Hoggan, David Leslie

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Prof. Dr. David L. Hoggan (1923–1988)

David Leslie Hoggan (Lebensrune.png 22. März 1923 in Portland, Oregon; Todesrune.png 7. August 1988 in Menlo Park, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Historiker und Geschichtsrevisionist.

Leben und Werk

David L. Hoggan auf einem Titelbild von „Der Spiegel“ (1964)

Hoggan diente im Zweiten Weltkrieg als Soldat und studierte anschließend Geschichte. Er promovierte an der Historischen Fakultät der Harvard-Universität 1948 mit einer Dissertation über die deutsch-polnischen Verhandlungen von 1938/39. Nach kurzer Lehrtätigkeit arbeitete er von 1949 bis 1952 an der Münchener Universität. Dort beschäftigte er sich ebenfalls mit der deutschen Geschichte und lernte auch die deutsche Sprache. Im folgenden Jahrzehnt gab Hoggan an Universitäten in den USA Lehrveranstaltungen. Im Jahre 1961 erschien sein Hauptwerk über die Ursachen des Zweiten Weltkrieges: „Der erzwungene Krieg“. Harry Elmer Barnes unterstützte ihn bei seinen Arbeiten an diesem Buch.

Hoggan vertrat in seiner Dissertation die Ansicht, daß Hitler keinen Krieg gewollt habe und England, hier vor allem Lord Halifax gemeinsam mit Polen, also dem damaligen polnischen Außenminister Jozef Beck, seien für den Ausbruch des Krieges verantwortlich gewesen. Dem italienischen Außenminister Ciano gab Hoggan eine Mitschuld am Ausbruch des Krieges. Auch in seinem Hauptwerk „Der erzwungene Krieg“ untermauert er seine These von der englisch-amerikanischen Kriegsschuld. Hoggan ging außerdem davon aus, daß Hitler einen Präventivkrieg gegen die Sowjetunion führte. Er beschrieb auch, wie nach dem von Franklin D. Roosevelt herausgeforderten japanischen Angriff auf Pearl Harbour das America-First-Komitee zusammenbrach und der Isolationismus, der die USA dieses Mal, anders als im Ersten Weltkrieg, aus dem Krieg in Europa heraushalten wollte, praktisch über Nacht tot war.

Kritiker warfen dem an der Harvard-Universität dozierenden Doktor der Geschichtswissenschaft jedoch unwissenschaftliche Arbeit, unsaubere Quellenzitate, ja sogar Fälschung vor. Andererseits wurde z. B. durch Michael Friedrich Vogt bekannt, daß historische britische Dokumente durch britische Agenten gefälscht wurden.[1]

In einer Broschüre des Verfassungsschutzes heißt es demzufolge, daß

„Der erzwungene Krieg“ als „bis heute wohl wichtigster Versuch einer Infragestellung der Schuld der Hitler-Regierung am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs angesehen wird. Trotz des Anscheins von Wissenschaftlichkeit hatte diese Darstellung der Ereignisse im zeitlichen Vorfeld des Kriegsausbruchs nur wenig mit der historischen Realität zu tun. Dies kann auch nicht verwundern: Ein kritischer Vergleich zeigt nämlich, daß sich der Autor verfälschender Aussagen ebenso wie erfundener Zusätze bediente.“[2]

In seinem Vortrag „Die Methoden der Umerziehung“ geht der deutsche Historiker Udo Walendy auf den von Walther Hofer gegen Hoggan erhobenen Vorwurf, dieser würde Geschichte fälschen, ein. Hofer bezichtigte Hoggan in der Tat der Dokumentenfälschung, mit der Begründung, daß die von ihm zitierte zustimmende Antwort Hitlers, auf die Note Mussolinis vom 2. September 1939, in der dieser eine Friedenskonferenz zur Beilegung des Konflikts vorschlug, in den Akten des Bundearchivs nicht enthalten sei. Laut Walendy parierte Hoggan diesen Vorwurf dadurch, daß er Hofer empfahl sich die italienischen Akten anzuschauen, darin sei diese Antwort enthalten. Hoggan beherrschte mehrere Sprachen fließend und war deshalb in der Lage die Akten aus verschiedenen Ländern in seine Betrachtung zum Thema mit einzubeziehen. Walendy legt in seinem Vortrag außerdem dar, wie die deutschen Akten, vor der Übergabe an das Bundesarchiv, ausgesiebt bzw. sogar sogenannte Dokumente eigens dafür fabriziert worden sind.

1964 erhielt Hoggan den Leopold-von-Ranke-Preis durch die Gesellschaft zur Förderung geschichtswissenschaftlicher Forschung. Im selben Jahr erhielt er ebenso den Ulrich-von-Hutten-Preis der Gesellschaft für freie Publizistik, außerdem den Albrecht-Dürer-Preis. Während seines Deutschlandbesuches, um die Preise in Empfang zu nehmen, wurde Hoggan mit Adolf Hitler verglichen.[3] Der DGB empörte sich darüber, daß ein „Verteidiger Hitlers“ in Deutschland zu Vortragsveranstaltungen eingeladen wird.

Im Jahre 1969 erschien das Buch „The Myth of the Six Million“ im Noontide-Press-Verlag, Kalifornien. Die veröffentlichte Ausgabe nannte keinen Verfasser, es stellte sich jedoch später heraus, daß der Autor David Hoggan war. Es wurde behauptet, das Buch sei ohne Wissen und Erlaubnis des Autors veröffentlicht worden.

Der anglo-amerikanische Kreuzzugsgedanke im 20. Jahrhundert

„Der deutsche Staat im 21. Jahrhundert könnte die schöpferische Rolle spielen, die das Deutsche Reich des 20. Jahrhunderts nach der deutschen Befreiung Kiews von der bolschewistischen Herrschaft im Jahre 1918 gespielt hatte. Jener Vorgang, die Befreiung von Kiew, wurde von so verschiedenen antibolschewistischen russischen Führern, wie den Generalen Wrangel und Krasnow, gerühmt. Zunichte gemacht wurden die sich eröffnenden Aussichten durch einen zweitklassigen politischen Winkeladvokaten, drittrangigen Lehrer und viertklassigen politischen Autor, der jedoch ein erstrangiger Salon-Bolschewist und Lieblingskind subversiver reicher Juden, wie Bernard Baruch, Louis Brandeis und Henry Morgenthau sen., war. Es handelt sich um US-Präsident Woodrow Wilson (1856–1924 Foto links). Sein bedeutendster Schüler, Franklin Delano Roosevelt (1882–1945 Foto rechts) war einschließlich Marx, Lenin und Stalin der größte Werber aller Zeiten für den Kommunismus und auch der größte Militarist, auch wenn man Churchill, Stalin und Kaiser Hirohito einbezieht (siehe hierzu Leonard Mosley, ‚Ein Gott dankt ab, Hirohito, Kaiser von Japan‘). Die mit Bedingungen verknüpfte Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg vom August 1945 – im Gegensatz zur bedingungslosen deutschen Kapitulation im Mai 1945 – setzte fest, daß Hirohito nicht als Kriegsverbrecher behandelt werde. Diese Bedingung hatte Japan gestellt, als es zum erstenmal im Dezember 1944(!) Roosevelt (FDR) die Kapitulation anbot. Niemand, die japanischen Führer der Jahre 1944–45 einbezogen, stritt ab, daß der Kaiser, der in Japan selbst brutale militärische Säuberungen durchgeführt und persönlich die Plünderung von Nanking (1937) befohlen hatte, wegen zahlloser Ausschreitungen unter die auf keiner gesetzlichen Grundlage stehenden alliierten Anschuldigungen fallen würde. Die Plünderung von Nanking war schlimmer als die gewalttätigen Ausschreitungen der Italiener in Addis Abeba im Jahre 1936, nachdem zwei Eriträer versucht hatten, General Rodolfo Graziani zu ermorden. Sie war fast genauso gräßlich wie die Plünderung von Peking durch die Engländer im Jahre 1860 (siehe D. Hoggan, ‚Das blinde Jahrhundert‘). Die Tatsache, daß der japanische Kaiser im Rahmen seiner Politik im Zweiten Weltkrieg es fertig brachte, mit jüdischen Kreisen, einschließlich des weltweiten zionistischen Imperialismus, gute Beziehungen zu unterhalten – unter anderem erlaubte er den Zehntausenden von mitteleuropäischen Juden, die ins japanisch besetzte Shanghai gekommen waren, weiterhin ihr Luxusleben zu leben, während zahllose amerikanische und britische Kriegsgefangene geradewegs vor ihren Augen mißhandelt und geschlagen wurde, mindert in keiner Weise die Feststellung, daß Hirohito manchmal ein brutaler und übel gelaunter Herrscher war (siehe John Dos Passos, ‚Wilsons verlorener Friede‘). Als Bismarck ein Jahr nach seinem Sieg über den von Metternich gegründeten Deutschen Bund vor dem Norddeutschen Reichstag erklärte, Deutschland, das er 1871 schließlich wieder nach dem Untergang des Ersten Reiches im Jahre 1806 (also neun Jahre vor Bismarcks Geburt) in den Sattel gehoben hatte, werde zeigen, daß es auch reiten könne, war er ein großer Prophet. Sein Kaiser Wilhelm II. hätte 1918 die Befreiung Rußlands von Lenins Terroristen geschafft, hätte man Deutschland im Verlauf des Ersten Weltkrieges nicht ständig Dolche in den Rücken gejagt. Dies begann mit Wilsons Neutralitätsverletzungen in den Jahren 1914 und 1915. Es setzte sich fort mit seiner unechten Sussex-Erklärung von 1916, um zu einem Verhandlungsfrieden zu kommen. Weiter ging es mit seinen verzerrten Darstellungen im Kongreß, die ihm die erwünschte Kriegserklärung im Jahre 1917 einbrachten. Das Ganze endete in seinen betrügerischen 14 Punkten – dem Waffenstillstandsschwindel von 1918, an dessen Ende der erste Mann der USA öffentlich bewiesen hatte, daß er kein Ehrenmann war, sondern ein Lügner und fügsamer Handlanger des englischen Imperialismus. Nachdem die Weimarer Republik Deutschland gegen wiederholte Versuche, es zu zerstückeln, erfolgreich beisammen gehalten hatte, wurde der nachfolgende Versuch Hitlers, der wieder ein starkes Deutschland führte, Europa vom Bolschewismus zu retten, von FDR unterlaufen und zunichte gemacht, wobei Halifax und Churchill nur als Helfershelfer wirkten. ‚FDR hatte Stalin schon 1933 wissen lassen, daß er ihn England gegenüber vorzog‘ (W. C. Bullitt, der erste FDR-Gesandte in der UdSSR, in einem Gespräch mit D.L Hoggan). Die Hauptopfer des US-Imperialismus im 20. Jahrhundert waren die Deutschen, und dies unabhängig von den fünf hier abzuhandelnden Regierungsformen (eine sechste, nämlich die Österreichs seit dem Jahre 1955, ist ebenfalls zu beachten).“[4]

Zitate

Von Hoggan
  • „Die Tschechen haben tausendmal weniger und die Polen hundertmal weniger erlitten im Vergleich zu dem, was sie in den letzten beiden Generationen den Deutschen zugefügt haben.“ — David L. Hoggan
  • „Die Sowjetunion verließ unwiderruflich den Boden der Neutralität, als sie erfolgreich mit den Feinden Deutschlands konspirierte, um das neutrale jugoslawische Regime zu stürzen und dann schleunigst einen Freundschaftspakt mit dessen Nachfolger zu unterzeichnen. Nach den herkömmlichen Auffassungen des internationalen Rechts konnte Hitler diesen Schritt ohne weiteres als eine Kriegshandlung auffassen.“Deutsche Hochschullehrer-Zeitung; 2, 1962
  • „Wenn ich das Leben Deutschlands im 20. Jahrhundert sehr genau betrachte, kann ich nur sagen: Wenn ich nicht als Amerikaner geboren wäre, dann möchte ich nationaler Deutscher sein und sehr stolz sein, einem so großen, hervorragenden Volke anzugehören.“[5]
Über Hoggan
  • „Überbringer so froher Botschaft ist der 39jährige Amerikaner David Leslie Hoggan, außerordentlicher Professor für europäische und amerikanische Geschichte am State College von San Francisco und Verfasser des Buches ‚Der erzwungene Krieg‘, in dem er die erstaunlichste Revision herkömmlicher Kriegsschuld-Thesen formuliert, die je ein westlicher Historiker gewagt hat.“[6]

Veröffentlichungen

Literatur

  • Harry Elmer Barnes: Die deutsche Kriegsschuldfrage – Eine Rechtfertigung David L. Hoggans, Verlag der deutschen Hochschullehrer-Zeitung, Tübingen 1964
  • Kurt Glaser: Der Zweite Weltkrieg und die Kriegsschuldfrage – Die Hoggan-Kontroverse, Marienburg-Verlag, Würzburg 1965

Verweise

Fußnoten

  1. Michael Friedrich Vogt: Historische Forschung: Geheimakte Heß – Gedankenverbrechen im 21. Jahrhundert, Die Rote Fahne, 10. Dezember 2011
  2. Bundesamt für Verfassungsschutz: Rechtsextremistischer Revisionismus. Ein Thema von heute, Köln 2001, S. 6 f.
  3. Karl-Heinz Janßen: David Hoggan – rechts von der Wahrheit, Die Zeit, 8. Mai 1964 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  4. Maria Lourdes: Der anglo-amerikanische Kreuzzugs-Gedanke im 20. Jahrhundert, lupo cattivo, 27. August 2012
  5. Einfach schön, Der Spiegel, 13. Mai 1964 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!
  6. ZWEI SCHNIPSER – UND POLEN WAR VERLOREN, Der Spiegel, 13. Juni 1962 Vorsicht! Umerziehungsliteratur im antideutschen Sinne!