Fregattenkapitän

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Chef des Admiralstabes des Gouvernements Kiautschou Felix Funke im Jahre 1906 in Tsingtau, hier als Fregattenkapitän (vier mittelbreite Ärmeltressen und Schulterstücke mit jeweils einem Stern).

Fregattenkapitän (Determinativkompositum aus den Substantiven Fregatte und Kapitän mit dem Fugenelement „-n“) ist seit dem 23. November 1898 ein Dienstgrad der deutschen Marine zwischen dem Korvettenkapitän und dem Kapitän zur See (somit der mittlere Offiziersrang der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere).

Erläuterung

Blaues Jackett eines Fregattenkapitäns der Kriegsmarine (ab 1944); da bei dieser Anzugsart von den Seeoffizieren keine Schulterstücke getragen wurden, machte die Einführung bzw. Hinzufügung der schmalen Tresse zwecks Unterscheidung des Dienstgrades durchaus Sinn.

Der Fregattenkapitän entspricht dem Oberstleutnant bei Heer und Luftwaffe bzw. SS-Obersturmbannführer bei der Waffen-SS oder Marinegeneraloberarzt (Kaiserliche Marine, Reichsmarine), Geschwaderarzt (Kriegsmarine) bzw. Flottillenapotheker, Flottillenarzt, Oberfeldapotheker, Oberfeldarzt, Oberfeldveterinär im Sanitätsoffizierkorps der Bundeswehr.

Korvettenkapitän mit Oberstlieutenantsrang

Fregattenkapitäne wurden bis November 1898 noch als „Korvettenkapitän mit Oberstlieutenantsrang“ bezeichnet.

Die Tatsache, daß in der Marine ein dem „Oberstleutnant“ der Armee vergleichbarer Rang fehlte, führte im Laufe der Zeit noch zu verschiedenen Änderungen, wie aus nachfolgender Gegenüberstellung ersichtlich:
7.6.1864
Capitain z. S. (mit Oberst-Rang)
Corv.Capt. (mit Oberstlt.-Rang)
Corv.Capt. (mit Majors-Rang)
1.6.1865
Capitain z. S. (mit Oberst-Rang)
Capitain z. S. (mit Oberstlt.-Rang)
Corv.Capt. (mit Majors-Rang)
29.12.1868
Capitain z.S. (mit Oberst-Rang)
Corv.Capt. (mit Majors-Rang)
17.2.1897
Kapitän z.S. (mit Oberst-Rang)
Korv.Kapt. (mit Oberstlt.-Rang)
Korv.Kapt. (mit Majors-Rang)
In letzterer Regelung (17.2.1897) war bestimmt, daß nur 1/5 der vorhandenen „Korvettenkapitäne“ im Oberstlieutenant-Rang sein durfte. Schon im folgenden Jahr (1898) wurde aber diesem „Hin und Her“ mit der Einführung des Dienstgrades „Fregattenkapitän“ ein Ende gemacht. Diese trugen fortan die Ärmelabzeichen eines Kapitäns zur See und auf den Schulterstücken den Rangstern des Oberstleutnants.[1]

Rangabzeichen

Die Rangabzeichen bestanden in vier Ärmelstreifen (Tressen) mit einem Stern auf den Schulterstücken. Im Kaiserreich war eine gestickte Krone an Stelle des Seesterns aufgenäht.[2] Bis 1. August 1940 trugen Fregattenkapitäne die gleichen 4 mittel-breiten Ärmelstreifen wie die Kapitäne zur See, die allerdings, je nach Uniform, zuweilen zwei Sterne (Oberst) auf den Schulterstücken trugen. Wer ab diesem Zeitpunkt befördert wurde, sollte die 3 Streifen des Korvettenkapitäns beibehalten, ihre Schulterstücke erhielten aber einen Stern. Wer vorher befördert worden war, durfte die 4 Streifen beibehalten. Der schmale Ärmelstreifen wurde ab 1. April 1944 eingeführt und nicht mehr von allen „4-Streifen-Fregattenkapitänen“ übernommen. Die schmale Tresse wurde zwischen dem oberen und mittleren mittelbreiten Ärmelstreifen eingefügt.

Volksmarine

Im Gegensatz zur Marine der Bundeswehr, welche die 1944 eingeführten Ärmelabzeichen der Kriegsmarine verwendet, entschied sich die Volksmarine der DDR für 4 Ärmelstreifen, auf den silbergeflochtenen Schulterstücke befanden sich dagegen zwei viereckige goldfarbene Schultersterne, der Kapitän zur See der Volksmarine erhielt dann drei viereckige goldfarbene Schultersterne.

Anzugsart

Je nach Anzugsart wurden von den Offizieren und Admiralen der Kriegsmarine verschiedenartige Dienstgradabzeichen getragen. Zur blauen Jackett (kleiner Dienstanzug, Ausgehanzug) und zur blauen Messejacke (getragen auf Befehl statt dem Jackett zum großen and kleinen Gesellschaftsanzug) lediglich Ärmelstreifen (was eine Dienstgradunterscheidung, bei der gleichen Anzahl von Ärmelstreifen, zwischen Korvettenkapitän, Fregattenkapitän und Kapitän zur See schwierig machte), zum Mantel, zum weißen Jackett und zur weißen Messejacke (Tropenanzug an Bord auf Befehl nur zwischen 1. Mai bis 30. September oder als Ausgehanzug auf der Marinebasis bzw. beim Besuch eines Seebades) ausschließlich Schulterstücke. Zum langschößigen Rock trug man sowohl Ärmelstreifen als auch Schulterstücke (Dienstanzug/Ausgehanzug/kleiner Gesellschaftsanzug) oder Epauletten (große Uniform/großer Gesellschaftsanzug).[3]

Fußnoten

  1. Kapitän zur See Karl Hinrich Peter: Der fehlende „Oberstleutnant-Rang“, in: „Seeoffizieranwärter – ihre Ausbildung von 1848 bis heute“, 1969, S. 147
  2. Ingenieuroffiziere der Kriegsmarine trugen an Stelle des Seesterns am Ärmel und auf den Schulterstücken ein Zahnrad, Sanitätsoffiziere den Äskulapstab, Marinewaffendienst (Waffenoffiziere) 2 gekreuzte Rohre, Sperrwaffendienst eine Raise (symbolisierte Mine), Nachrichtendienst einen Blitz und Verwaltungsoffiziere den Merkurstab.
  3. Kriegsmarine uniforms