Gnauth, Adolf

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Porträtfotografie von Adolf Gnauth

Adolf Gnauth (geb. 1. Juli 1840 in Stuttgart; gest. 19. November 1884 in Nürnberg) war ein deutscher Architekt.

Leben und Wirken

Gnauth besuchte in Stuttgart das Polytechnikum, wo er Schüler von Christian Friedrich von Leins wurde, war von 1860–61 beim württembergischen Eisenbahnhochbau beschäftigt und hielt sich dann auf einer Studienreise von 1861–63 in Italien auf. Anschließend ging er nach Wien und zum zweitenmal nach Italien, wo er von 1864–65 mit Emil von Förster Aufnahmen und Vermessungen der Renaissance-Bauwerke in der Toskana machte, die in dem Werk „Palastarchitektur von Oberitalien und Toscana“ von Raschdorff (Berlin 1883) publiziert wurden.

Nach einem halbjährigen Aufenthalt in Paris wurde Gnauth 1866 als Professor an die Baugewerkschule nach Stuttgart berufen. In den Sommermonaten der Jahre 1807–69 hielt er sich abermals in Italien auf, mit Anfertigung von Aquarellen (Grabdenkmäler der Renaissance) für die „Arundel Society“ in London beschäftigt, worauf er 1870 zum Professor der Architektur am Stuttgarter Polytechnikum ernannt wurde, welche Stellung er jedoch 1872 wieder aufgab. 1875 unternahm er eine Studienreise in den Orient, der sich 1882 eine weitere nach Spanien und Südfrankreich anschloss. 1876 wurde er zum Direktor der Kunstgewerbeschule in Nürnberg, 1882 zum Oberbaurat ernannt.

Zu Gnauths bedeutenden Schöpfungen gehören: die Villen Siegle und Conradi, die Württembergische Vereinsbank und das Kriegerdenkmal für den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 in Stuttgart, die Villa Engelhorn in Mannheim, das Palais von Cramer-Klett in München, der Palast der bayrischen Landesausstellung zu Nürnberg 1882 und der 1880 vollendete Mendebrunnen zu Leipzig.

Gnauth war in seiner Architektur ein Anhänger einer kräftigen Hochrenaissance, wobei er neben Kühnheit im Entwurf eine reiche Phantasie im einzelnen entwickelte. Gemeinsam mit Bruno Bucher gab er die Zeitschrift „Das Kunsthandwerk. Sammlung mustergültiger kunstgewerblicher Gegenstände aller Zeiten“ (Stuttgart 1874–70) heraus.

Verweise

  • Bach, Max: Gnauth, Adolf, in: Allgemeine Deutsche Biographie (1904)