Reichsmarine

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die Reichskriegsflagge 1921/22–1933. Vom 1.1.1922–15.3.1933 gab es eine Gösch (Bugflagge zumeist an Kriegsschiffen) zur Reichskriegsflagge, die sich nur minimal von der Reichskriegsflagge unterschied.

Reichsmarine (RM) war die Bezeichnung der Marine des Deutschen Reichs in der Zeit vom 1. Januar 1921 bis zum 31. Mai 1935. Sie bildete einen Teil der Reichswehr. Sie war in der Weimarer Republik Nachfolger der Kaiserlichen Marine. Ab dem 16. April 1919 hieß sie noch (als Pendant zur Vorläufigen Reichswehr) Vorläufige Reichsmarine. Nach Gründung der Wehrmacht wurde sie am 1. Juni 1935 in Kriegsmarine umbenannt.

Erläuterung

Variante der Schirmmützenabzeichen der Reichswehr mit Reichsadler statt Kokarde
Eisbrecher der Reichsmarine in der Ostsee von Alexander Kircher

Bereits die während der Revolution von 1848/49 am 4. Juni 1848 von der Nationalversammlung in Frankfurt am Main gegründete Marine war in einigen Dokumenten als Reichsmarine (auch: Reichs-Marine) bezeichnet worden. Um Verwechslungen zu vermeiden, benutzen Militärhistoriker inzwischen den Begriff Reichsflotte für die Marine von 1848.

Geschichte

„Die Reichsmarine“, Vorgänger der Zeitschrift „Die Kriegsmarine“, existierte von 1931 (1 Ausgabe als Probenummer) bis 1935 (6 Ausgaben).

Der Aufbau und der Umfang der „Reichsmarine“ (seit dem Wehrgesetz vom 23. März 1921 erfolgte die Umbenennung von Kaiserliche Marine in Reichsmarine rückwirkend zum 1. Januar 1921) in der Weimarer Republik wurde von dem Zusammenbruch 1918 sowie dem Versailler Vertragswerk bestimmt. Durch letzteres zerschlugen sich sehr bald die anfänglichen Hoffnungen, die Marine könnte die älteren Großkampfschiffe und Kreuzer behalten. Dem Deutschen Reich verblieben sechs alte Linienschiffe, sechs Kleine Kreuzer und zwölf Torpedoboote bei einem Personalumfang von 15.000 Mann (die Kaiserliche Marine hatte circa 80.000 Mann). Luftfahrzeuge und U-Boote waren verboten. Darüber hinaus waren Ersatzbauten auf 20 Jahre festgelegt. Das nach der Versenkung der Flotte in Scapa Flow und den Ablieferungen verbliebene veraltete Schiffsmaterial war praktisch ohne Kampfwert. Doch immerhin waren auch die Siegermächte daran interessiert, daß die deutsche Marine angesichts der unübersichtlichen Lage im Ostseeraum als gewisser stabilisierender Machtfaktor auftrat. Als vordringlichste Aufgabe sah die neue Admiralität die Erhaltung der Marine innenpolitisch zu rechtfertigen sowie auf lange Sicht die Beschränkungen des Versailler Schandvertrages zu revidieren. Weiterhin galt es, das „Trauma“ von 1918 zu bewältigen.

Kriegsflagge

Die nunmehrige Reichsmarine erhielt 1921 eine neue Kriegsflagge: Schwarz-Weiß-Rot, in der Mitte ein Eisernes Kreuz und in der linken oberen Ecke ein schwarz-rot-goldenes Rechteck (letzteres wurde 1933 entfernt).

Marineleitung

Aus dem was von den sieben Immediatstellen der Kaiserlichen Marine noch übrig war, wurde in der Weimarer Republik eine einheitliche Behörde, die am 19. September 1920 auf „Marineleitung“ getauft wurde. Diese gliederte sich in drei Departments: erstens das für militärische Belange zuständige Kommandoamt (A), dominiert von der den vom Versailler Schanddiktat verbotenen Admiralsstab ersetzenden Flottenabteilung; zweitens das vornehmlich für technische und organisatorische Fragen verantwortliche Allgemeine Marineamt (B); sowie drittens das Verwaltungsamt (C), das nicht wie A und B von einem Seeoffizier, sondern von einem Ministerialbeamten geleitet wurde.

Insbesondere das Allgemeine Marineamt der Marineleitung bot den Abteilungschefs auf Grund seiner weitgestreuten Aufgaben, wie z. B. Entwicklung von Waffen, Schiffbauplanung oder nautischen Angelegenheiten, in der Zeit seines Aufbaus die Möglichkeit, Kompetenzen und Aufgaben an sich zu ziehen und damit den Einfluß einer einzelnen Abteilung weit auszudehnen. Leiter der Seetransportabteilung (BS) wurde am 28. Oktober 1920 Fregattenkapitän Walter Lohmann. Die Leitung der Seetransportabteilung (Abteilung „Flotten- und Seetransport“) war im November 1927 Kapitän zur See Rudolf Lahs übertragen worden, bevor die Seetransportabteilung im April 1928 in der Nautischen Abteilung aufging.

Aufgaben, Ausstattung und Führung

In einer Denkschrift vom 21. Juni 1920 begründete die Admiralität die Notwendigkeit auch einer kleinen deutschen Marine und formulierte vielfältige Aufgaben: Sicherung der Küste und der Hoheitsgewässer sowie der Seeverbindung mit Ostpreußen und Skandinavien, Minenräumaufgaben und Repräsentationsaufgaben.

Ersatzbauten wie die Westentaschen-Schlachtschiffe begannen 1928 (→ Deutschland-Klasse) durch Genehmigung durch den Reichstag. Geheime Rüstungsmaßnahmen, zum Beispiel im U-Boot-Bau, führten 1927 zur sogenannten Lohmann-Affäre, wodurch Reichsregierung und Reichsmarine heftig erschüttert wurden.

Am 1. Oktober 1928 übernahm Vizeadmiral Erich Raeder als Chef die Marineleitung.

Die Reichsmarine (Zeitschrift)

Inhalte waren Nachrichten aus der Kriegsmarine, Schiffstypen und Bezeichnungen, Werbung, Industrie, Erster Weltkrieg, U-Boote, Kriegsschiffe, Kommandanten, Geschichte, soldatische Leben der deutschen Marine, Werbungen, Romane, Waffen und Soldatentum. Die Auslieferung des Magazins erfolgte an alle Dienststellen der Reichsmarine, Werften und Reedereien, Hafen-Verwaltungen sowie Unternehmen im Zusammenhang mit der Schiffsbauindustrie. Der Titel war einer der vier Zeitschriften im Marine Verlag Ernst Rubien, welche in gemeinsamer Herstellung herausgegeben wurde.

  • „Die Reichsmarine“ (Zeitschrift für Marine und Seewesen)
  • „Deutsche Marine-Zeitung“ (Organ des Bundes Deutscher Marine-Vereine)
  • „Deutschland zur See“ (Illustrierte Zeitschrift für Seefahrt und Schiffbau)
  • „V.d.M.I.“ (Mitteilungen der Vereinigung der Ingenieuroffiziere der Marine)

Der Verleger Rubien selbst starb am 10.April 1933. Das Verbreitungsgebiet der vier Zeitschriften lag, laut Verlag, im In- und Ausland. Die Ausgaben wurden in Hotels, Gaststätten, Lesehallen angesehener Kurorte, Konsulaten und deutschen Vereinen des Auslands ausgelegt. Die Zeitschrift erreichte Metropolen in Afrika, Asien, Australien, Neuseeland, Belgien, Bulgarien, Dänemark, England, Estland, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Palästina, Rußland, Sibirien, Spanien, Schweden, Schweiz, Steiermark/Österreich, Tschechoslowakei und Türkei.

Nach Gründung der Wehrmacht wurde die Reichsmarine am 1. Juni 1935 in Kriegsmarine umbenannt. Gleichzeitig wurde der Titel des Magazins geändert und erschien ab Juni 1935 weiter unter dem Titel „Die Kriegsmarine“, ähnlich dem Magazin „Die Kriegsmarine – Deutsche Marine-Zeitung“, welche ebenfalls im Marine-Verlag Heinrich Beenken erschien.

Siehe auch

Verweise