Gagern, Heinrich von

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Heinrich Freiherr von Gagern 1848 als Vorsitzender der Nationalversammlung (Frühes Lichtbild oder Daguerreotypie)

Heinrich Wilhelm August Freiherr von Gagern (Lebensrune.png 20. August 1799 in Bayreuth; Todesrune.png 22. Mai 1880 in Darmstadt) war ein deutscher Burschenschafter und 1848 Vorsitzender der Frankfurter Nationalversammlung.

Abstammung

Heinrich von Gagern gehörte einem alten Adelsgeschlecht aus Rügen an, das bis in das 13. Jahrhundert zurückgeht. Sein Vater war der Politiker, Diplomat und Kunsthistoriker Hans Christoph Ernst Freiherr von Gagern. Er war einer von sechs Söhnen und hatte vier Schwestern. Mit seinem Vater und Bruder Fritz kämpfte er in der Schlacht bei Belle Alliance. Später studierte er in Göttingen, Jena und Genf und war wegen seiner regen Beteiligung an Duellen bekannt.

Wirken

Nachdem sein Bruder Fritz als Befehlshaber der Truppen des Deutschen Bundes im April 1848 bei der Niederschlagung des linken Heckeraufstandes ums Leben gekommen war, trat Heinrich von Gagern im Mai des Jahres dem Vorsitz des Frankfurter Parlaments an. Sein „kühner Griff“ vom 24. Juni – den Bundestag durch eine provisorische Zentralgewalt zu ersetzen, ohne die Einzelstaaten des Deutschen Bundes diesbezüglich zu befragen – führte am 28. Juni zur Annahme des Zentralgewaltgesetzes und am 29. Juni zu dem Wahl des Reichsverwesers Erzherzog Johann von Österreich. Am 24. November gehörte er der Delegation an, welche in Berlin Friedrich Wilhelm IV. die Kaiserwürde anbot. Als Reichsministerpräsident von Dezember 1848 bis Mai 1849 war er verantwortlich für die Frankfurter Reichsverfassung vom 28. März 1849.

Triviales

In der Zeitschrift „Der Nationaldeutsche Jude“ wurde 1931 auf die Frage „Können Juden Nationalsozialisten sein“, geantwortet:

  • „Haben nicht wir Juden unser Blut auf den Kampffeldern für Deutschland vergossen? War nicht ein Jude Präsident des ersten deutschen Parlaments in der Paulskirche?“

und so Heinrich Freiherr von Gagern wohl unversehentlich mit dem ersten Präsidenten des Reichstages 1871, dem getauften Juden Martin Eduard von Simson verwechselt[1].

Fußnoten

  1. So Ingrid Weckert, Auswanderung der Juden aus dem Dritten Reich, Nordwind Verlag, Kollund, S. 10