Golowin geht durch die Stadt

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Golowin geht durch die Stadt
Golowin geht durch die Stadt.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Golowin geht durch die Stadt
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1940
Stab
Regie: Robert A. Stemmle
Drehbuch: Emil Burri, Peter Francke, Robert A. Stemmle
Vorlage: Hugo M. Kritz (In der „Münchner Illustrierten Presse“ erschienener Roman)
Produktion: Bavaria Filmkunst GmbH
Musik: Friedrich Schröder
Kamera: Carl Hoffmann
Schnitt: Walter Fredersdorf
Besetzung
Darsteller Rollen
Anneliese Uhlig Madeleine
Carl Raddatz Dr. Robert Cannenburgh
Leo Slezak Stadtpräfekt Juranitsch
Trude Hesterberg Hetty Rado
Oskar Sima Untersuchungsrichter Gödöllö
Hans Unterkircher Dr. Alexander Kablinski
Eduard Wenck Senator Rado
Wolf Kersten Dr. Samosch
Alexander Engel Wochenjournalredakteur Marisch
Karl-Heinz Peters Chauffeur Duffek
Nikolaj Kolin Polizist Ziegloff
Boris Alekin Polizist Wannek
Inge von Ambesser Frau Samosch
Karl Skraup Fremdenführer
Ernst G. Schiffner Blatuczek
Hertha von Hagen Fürstin
Wilhelm Veith Hotelbesitzer Vasta
Josef Hordanek Arpad
Dolf Zenzen Kellner Josef
Rudolf Schündler Reisender Jüngling
Roma Bahn Interessierte Frau
Karl Hannemann Levantiner
Ludwig Schmid-Wildy 1. Kaffeehausgast
Viktor Afritsch 2. Kaffeehausgast
Karl Vogt 3. Kaffeehausgast
Oscar Sabo

Golowin geht durch die Stadt ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1940 nach dem Roman in der Münchener Illustrierten Presse von Hugo Maria Kritz. Der Film wurde vom 1. Dezember bis Januar 1940 in Prag gedreht. Die Uraufführung fand am 8. Oktober 1940 in Berlin (U.T. Kurfürstendamm) statt.

Handlung

Quelle
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Auch eine kleine Stadt, die weitab liegt von der Hauptverkehrsstraße, die zu den großen Städten führt und wo das Leben pulsiert, kann ihre Sensation haben. Der Zufall, der Dr. Robert Cannenburgh in das kleine abgelegene und langweilige Boguslawa führt, macht ihn schnell zu seiner eigenen großen Überraschung mit einer solchen Sensation bekannt, deren ahnungslose Hauptperson ersetzt werden soll. Eine seltsame Verwechslungskomödie setzt ihn mitten hinein in einen Strudel sich überstürzender Geschehnisse. Das beginnt bereits, als er die harmlose kleine Stadt betritt, und er denkt sich nicht viel dabei, als der Träger auf dem Bahnsteig bei seinem Anblick erschreckt seine Koffer stehen läßt und davonläuft. Dieses Erschrecken wiederholt sich dann auch im Hotel, in dem er für eine Nacht absteigen will. Aber dann klopft es an seine Tür, und eine hübsche, reizvolle junge Dame ersheint und ruft „Golowin“, und wie sie näherkommt, bemerkt sie ihren Irrtum. Nein, es ist nicht Golowin, der nach Hinterlassung von Riesenschulden einen Selbstmord begangen hat und der nun plötzlich wieder da sein soll, wieder lebt, wie man ihr erzählte. Diese sensationelle Nachricht hat die schöne Madeleine so überwältig, daß sie das Fest ihrer eigenen Verlobung verließ, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, ob der Fremde im Hotel Metropole wirklich Golowin ist. Und während Dr. Cannenburgh um die schöne, einer Ohnmacht nahe Madeleine bemüht ist, droht sich in der Stadt ein Skandal zu entwickeln bei der Nachricht, die wie ein Lauffeuer von Haus zu Haus geht: „Golowin, der Betrüger, der Schuft, er ist wieder da!“ – Daß ein Irrtum vorliegen könnte, daran denkt niemand, auch nicht Senator Rado und Dr. Alexander Kablinski, die nach Golowins Tod auf seine Veranlassung eine Versicherungssumme von 700.000 RM erhalten haben, im Gegensatz zu der ganzen Stadt, die durch ihn geschädigt wurde. – Entsetzt und empört läuft alles herbei, um sich zu überzeugen, ob Golowin wirklich lebt. Unter anderem auch Rado und Dr. Kablinski, letzterer der Verlobte der jungen Madeleine. Aus diesem Tumult entwickelt sich eine gerichtliche Auseinandersetzung auf Veranlassung eines Boguslawers, des Untersuchungsrichters Gödöllö, der von vornherein weiß, daß es sich hier nicht um Golowin, sondern um den Wiener Nervenarzt Dr. Cannenburgh handelt. – Alles wäre soweit in schönster Ordnung, wenn Dr. Cannenburgh nun abreisen würde, aber er tut es nicht, da er sich in Madelene verliebt hat, und dieser Aufenthalt wird ihm zum Verhängnis. Die sogenannte gute Gesellschaft von Boguslawa ist nun bemüht, ihren überstürzten Irrtum gutzumachen, und man kommt ihm in liebenswürdiger Weise entgegen. Aber die geschädigten Bürger von Boguslawa zweifeln nach wie vor an seiner Identität. Er wird beobachtet und verfolgt, und der Redakteur des Wochenjournals, Marisch, schwört, die Sache zu einer gerechten Entscheidung bringen zu wollen, um Golowin zu überführen.

Aber das sind nicht allein die heimlichen Mächte, die Cannenburghs Leben bedrohen. Senator Rado und Dr. Karpinski sind an seinem Tun und Treiben außerordentlich interessiert, sie schicken ihm ein bezahltes Individuum nach, das ihm in der Dunkelheit auf dem Weg zur Madeleines Verwandten eine hohe Summe für eine sofortige Abreise bietet, wobei Cannenburgh erfährt, daß Golowin wirklich noch lebt und sich in Venedig aufhält. Er erfährt seine Adresse, die er am selben Abend noch Madeleine mitteilt. Ihre Reaktion darauf macht ihn stutzig, so daß er im Augenblick nicht weiß: wußte sie bereits, daß Colowin noch lebt, oder ist sie ganz ahnungslos an diesen Versicherungsbetrug. – Dr. Cannenburgh trifft Madeleine in Venedig wieder, wo Golowin lebt, der allerdings am selben Tag nach Boguslawa abgereist ist. Als Madeleine Cannenburgh sieht, glaubt sie wirklich, er sei Golowin, und aus ihren Worten erfährt er, daß sie von dem Versicherungsbetrug ihres Verlobten keine Ahnung hat. Doch bevor er dazu kommt, ihr zu erklären, daß er nicht Golowin sei, für den sie ihn hält, erscheint die Polizei, um ihn, den gesuchten Betrüger Golowin, zu verhaften. – Dieser Irrtum wird allerdings schnell aufgeklärt, und Cannenburgh fährt nach Boguslawa zurück. Doch inzwischen ist der wirkliche Golowin dort eingetroffen. Es erkennt ihn niemand, da er einen Bart trägt. Als Dr. Cannenburgh das Hotel in Boguslawa betritt, stürzt sich eine erregte Menschenmenge auf ihn, angeführt durch den Redakteur Marisch, um Lynchjustiz zu üben. Alle seine Bitten und Beschwörungen nützen nichts, die tobende Menge verlangt seinen Tod! Da erscheint in letzter Minute der wirkliche Golowin. Der grausame Spuk der letzten Tage führt Dr. Cannenburgh und Madeleine endlich zueinander.