Deutsche Monatsnamen

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Die deutschen Monatsnamen Karls des Großen.

Deutsche Monatsnamen bezeichnen die noch aus dem Germanischen bzw. Althochdeutschen abgeleiteten Namen der Monate. Eine einheitliche Nennung existiert nicht, sondern ist regional unterschiedlich. Zudem haben sich auch einige auf das Christentum zurückgehende Monatsnamen entwickelt, etwa Dreikönigsmond, Lichtmeßmond oder Marienmond. Parallel zu den deutschen Monatsnamen gibt es noch weitere germanische Monatsnamen, welche auf die gleichen Wurzeln zurückgehen.

Geschichte

Die frühesten bekannten deutschen Formen der Monatsnamen sind in Einhards Werk über Karl den Großen zu finden. Dort wird ausdrücklich gesagt, daß der Kaiser diese Monate selbst so benannt hatte. Bei diesem lauten sie:

Wintarmanoth, Hornung, Lentzinmanoth, Ostarmanoth, Winnemanoth, Brachmanoth, Hewinnamanoth, Aranmanoth, Witumanoth, Windumemanoth, Herbistmanoth und Heilagmanoth

Die ersten, die eine einheitliche Nennung versuchten waren Justus Friedrich Runde, Christoph Martin Wieland, Heinrich Christian Boie und Johann Heinrich Voß. Deren einheitliche Nennung lautete:

Hartmond, Siegmond, Lenzmond, Ostermond, Wonnemond, Brachmond, Heumond, Erntemond, Herbstmond, Heilmond, Nebelmond, Weihemond

Monatsnamen und ihre Bedeutung

röm. bzw. lat. Bez. hochdeutsche Bez. Bedeutung Weitere deutsche Alternativen
Januar (Jänner) Hartung (Hartmond) Hartung leitet sich vom althochdeutschen Wort harto (auch hartu geschrieben) ab und bedeutet kann neben hart oder schwer auch sehr oder viel bedeuten.[1] Bezogen auf die Jahreszeit bedeutet die Substantivierung Hartung, daß „viel der Kälte“, „viel Schnee“ oder „viel Eis“ in diesem Monat des germanischen Winters vorhanden ist. Januar hingegen ist die Benennung nach dem römischen Gott Janus, der aufgrund seiner zwei Antlitze beispielhaft für Jahresbeginn und -ende steht. Eismond, Schneemond, Wintermond, Wolfsmond
Februar (Feber) Hornung Hornung ist die Zeit des „Horens“, also des Paarens. Horner, Rebmond, Schmelzmond, Taumond
März Lenzing Das deutsche Wort „Lenz“ bezeichnet den Frühling und somit die Zeit der länger werdenden Tage. Es ist verwandt mit dem deutschen Wort lang bzw. dem englischen long. Seit dem 18. Jahrhundert wird der Lenzing durch Verdrängung häufig nur noch in der Dichtersprache kurz „Lenz“ genannt. März kommt von Mars, dem Kriegsgott der Römer. Frühlingsmond, Lenz, Lenzmond
April Launing oder Ostermond Ostara ist die germanische Göttin der Morgenröte und des aufsteigenden Sonnenlichts, sie steht somit für die Auferstehung der Natur (Ostern). Heute wird der Begriff hauptsächlich nur noch im Kontext des christlichen Osterfestes gekannt. Grasmond, Keimmond, Knospenmond, Ostermond
Mai Wonnemond Der Monat bezeichnet die Zeit des Weidens (eigentlich Winnemond), später fälschlicherweise mit dem Wort Wonne in Verbindung gebracht und als Zeit der Freude und der Lust verstanden. Mai hingegen leitet sich von Iupiter Maius, dem Wachstum bringenden Gott, ab. Blühmond, Blumenmond, Weidemond, Winnemond
Juni Brachet (Brachmond) Brachet bezeichnet die Zeit des Umbrechens und der Brache, in der die Felder brach liegen. Brachmond, Rosenmond
Juli Heuert (Heumond) Der Name Heumond leitet sich davon ab, daß in diesem Zeitraum die Wiesen gemäht werden und die Heuernte ansteht. Der Name Juli (lat. Julius) hingegen geht auf Gaius Julius Cäsar, der eine Kalendereform durchführte. Bärenmond, Heuertin, Heuet, Heumond, Honigmond
August Ernting Ernting leitet sich von der Ernte ab. Es handelt sich dabei um den Monat, in dem die Getreideernte eingebracht wird. August hingegen kommt von dem römischen Kaiser Augustus. Ährenmond, Bisemond, Erntemond, Sichelmond
September Scheiding Scheiding leitet sich von scheiden ab, d.h. das Abschiednehmen vom Sommer. Der Sommer neigt sich dem Ende entgegen, die Obsternte beginnt und der Herbst hält Einzug. Herbsting, Herbstmond, Holzing, Holzmond, Waldmond
Oktober Gilbhart „Gilb“ bedeutet gelb, „hart“ viel (vgl. auch den Namen des Monats Hartung). Es handelt sich um den Monat, in dem sich das Laub der Bäume gelb färbt, nämlich die herbstliche Zeit des Welkens und Vergilbens in der Natur. In diesem Monat findet auch das Erntedankfest statt. Dachsmond, Weinlesemond, Weinmond
November Nebelung Nebelung leitet sich vom Nebel ab, denn es handelt sich um den Monat, in dem nebliges, windiges Wetter häufig auftritt. Herbstmond, Nebeling, Nebelmond, Schlachtmond, Totenmond, Windmond, Wintermond
Dezember Julmond Auch kurz „Jul“ genannt. Es handelt sich um den Monat, in den die Zeit des Julfestes und der zwölf Weihe- oder Rauhnächte fällt. Das Julfest war das größte Fest bei den Germanen. Die Arbeit ruhte so lange, bis die Sonne zu neuem Lauf wieder aufstieg. Das Fest der Wintersonnenwende fiel in diesen Monat. Dustermond, Heiligmond, Heilmond, Jul, Laubriß, Schlachtmond, Wolfsmond

Zitate

  • Einst hatten wir Namen für die zwölf Monde, bei denen wir uns etwas denken konnten. Sie bestanden nicht aus Papier und Blech, sie hatten Leben und Farbe, Blühten wie die Blumen am Rain und ragten wie die Eichbäume des Waldes. Auf dem Boden unserer innersten Eigenart waren sie gewachsen, sie flüsterten zu uns von verborgener Weisheit und rauschten kostbare Geheimnisse.“ - Hermann Löns

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Rudolf Schützeichel: Althochdeutsches Wörterbuch, Max Niemeyer Verlag, 6. überarb. u. erweit. Auflage, Tübingen 2006, S. 150.