Ciano, Galeazzo

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Mussolinis Schwiegersohn Ciano Graf von Cortellazzo

Gian Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo und Buccari (Lebensrune.png 18. März 1903 in Livorno; Todesrune.png 11. Januar 1944 in Bern an der Etsch) war ein italienischer Politiker, Diplomat und u. a. Inhaber des Goldenen Großkreuzes des Deutschen Adlerordens.

Leben

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Gian Galeazzo Ciano, Graf von Cortellazzo und Buccari II.jpg

Galeazzo Ciano war der Sohn von Costanzo Ciano, der als Fregattenkapitän der italienischen Kriegsmarine im Ersten Weltkrieg zusammen mit Gabriele D'Annunzio den legendären Handstreich in der Bucht von Bakar befehligte.

Seit 1930 mit Edda, Tochter Benito Mussolinis, verheiratet, machte Ciano politische Karriere. Am 9. Juni 1936 wurde Ciano von Mussolini zum Außenminister ernannt. Ciano verbesserte die Beziehungen zum Dritten Reich und leitete damit schließlich das Bündnis zwischen Deutschland und Italien („Achse Berlin-Rom“) ein, das im so genannten Stahlpakt vertraglich besiegelt wurde. Laut David Hoggans Buch Der erzwungene Krieg (1963) war Ciano mitschuldig am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Frankreich wäre demnach durchaus für ein zweites München zu gewinnen gewesen. Gemeinsam hätten Deutschland, Italien und Frankreich den Frieden bewahren können. Ciano war aber, laut Hoggan, den Ränken von Lord Halifax nicht gewachsen, deshalb soll keine weitere Friedenskonferenz mehr zustande gekommen sein.

Als Ciano Anfang 1943 das Bündnis mit Deutschland verraten, und den alliierten Feindstaaten einen Separatfrieden Italiens anbieten wollte, kam es zum Bruch mit Mussolini. Dieser entließ Ciano im Februar 1943 als Außenminister und schob ihn auf den Posten des Botschafters beim Vatikan ab. Ciano stimmte seinerseits am 24. Juli 1943 im Faschistischen Großrat für die Absetzung Mussolinis und floh anschließend mit seiner Familie nach Deutschland.

Rückkehr nach Italien

Nach Entwaffnung der italienischen Truppen (→ Fall Achse), der Besetzung Italiens durch die deutsche Wehrmacht und der Wiedereinsetzung Mussolinis ließ dieser Ciano verhaften.

Tod

Auf Mussolinis Betreiben wurde Ciano zum Tode verurteilt und am 11. Januar 1944 hingerichtet.

Die Tagebücher (I Diari di Ciano)

Ab August 1937 führte Ciano politische Tagebücher, die auch z. B. Gespräche mit anderen Politikern wie dem deutschen Botschafter oder Außenminister Joachim von Ribbentrop protokollierten. Noch während Galeazzos Inhaftierung in Verona verbündete sich seine Frau Edda mit Hildegard Gertrud Beetz, geb. Burkhardt (als „Felizitas“ Mitarbeiterin beim Sicherheitsdienst des Reichsführers SS), um gemeinsam mit einem weiteren Freund der Familie, Emilio Pucci, sowohl die Flucht Eddas und der vier Kinder als auch die Überführung vollständiger Abschriften der Tagebücher in die Schweiz zu organisieren, wo sie später in die Hände des Feindes, nämlich die des VS-amerikanischen OSS, gelangten. 1946 erschien die erste deutsche Auflage im „Scherz Verlag“, Bern, für die Jahre 1939 bis 1943, versehen mit einem Vorwort von Sumner Welles, die dann 1949 im Hamburger „Krüger Verlag“ durch die Aufzeichnungen von 1937 bis 1939 komplettiert wurde.