Gefechte von Lexington und Concord

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Romantisierte Darstellung der Gefechte von Lexington
Darstellung der Gefechte von Lexington von William Barnes Wollen (1910)

Die Gefechte von Lexington und Concord fanden am 19. April 1775 statt und läuteten den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg ein.

Erläuterung

Der Silberschmied und Freimaurer Paul Revere; Er ritt von Charlestown nach Lexington, Concord erreichte er, im Gegensatz zur Legende, nie, William Dawes dagegen schon. Revere rief auch nicht „The British are coming!“, denn auch die Bewohner der 13 Kolonien waren zumeist britisch. Statt dessen rief Paul Revere: „The Regulars are coming out!“[1] Die Rotröcke der britischen Armee galten als die „regulären“ Soldaten, während die kolonialen Milizen (und später aus britischer Sicht auch die Soldaten der Kontinentalarmee) als die „Irregulären“ galten.

Über mehrere Jahre hatten sich Spannungen zwischen den Bewohnern der Dreizehn Kolonien und den britischen Behörden insbesondere in Massachusetts aufgebaut. Angesichts dieser Spannungen beschloß der britische General Thomas Gage, Waffen und Schießpulver zu beschlagnahmen, die in Concord, ca. 29 Kilometer nordwestlich von Boston, gelagert waren. In der Nacht vom 18. April 1775 marschierten britischen Truppen von Boston nach Concord, um ein Waffenlager zu beschlagnahmen. Paul Revere und andere Reiter schlugen Alarm und mobilisierten koloniale Milizionäre, um die Briten abzufangen. Eine Konfrontation der Gruppen auf dem Stadtgrün von Lexington löste die Kämpfe aus. Nachdem die Briten die Milizen zunächst zurückschlagen konnten, mußten sie sich nach dem Auftreten der Minutemen unter heftigem Beschuß zurückziehen.

Geschichte

Vorgeschichte

Ab 1764 erließ Großbritannien eine Reihe von Maßnahmen, um die Einnahmen aus seinen amerikanischen Kolonien zu erhöhen. Viele dieser Maßnahmen, darunter der Sugar Act, der Stamp Act und die Townshend Acts, riefen bei den Kolonisten heftige Reaktionen hervor, die gegen eine „Besteuerung ohne parlamentarische Vertretung“ („No taxation without representation“) protestierten. Boston, der Schauplatz des Massakers von Boston 1770 und der Boston Tea Party 1773, war einer der Hauptpunkte des Widerstands. König Georg III. von Großbritannien verstärkte die militärische Präsenz dort, schloß im Juni 1774 den Hafen der Stadt und verlangte, daß die Kolonisten den im Vorjahr über Bord gekippten Tee bezahlen. Kurz darauf erklärte das britische Parlament, daß sich Massachusetts in einer offenen Rebellion befand. Am 18. April 1775 erfuhr Joseph Warren von einer Quelle innerhalb des britischen Oberkommandos, daß in dieser Nacht britische Truppen nach Concord marschieren würden. Warren schickte zwei Kuriere, den Silberschmied Paul Revere und den Gerber William Dawes, um die Einwohner der Stadt zu warnen. Beide Boten ritten auf getrennten Wegen in die Stadt:

  • Revere überquerte den Charles River mit dem Boot, um nach Charlestown zu gelangen, wo Mitkämpfer auf eine Nachricht über die Bewegungen der britischen Truppen warteten. Die Patrioten waren angewiesen worden, sich den Kirchturm der Old North Church in Boston anzusehen, der der höchste Punkt der Stadt war. Die Nachricht: Wenn eine Laterne im Kirchturm hing, kamen die Briten auf dem Landweg an, wenn es zwei waren, kamen die Briten auf dem Seeweg.
  • Während Revere seine Mission in Charlestown ausführte, verließ Dawes Boston und reiste entlang der Halbinsel Boston Neck. Die beiden trafen sich in Lexington, einige Kilometer östlich von Concord, wo sich die Revolutionsführer Samuel Adams und John Hancock vorübergehend verschanzt hatten. Nachdem sie die beiden zur Flucht überredet hatten, machten sich Revere und Dawes wieder auf den Weg. Unterwegs trafen sie auf einen dritten Reiter, Samuel Prescott, der es allein bis nach Concord geschafft hatte. Revere wurde von einer britischen Patrouille gefangengenommen, während Dawes vom Pferd geworfen und gezwungen wurde, zu Fuß nach Lexington zurückzukehren.

Die Gefechte

Statue und Idealdarstellung eines Minutemen. Heutzutage wird diese Statue ausschließlich auf den Hauptmann John Parker bezogen, der im Morgengrauen des 19. April 1775 mit 77 Milizionären auf rund 700 Soldaten der britischen Armee traf.

Im Morgengrauen des 19. April trafen etwa 700 britische Truppen in Lexington ein und trafen auf 77 Milizionäre, die sich auf dem Stadtgrün versammelt hatten. Ein britischer Major forderte die Aufgabe der Rebellen. Die stark in der Unterzahl befindlichen Milizionäre hatten gerade von ihrem Kommandeur John Parker den Befehl erhalten, sich aufzulösen, als ein Schuß fiel, der als Reaktion mehrere Salven britischer Geschütze entfesselte. Hierbei kamen acht Milizionäre ums Leben, neun wurden verwundet; nur ein Brite trug leichte Verletzungen davon.

Die Briten setzten ihre Suche nach Waffen in Concord fort, ohne zu erkennen, daß die Mehrheit bereits an anderen Stellen gelagert wurde. Sie beschlossen, das wenige, was sie fanden, zu verbrennen, wobei das Feuer außer Kontrolle geriet. Hunderte von Rebellen, die sich im Hochland außerhalb von Concord befanden, dachten, daß die Briten die ganze Stadt niederbrennen würden und drängten zur Nordbrücke von Concord, die von einem Kontingent britischer Soldaten verteidigt wurde. Die Briten schossen zuerst, zogen sich aber zurück, als die Kolonisten die Salve erwiderten.

Nachdem sie Concord etwa vier Stunden abgesucht hatten, bereiteten sich die Briten auf die Rückkehr in das ca. 29 Kilometer entfernte Boston vor. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits fast 2.000 Rebellen, bekannt als Minutemen, da sie jederzeit innerhalb weniger Minuten einsatzbereit waren, aus dem Hochland in das Gebiet abgestiegen und folgten der britischen Kolonne. Doch schon bald darauf begannen neue Kämpfe, als die Milizionäre aus der Deckung auf die Briten schossen. Es dauerte nicht lange, bis die britischen Truppen Waffen und Ausrüstung aufgaben, um sich schneller zurückziehen zu können.

Als die britische Kolonne Lexington erreichte, stieß sie auf eine eigene Nachschubtruppe, die dem Ruf nach Verstärkung gefolgt waren. Das hinderte die Kolonisten jedoch nicht daran, ihren Angriff bis nach Menotomy (heute Arlington) und Cambridge fortzusetzen. Die Briten versuchten ihrerseits, die Kolonisten über Flankenangriffe und Kanonenfeuer in Schach zu halten. Letztlich konnten die Briten Charlestown Neck erreichen, wo sie Marineunterstützung hatten.

Auswirkungen der Gefechte

Die Kolonisten zeigten an diesem Tag keine große Treffsicherheit. Bis zu 3.500 Milizionäre töteten oder verwundeten nur etwa 250 Rotröcke, verglichen mit etwa 90 Toten und Verwundeten auf ihrer Seite. Dennoch bewiesen die relativ geringen Verluste in den Gefechten, daß die Rebellen mit einer der mächtigsten Armeen der Welt standhalten konnten und hatte daher eine hohe psychologische Wirkung auf die Kampfmoral der Milizen. Die Nachricht von den Kämpfen verbreitete sich schnell und erreichte London am 28. Mai. Wenige Monate später besiegten die Briten die Rebellen in der Schlacht von Bunker Hill am 17. Juni 1775 erneut nur unter hohen Verlusten, was erneut die Kampfmoral der Kolonisten stärkte.

Sonstiges

Den Laternensignalen wurde in dem Gedicht „Paul Revere´s Ride“ des amerikanischen Dichters Henry Wadsworth Longfellow gedacht, in dem er schrieb:

Eins, wenn zu Land, und zwei, wenn zu Wasser;
Und ich auf dem gegenüberliegenden Ufer werde bereit sein zu fahren und den Alarm zu verbreiten
Durch jedes Middlesex-Dorf und jeden Middlesex-Bauernhof,
Für das Landvolk, aufzustehen und sich zu bewaffnen.

Ebenso wurde der Angriff der Milizen auf die Briten an der Nordbrücke von Concord literarisch verarbeitet. In der Concord-Hymne bezeichnete der Dichter Ralph Waldo Emerson die Angriffe der Milizen als „Schuß, der rund um die Welt zu hören war“. Der Maler Amos Doolittle, bekannt als „The Revere of Connecticut“, schuf vier berühmte Stiche der Schlachten von Lexington und Concord. In Massachusetts existiert zur Erinnerung an die Gefechte der National Historical Park.[2][3]

Literatur

  • David Hackett Fischer: Paul Revere´s Ride, ISBN 0195088476

Verweise

Fußnoten

  1. Paul Revere's Three Accounts of His Famous Ride. Introduction by Edmund Morgan, Massachusetts Historical Society, Boston 1961, ISBN 978-0-9619999-0-2.
  2. Die Gefechte von Lexington und Concord auf History.com (englischsprachig)
  3. Die Gefechte von Lexington und Concord auf American Battlefield Trust(englischsprachig)