Leber, Georg

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Staatsbegräbnis mit großem Ehrengeleit[1]

Georg „Schorsch“ Leber (Lebensrune.png 7. Oktober 1920 in Obertiefenbach bei Limburg; Todesrune.png 21. August 2012 in Schönau am Königssee) war ein sozialdemokratischer Politiker; Bundesminister (1966-1978).

Werdegang

Georg Leber, kath., wurde am 7. Oktober 1920 in Obertiefenbach bei Limburg an der Lahn geboren. Er ist Sohn eines Maurers und christlichen Gewerkschafters. Er absolvierte eine kaufmännische Lehre und die Handelsschule in Limburg. Im Krieg war er, als Soldat der Wehrmacht, Funker bei der Luftwaffe (zuletzt Unteroffizier). Bei einem Infanterieeinsatz in Ostpreußen im Februar 1945 wurde er verwundet.

Georg Leber arbeitete vor dem Krieg als kaufmännischer Angestellter, nach Kriegsende war er als Maurer tätig. 1947 trat er in den DGB und in die SPD ein. Er wurde 1949 Sekretär der IG Bau-Steine-Erden in Limburg (bis 1952) und 1952 Redaktionsmitglied der Gewerkschaftszeitung „Der Grundstein“. 1955 wurde er zweiter Vorsitzender der IG Bau-Steine-Erden, 1957 erster Vorsitzender (mehrfach wiedergewählt). Außerdem war er Präsident des Gemeinsamen Ausschusses der Gewerkschaften der Bau- und Holzindustrie in der EWG. Angesichts der technischen Entwicklung und der Erfordernisse des Aufbaus mühte sich Georg Leber mit Erfolg, den Saisoncharakter des Baugewerbes zu überwinden und es einer ganzjährigen Beschäftigung zuzuführen.

1957 zog er in Bundestag und SPD-Vorstand ein. In der Großen Koalition übernahm er das Amt des Verkehrsministers, das 1969 um die Bereiche Post-und Fernmeldewesen erweitert wurde. 1965 war Leber an der Gründung der Bank für Sparanlagen und Vermögensbildung AG beteiligt.

1972 avancierte Georg Leber zum Bundesminister der Verteidigung. Er krönte seine Fehlleistungen in diesem Amt mit der Entlassung zweier Bundeswehrgeneräle, die den Besuch des Kriegshelden Hans-Ulrich Rudel in einer Kaserne verteidigt und dabei an die KP-Vergangenheit Herbert Wehners erinnert hatten.

Danach hielt Georg Leber sich nur noch knapp anderthalb Jahre im Amt und trat nach diversen „Wanzen“-Affären, die das Faß zum Überlaufen brachten, zurück. Leber, der zeitweise sogar als Mann für das Kanzleramt gehandelt wurde, beendete seine politische Karriere als Vizepräsident des Bundestages (bis 1983).[2]

Auszeichnungen

Mitgliedschaften

Leber gehörte von 1967 bis 1971 dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an. Von 1981 bis 1997 war Leber Vorsitzender des Vorstands des Internationalen Bundes (anschließend Ehrenvorsitzender), eines freien Trägers der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit. Das Tagungszentrum des IB in Kelkheim-Eppenhain trägt heute seinen Namen.

Familie

Im Jahr 1943 heiratete Leber Erna-Maria Wilfing, die 1984 starb. Aus dieser Ehe stammt Sohn Manfred. 1985 heiratete er Katja Vojta und wohnte seitdem in Schönau am Königssee im Berchtesgadener Land.

Fußnoten

  1. Das große Ehrengeleit kommt für Personen in Frage, die mindestens die Dienststellung eines Kommandierenden Generals (meist Generalleutnant) oder eine vergleichbare Dienststellung innehatten. Es umfasst neben der um einen General verstärkten Abordnung eine Truppenfahne mit Fahnenträger und zwei Begleitoffizieren, einen Ehrenzug (1/3/27), ein Musikkorps sowie Totenwache, Kranzträger und Ordenskissenträger.
  2. Der Sozialdemokrat Leber war in den Kabinetten Kurt Georg Kiesinger, Willy Brandt und Helmut Schmidt seit 1966 Bundesminister.