Gepiden

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Die Gepiden waren ein ostgermanischer Stamm; sie gehörten zur gotisch-vandalischen Völkergruppe und wurden um die Mitte des 3. Jh. zuerst erwähnt. Sie saßen damals an den Mündungen der Weichsel und errangen unter ihrem kriegerischen König Fastida einen Sieg über die benachbarten Burgundionen, welche sie zur Auswanderung nötigten. Die Gepiden scheinen dann von der großen Wanderung der Goten nach Südosten, von der Weichsel an die untere Donau, mit ergriffen worden zu sein; hier treten sie zu Anfang des 5. Jh. als Verbündete oder als Untertanen der Goten auf. Den Hunnen sind darauf auch sie, wie die Ostgoten, unterworfen; ihr König Ardarich focht in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern 451 mit dem Ostgotenkönig Walamir auf seiten der Hunnen.

Nach Attilas Tod 453 nahmen die Gepiden an der Erhebung gegen seinen Sohn Ellak in der großen Völkerschlacht am Fluß Netad teil, gewannen ihre Freiheit wieder und setzten sich in den Besitz Daciens, d. h. des östlichen Ungarn, Siebenbürgens und der Walachei, des Landes zwischen Donau und Aluta; so mächtig waren sie damals, daß die Oströmer bis auf Justinian ihnen Tribut zahlen mußten. Als 489 der Ostgotenkönig Theoderich nach Italien zog, stellten sich ihm die Gepiden unter ihrem König Traustila an der Ulca (wahrscheinlich der Save) entgegen, wurden aber besiegt; ein Teil der Gepiden hat sich dann dem Sieger angeschlossen und erscheint später im Heer Theoderichs, die Hauptmasse des Volkes blieb aber in Dacien zurück.

Seitdem dauerte der Kampf zwischen Ostgoten und Gepiden in den Donauländern fort, und die Grenzen zwischen beiden waren schwankend; nach der Besiegung der Ostgoten durch die Oströmer wandten sich diese gegen die Gepiden und erweckten ihnen neue mächtige Feinde in den Langobarden. 551 erlitt der König der Gepiden, Turisund, eine große Niederlage. 566 kam es zwischen Turisunds Nachfolger Kunimund und dem mit den Awaren verbündeten Langobardenkönig Alboin zu einer entscheidenden Schlacht, die dem Reich der Gepiden ein Ende machte. Kunimund fiel durch Alboins Hand; der Sieger ließ sich aus dem Schädel des gefallenen Feindes eine Trinkschale machen und vermählte sich mit dessen Tochter, der sagenberühmten Rosamunde. Ein Teil der Gepiden unterwarf sich den Awaren, ein andrer folgte den Langobarden nach Italien; später sind sie völlig verschollen. Wie die gotischen Völkerschaften, hatten auch die Gepiden die arianische Häresie angenommen.

Literatur

  • Joseph Aschbach: Geschichte der Heruler und Gepiden. Ein Beitrag zur Geschichte der germanischen Völkerwanderung (1835) (PDF-Datei)