Geschichte von Union Berlin

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Dieser Artikel behandelt die Geschichte von Union Berlin.

Erläuterungen

Alle aufgeführten Personen sind selbstständig und ohne Zwang in der Öffentlichkeit aufgetreten, so daß sie als Personen der Öffentlichkeit gelten. Die hier aufgeführten Vorgänge sind polizeibekannt. Der 1. FC Union hatte eine Unzahl von Namen und wird deshalb hier nur kurz Union genannt. Diese Namen werden hier nicht alle aufgeführt.

Zur Geschichte

Dr. Horst Kahstein

Schüler aus dem Berliner Stadtteil Oberschöneweide schlossen sich am 17. Juni 1906 zum F.C. Olympia Oberschöneweide zusammen. Dessen Vereinsfarben waren schwarz/gelb. Die davor und danach erfolglosen und unglücklichen Fußballer fanden dann beim Neuköllner Verein BTuFC Union 1892 Anschluß. Diese trugen blau/weiße Spielbekleidung und waren 1905 Deutscher Meister geworden. Der Anschluß hieß dann „B.T. und F.C. Union 1892/Abteilung Oberschöneweide-4.Mannschaft“. In der Folgezeit ging es bei Oberschöneweide turbulent zu und schließlich löste man sich am 14. März 1910 vom BTuFC Union 1892 wieder ab und nannte sich „SC Union Oberschöneweide“. Damit wurde die blau/weiße Spielbekleidung und der Name „Union“ kopiert. In der Folgezeit wurde dort erfolgreicher Fußball gespielt und man erreichte 1923 das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen den Hamburger SV. Dieses verlor man deutlich mit 0:3. Danach wurde Union von der Berliner Arbeiterschaft mit zwei Anhängseln versehen. Das blaue Spielhemd der Unioner wurde als Schlosserbekleidung empfunden und so benannte man sie als „Schlosserjungs“. Als Union einmal schwach spielte, sprang ein Bäcker auf und rief „Ihr müßt eisern kämpfen, Eisern Union!“. Der aufkommenden Begeisterung für den Nationalsozialismus schloß man sich auch bei Union an.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde von den Kommunisten der bürgerliche (gemeint war der deutsche) Fußball rigoros bekämpft und Union erhielt von 1951 an eine Reihe von kommunistischen Namen. Die waren dann BSG Motor Oberschöneweide, BSG Motor Berlin und dann (Fußballsektion des) TSC Berlin. Die Farben von Motor waren rot/weiß und sind als kommunistisches Relikt bis heute gültig. Ende 1965 wurde von einer Ostberliner Zeitung eine Umfrage durchgeführt, bei der die Bevölkerung Vorschläge für einen neuen Vereinsnamen, mit dem vorgegebenen Namensteil FC, einbringen und darüber abstimmen durfte. Man entschied sich für 1. FC Union Berlin. Daran schlossen sich noch Vorschläge und die Abstimmung über das Vereinsemblem an.

Die Vereinsgründung erfolgte dann am 20. Januar 1966. Der Namensteil FC und das rote Spielhemd sind noch heute sichtbare kommunistische Zeichen bei Union. Das der Name Union wieder auftauchte sorgte für einen großen Zulauf beim bedeutungslos gewordenen TSC Berlin. Im Anschluß wurde man DDR-Pokalsieger aber dann zur Fahrstuhlmannschaft zwischen Liga (2. Liga) und Oberliga(1. Liga). Als in den achtziger Jahren die Staatssicherheit verstärkt bei Union das Zepter übernahm, reichte es nach einem 7. Platz 1986 in der Oberliga für die Teilnahme an der internationalen Intertoto-Runde.

Nach der Wende versuchte sich Union mehrmals am Aufstieg zur 2. Bundesliga. Dafür nahm man einen rasant wachsenden Schuldenberg in Kauf. Die Präsidenten Berg, Bracht und Bertram brachten es dann auf 17.000.000 €. Insbesondere Bertram machte den 1. FC Union vom Filmrechtehändler Dr. Michael Kölmel abhängig. Ihm gelang aber der dreijährige Einzug in die 2. Bundesliga. Nach einem Absturz bis in die 4.Liga, tauchte ein Dirk Zingler auf, der den 1. FC Union dauerhaft in die 2. Fußball-Bundesliga führte. Zingler wird heute als der große Retter des 1. FC Union angesehen. Das ist aber nicht so. Dieses steht allein Dr. Horst Kahstein zu, der in den Neunzigern zwischen Bracht und Bertram den Verein vor dem Konkurs bewahrte und in dieser Situation sogar den erfahrenen Hans Meyer verpflichtete. Kahstein drehte immer seine Runde im Stadion und war so auch für die Anhänger jederzeit ansprechbar. Bis heute fehlt eine dementsprechende Würdigung im Verein.

Die Sportstätten

Altes Stadion an der Alten Försterei

Bis 1910 nutzte Union die Spielanlage gegenüber der Luisenstraße 17 (heute Plönzeile 41). Dann erfolgte der Umzug in die Kampfsportbahn Wattstraße. Seit 1920 spielt man im Stadion an der Alten Försterei. Der Grund für die Umzüge war die industrielle Gründerzeit und die dementsprechende Ausbreitung der Firmen AEG, Siemens und N.A.G. und (später TRO, KWO und WF (später Samsung)). Das Stadion an der Alten Försterei erlebte folgende Ausbaustufen; 12.000-, 18.000- und 22.000- Zuschauer. Den Zuschauerrekord gab es am 21. Juni 1986, als der Krefelder Verein FC Bayer 05 Uerdingen im Rahmen eines Intertoto-Spiels mit 3:2 bezwungen wurde. 25.000 Zuschauer drängten sich damals dort zusammen. Das aktuelle Fassungsvermögen beträgt 21.924 Zuschauer.

Die Vertreibung von Mannschaftsteilen

Im Verlauf seiner Geschichte gab es drei Vorfälle, wobei der 1.FC Union ganze Mannschaften vertrieb oder dies dem ähnelte.

  • 1907- 40 Spieler
  • März 1950 – Mindestens 11 Spieler (Diese gründeten am 9. Juni 1950 den SC Union 06 und spielten dann in der schwächeren aber lukrativeren Westberliner Vertragsliga)
  • Mitte der 00er Jahre – 10 Spieler (Der Kapitän Guido Spork beklagte sich öffentlich über zu schwaches Training und wurde daraufhin entlassen. Danach setzte eine Entlassungswelle aus verschiedenen Gründen ein).

Der rauhe Ton bei Union

Union-Anhänger im Polizeikessel

Der rauhe Tonfall bei Union sorgte von Anbeginn für unproduktive Unruhe im Verein und es blieb nicht nur bei der Vertreibung von großen Mannschaftsteilen. Die Anhänger übernahmen diesen für sich Ende der sechziger Jahre, um im Schatten des großen ASK Vorwärts Berlin den bis dahin sehr friedlichen Anhang des BFC Dynamo körperlich zu bekämpfen. Das ging bis Ende der Siebziger als aus den Kindern, Jugendliche und dann junge Männer beim BFC-Anhang wurden. Zunehmend konnte der BFC das Geschehen für sich gestalten und die Rolle des Jägers übernehmen. Daran schlossen sich zwei Massenübertritte von Unionern zum BFC an. Bei den zurückgebliebenen Unionern breitete sich nun die gelegentliche Unsitte aus, sich gegenseitig zu verprügeln und zu bespucken. In der momentanen Zeit der Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga ist dies sehr selten geworden und man macht einen auf Harmonie. Diese ist nicht so ganz bei der Vereinsführung angekommen. Denn Personalfragen werden noch ganz gern in der Öffentlichkeit besprochen. Wie z. B. diese vom Sportmanager Christian Beeck. Trotz der Zusammenstellung eines Meisterkaders der 3. Bundesliga und einer konkurrenzfähigen Zweitligamannschaft, inklusive kompletten Trainerstab unter finanziell sehr schlechten Bedingungen stellt sich der Präsident Dirk Zingler hin und attestiert Beeck Unfähigkeit. Die Anhänger-geführte Heimatseite des Vereins wurde kurzerhand geschlossen und durch eine privatkapitalistische Heimatseite ersetzt.

Ralf Sträßer

Ralf Sträßer

Ralf Sträßer war abseits seiner 6 Meisterschaften und einem DDR-Länderspiel für den BFC, der erfolgreichste Spieler bei Union aller Zeiten. Er wurde 1986 mit 14 Toren der einzigste Erstliga-Torschützenkönig für Union aller Zeiten und absolvierte 3 DDR-Länderspiele im Namen von Union. Bei Union hatte er es als füherer BFC-Spieler schwer und konnte seine Kritiker nur mit Leistung mundtot machen. Anfang 1987 wollte Union ihn aber behalten und nicht zu seiner Frau nach Jena lassen und belegte ihn mit einem halbjährigen Spielverbot. Das hielt ihn aber nicht davon ab, beim FC Carl Zeiss Jena sofort zum Stammspieler zu werden. Er ist Vater des Drittligaprofis Carsten Sträßer und wohnt heute in Bayern. Seine Gesamtbilanz ist wie folgt;

  • 6x DDR-Meister
  • 4x DDR-Länderspiele
  • 1986 DDR-Oberliga-Torschützenkönig mit 14 Toren.

Die Phase des Volksvereins

Ab 1950 blieb ein Teil der Arbeiterschaft weg und Union entwickelte sich zu einem Volksverein der anfänglich staatsfern eingestellt war. Insbesondere ab den späten siebziger Jahren stand der Arbeiter neben dem Student, der Nationale neben dem Linken, der Skinhead neben dem Punk usw.. Zusammen feuerte man Union an und stand für Union ein. Im Jahr 1992 war der 1. FC Union beim Pokalheimspiel gegen Türkiyemspor Berlin sogar einmal Anlaufpunkt für alle Berliner nationalen Fußballanhänger. Man stand zusammen gegen die Türken und Union schied trotzdem aus. Die Präsidentschaft von Heiner Bertram ab 1997 setzte dem Volksverein Union ein jähes Ende. Er führte die strikte Blocktrennung ein, es gab musikalische Dauerberieselung, bürgerlich-linke Jugendliche fanden sich in großen Massen ein, nationale Unioner wurden nicht mehr gehört und zum Ende der Zeit des Bertram im Jahr 2003 war der 1. FC Union von nationalen Anhängern nahezu befreit.

Der 1. FC Union und die Staatssicherheit

Ministerium für Staatsicherheit
„Speiche“ in den frühen Achtzigern
Dirk Zingler

Allgemeines

Union stand selbstverständlich als gesellschaftliches Symbol und als DDR-Leistungsfußballverein im Interesse der Staatssicherheit. Dieses Interesse wurde nach der Ost/West-Vereinsspaltung sogar noch größer. So gab es, wie in allen anderen großen DDR-Vereinen, in allen Vereinsschichten Zuarbeiter zur Stasi. Diese Zusammenarbeit wurde nach der von Union-Anhängern angezettelten Jugendrevolte am 7.10.1977 auf dem Alexanderplatz um Außenmaßnahmen verstärkt. Es wurde ein Jugendclub gegründet. Dieser führte verbilligte Auswärtsfahrten und eine ganzjährige Anhängermeisterschaft durch. Damit einhergehend erfolgte die Registrierung von Fan-Clubs und deren Ansprechpersonen. Dieses wurde anfangs von den meisten Unionern abgelehnt aber nach und nach fanden sich immer mehr dort ein. Zusätzlich waren bei allen Heim- und Auswärtsspielen 4-10 hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit mit dabei. Diese waren durch ihr Auftreten gelegentlich gut zu erkennen. Deren Zahl richtete sich offensichtlich nach der Wichtigkeit des jeweiligen Spiels. Auch sprachen sie verdeckt Union-Anhänger um informelle Mitarbeit an. Dazu dürften sich Dutzende bereit erklärt haben. Die politische Wende hatte man bei Union nicht so richtig eingeplant und so fiel eine nötige Stasi-Aufarbeitung aus und man drückte sich davor, soweit es eben ging. Im Gegensatz dazu ging man an die Öffentlichkeit und verkaufte sich oft und gern als Dissidentenverein. Dieses wurde dem Zeitgeist entsprechend in Kultverein umbenannt.

Die gleichen Erfahrungen hatte Reiner Veiko 1987, im Vergleich zwischen BFC und Union, mit Union gemacht.[1]

Registrierte Fanclubs (davon zur Zusammenarbeit mit dem MfS bereit - Anteil)

Union

  • 1984 – 36
  • 1985 – 43 (31 – 72%)
  • 1987 – 70 (61 – 87%)

BFC

  • 1984 – 27
  • 1985 – 28
  • 1987 – 32 (15 – 47%)

Die Auswertung der Zahlen des Herrn Veiko ergibt folgendes Bild; War Union schon 1985 zur Zusammenarbeit bereit, so der BFC erst 1987. Während man sich bei Union fast zur völligen Stasi-Mitarbeit der registrierten Fan-Clubs steigerte, wurden vom BFC alle von Union vorgelegten Zahlen nie erreicht.

„Speiche“

In alten Union-Fankreisen war die Person mit dem Spitznamen Speiche außerordentlich bekannt. Er ist als Gewaltprovokateur aufgetreten. Das heißt er beging Straftaten in der Öffentlichkeit und animierte Umstehende es ihm gleichzutun. Daraufhin fanden die Verhaftungen statt. Speiche wurde immer als erster, nach spätestens einer Viertelstunde entlassen. Die anderen viel später oder gar nicht. Speiche war immer präsent so, daß eine Haftstrafe für ihn, nicht in Betracht kommt. Hier besteht dringendster Stasiverdacht. Er war nach der Wende nie mehr in die Alte Försterei gegangen. Der Punk Speiche war erpressbar geworden nachdem er in seiner Bäckerlehre eine Torte in Form eines Hakenkreuzes buk und diese ins Schaufenster stellte. Anfang der Neunziger erschien eine bebilderte Ganzseitenreportage über ihn als Punk in der Berliner Morgenpost.

Der Präsident – Dirk Zingler

Dirk Zingler erschien dem 1.FC Union als rettender Engel und machte Anschubfinanzierungen für den Spielbetrieb, den Schuldendienst und die Stadionrekonstruktion. Mit Zingler marschierte Union von der Oberliga (4. Liga) in die 2. Bundesliga. Er besitzt eine Baustoffirma, welche im Kiewer Flughafen die Abfertigungshalle D und im wartheländischen Kurheim den gesamten Flughafen erstellt hat. Diese Firma sitzt in Berlin und versucht sich nach Hamburg und Rostock auszudehnen.

Er gefiel sich anfangs darin, sich als ewiger Unioner hinzustellen. Mehrere aktive Unioner aus seiner Generation konnten sich nicht daran erinnern, ihm jemals begegnet zu sein. Gegenteilige Meinungen sind unbekannt. Der Journalist Matthias Wolf bekam Kenntnis von seiner Stasivergangenheit und veröffentlichte dazu seine Recherche.[2] Anschließend wurde seine Stasi-Akte veröffentlicht.[3] Daraus geht folgendes hervor;

Er hatte eine kontinuierliche Funktionärslaufbahn eingeschlagen. Er war schon anfangs in der FDJ-GOL (Grundorganisationsleitung). Hier war er nach heutigem Verständnis Klassensprecher. Er war so gut, daß er in die FDJ-Kreisleitung delegiert wurde. Das heißt er gehörte einer jungen kommunistischen Elite von etwa 30 Personen aus etwa 100.000 Personen an. Dann stellte er den Antrag SED-Mitglied zu werden. Das ist der Status SED-Kandidat. Aufgrund seiner Lehre fällt eine plötzliche Kandidatschaft wegen eines geplanten Studiums aus. Er ist also ganz klar vom DDR-Staat überzeugt gewesen.

In seiner Zeit seiner Lehrausbildung im Reichsbahnausbesserungswerk in Berlin-Friedrichshain führte er bereits ein Gespräch mit einem Stasi-Mann, welches ihn auf seinen Dienst beim MfS-Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ vorbereiten sollte. Hier hatte Zingler schon die Möglichkeit einer Dienstzeitverlängerung in Aussicht gestellt. Daraufhin trat er dann dort in Berlin-Adlershof seine neue Arbeit an. Das er während seiner 3-jährigen Dienstzeit schon Unterfeldwebel geworden ist, wobei die Feldwebellaufbahn im Normaldienst dann 10 Jahre betrug, zeigt eindeutig eine höher geplante Laufbahn auf. Das Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ war verantwortlich für den Personenschutz der SED-Größen, die Bekämpfung von Grenzverletzungen und Revolten.

Es gab dann einen schweren Dienstverstoß im zwischenmenschlichen Bereich, seitens des Zingler, woraufhin er nicht das Aufnahmeverfahren als SED-Mitglied absolvieren durfte, er verspätet Unterfeldwebel wurde und ihm die Beendigung des Dienstes nach 3 Jahren nahegelegt wurde. Die Eintragung über die verspätete Beförderung zum Unterfeldwebel zeigt auf, daß er während seiner anfänglichen Dienstzeit eine höhere Laufbahn als die Feldwebellaufbahn einschlagen wollte. Dies hat Dienstzeiten von 15 oder 25 Jahren oder mehr zu Folge.

Um seinen Status beim vermeintlichen Dissidentenverein Union nicht zu verlieren, steigerte er sich bei seinen Ausflüchten bis ins Kindische. Er vermeinte kein hauptamtlicher Stasi (also berufsmäßig) wollte zu werden. Dagegen spricht klar seine Feldwebellaufbahn. Er behauptete ein typischer alter Unioner gewesen zu sein. Dagegen spricht seine Unbekanntheit bei den Unionern und seine große Staatsnähe zur DDR. Dann wollte er 3 Jahre nur vor dem ohnehin schon abgeschirmten MfS-Krankenhaus Wache gestanden haben. Dagegen spricht, daß der militärische Alltag wesentlich abwechslungsreicher ist, als nur Wache stehen. Das er erst am Kasernentor gelesen haben will, wohin er einrückte braucht nicht weiter kommentiert zu werden.

Gegenüber seinem MfS-Vorgesetzten verhielt er sich mit seiner verschwiegenen gescheiterten beruflichen Tätigkeit für das MfS im Nachhinein unloyal. Dieser hätte ihn auch vorzeitig und damit in Unehren entlassen können. So konnte er aber eine reguläre Dienstzeit in den Kaderleitungen (heute Personalbüros) vorweisen. Zingler wurde von seinem Vorgesetzten als arrogant charakterisiert.

Wenn es beim 1. FC Union um Vorgänge mit der Staatssicherheit geht, zeigt sich Zingler selbst gnadenlos. So entließ er einen Wachmann wegen dessen Stasi-Vergangenheit. Ein Testspiel gegen den BFC Dynamo wurde von ihm abgesagt. Der Traditionsmannschaft von Union wurde die Teilnahme beim größten mitteldeutschen Traditionsturnier am 5. Dezember 2010 beim BFC untersagt. Der Spieler Patschinsky wurde entlassen, weil er ein Pokertunier beim BFC Dynamo besucht hat. Er verlangt die unübliche Vorauszahlung von Eintrittskarten im Block in der Alten Försterei vom BFC und unterbindet somit das Erscheinen von BFC-Anhängern im Union-Stadion. Er kündigte einseitig einen Sponsorenvertag wegen Stasi-Angehörigkeit der dortigen Mitarbeiter und nahm die anschließende Liquiditätsdiskussion über diese Firma billigend in Kauf. Er selbst fädelte diesen Vertrag über den Mitinhaber und früheren Union-Trainer Dieter Fietz ein.

Ungeklärt ist noch, daß Zinglers Mutter - entgegen des damaligen Massenstroms - kurz vor dem Mauerbau aus dem Wedding zu ihrem Mann nach Ostberlin gezogen ist. Auch das Zingler als junger Mann, mehrfach nach Westberlin reisen durfte und sich mit seinen Onkeln Spiele im Olympiastadion ansah.[4] Dieses durften damals keine DDR-Bürger bis zum Alter von 65 Jahren. Ausnahmen gab es nur beim Todesfall von Verwandten 1. Grades und für extrem linientreue Jugendliche bei festgelegten und bewachten Reisen von „Jugendtourist“. Seine Verwandten 1. Grades befanden sich alle in Ostberlin und Jugendtouristreisen nach Westberlin gab es keine.

Zingler ist mit keiner Partnerin zu sehen, trägt keinen Ehering und von eigenen Kindern ist auch nichts von ihm bekannt. Er führte zusammen mit dem Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit den Christopher Street Day (CSD) an und spannt immer wieder den 1. FC Union in den Kampf gegen den sogenannten Homophobie ein. Er ist Mitglied in der DFB-Arbeitsgruppe „Für Toleranz - gegen Rassismus“. Zingler stellte das Stadion an der Alten Försterei für eine Konzertveranstaltung gegen rechts zur Verfügung. Er ließ die Initiative „Schöner Eisern ohne Nazis“ (S.E.O.N.) im Verein ansiedeln.

Flmbeiträge

„Eisern Union“ - von der großen Liebe der Fans zu ihrem Verein, dem 1. FC Union Berlin, DEFA, 1989

Literatur

  • Jörn Luther / Frank Willmann: Und niemals vergessen - Eisern Union! Die Geschichte des Berliner Fußballclubs, 2000

Fußnoten

  1. Reiner Veiko, Diplomand der Sektion Kriminalistik der HU Berlin – Thema: Straftaten und OW
  2. Matthias Wolf – freier Journalist
  3. BStU – Stasi-Akte von Dirk Zingler
  4. Bildzeitung, 30. August 2012