der angstbehaftete Glaube, Fieber schädige den Kranken und müsse daher immer ab einer bestimmten Temperatur gesenkt werden. Diese Vorstellung geht insbesondere darauf zurück, daß Fieber fälschlicherweise als Krankheit gesehen wird,[3] wie es in früheren Zeiten üblich war.[4] Auch die Pharmaindustrie förderte durch Vermarktung neuer Wirkstoffe (wie Aspirin) und einschlägige Werbung die Anerkennung der Fiebersenkung.[3]
Fiebersenkung
In der Paxis greift die Schulmedizin bei Fieber nach wie vor oft routinemäßig zu fiebersenkenden Medikamenten (soganannte Antipyretika, etwa Paracetamol oder Ibuprophen); die Naturheilkunde lehnt dies ab.
Folgen
Daß fiebersenkende Maßnahmen in der Regel kontraproduktiv sind, da sie den Heilungsprozeß erschweren und unnötig verlängern, zeigen immer mehr Studien aus der Schulmedizin.[3] Tier- und Menschenversuche haben zudem gezeigt, daß Fiebersenkung zu mehr Todesfällen führt.[2] Liegt als Ursache des Fiebers eine gefährliche Erkrankung vor, so wird diese durch Senkung des Fiebers auch nicht ungefährlicher.[2]
Schäden durch Fieber
Eine befürchtete Gerinnung bzw. Denaturierung der Eiweiße der Zellen bei höherem Fieber wird durch die angeborene Hitzeschockantwort des Organismus verhindert.[2] Auch die Angst vor Hirnschäden durch Fieber ist unbegründet, wie der amerikanische Schulmediziner und prominente Impfbefürworter Paul Offit in der dortigen Systempresse erklärt.[3] Fiebersenkung dient letztlich lediglich dazu, das Befinden des Kranken vorübergehend zu verbessern.[2]
Fieberkrämpfe
Bei etwa 2–5% der Kinder unter 5 Jahren treten Fieberkrämpfe auf.[2] Diese ängstigen Eltern, ziehen jedoch keine Folgeschäden nach sich und lassen sich durch Fiebersenkung ohnehin nicht verhindern.[3]
Gesundheitliche Vorteile des Fiebers
- Kinder aus anthroposophischen Familien erhalten unter anderem weniger Impfungen, Antibiotika und Antipyretika und haben seltener Asthma und Allergien.[5]
- Das Durchleben fiebriger Kinderkrankheiten (Masern, Mumps, Röteln, Keuchhusten, Scharlach, Windpocken) senkt das spätere Krebsrisiko.[6]
Erzeugung von Fieber zum Zwecke der Heilung
Bereits Hippokrates wird zugeschrieben:
- „Das Fieber ist ein Heilstreben des Organismus gegen die Krankheit, es reinigt den Körper wie Feuer.“
Im frühen 20. Jahrhundert gelang Julius Wagner von Jauregg die Heilung der Spätform der Syphilis, indem er Patienten mit Malaria infizierte, woraufhin ein hohes, mehrtägiges Fieber entstand. Er erhielt dafür 1927 den Nobelpreis für Medizin.[3]
Der Siegeszug der Antibiotika ließ das therapeutische Fieber im 20. Jahrhundert in den Hintergrund treten. Die anthroposophische Medizin setzt Fiebertherapie bzw. Hyperthermie gegen Krebs ein.