Grambach (Mähren)

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Grambach

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederdonau
Einwohner (1930): 208
Koordinaten: 49° 2′ 37″ N, 15° 5′ 40″ O
Flucht.jpg
Grambach befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von der Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Ansicht von Grambach (vor der Vertreibung).

Grambach ist ein deutscher ehemals selbständiger Ort und heutiger Ortsteil von Schamers in Südmähren, Sudetenland. Das 3 km nördlich von Neubistritz gelegene Grambach wurde als Straßendorf angelegt.

Geschichte

Aus dem Jahr 1364 liegt die älteste urkundliche Erwähnung als „Crampach“ vor. Grambach war zur Herrschaft Neuhaus gehörend. 1369 wurde der Ort mit Pfarrei erwähnt. Das Patronat lag bei den Zisterziensern von Hohenfurt. Seit 1664 wurden bei Neubistritz Kirchenbücher über den Ort geführt und seit 1790 blieb die Namensschreibung „Grambach“ gleich. Der Ort liegt am gleichnamigen Fluss.

Vertreibung der Deutschen 1945

Am 28. Mai 1945 mussten die deutschen Einwohner bis auf 17 Familien, die sich um das Vieh kümmern sollten, innerhalb von zwei Stunden den Ort nur mit Handgepäck verlassen, ihr sonstiges Eigentum wurde von den Tschechen geraubt. Von den nach Österreich vertriebenen und geflüchteten Familien blieben neun in Österreich, 49 hingegen wurden weiter in andere Teile Deutschlands transferiert und landeten in Bayern und Baden-Württemberg. Insgesamt wurden 194 Personen aus Grambach vertrieben.

Wirtschaft und Infrastrukur (vor der Vertreibung)

Landwirtschaft: Die Einwohner waren in erster Linie Kleinhäusler (kleine Bauern, die einem Nebenerwerb nachgingen). Nur zehn Großbauern, die auschließlich von Landwirtschaft und Viehzucht lebten, gab es im Ort.

Gewerbe: Mühle, Tuchwalke, Sägewerk, zwei Gasthäuser, drei Steinmetze, Schneider und Maurer.

Einrichtungen: einklassige Schule (1906 zweiklassig), zuständiges Postamt in Neubistritz.

Kulturerbe

  • Kapelle St. Michael: Geweiht 1852, mit einem Altarbild von Johann Josef Neumann. Im Turm befindet sich eine große Glocke von Perner (1859) und eine kleinere von J. V. Perner aus dem Jahre 1808.

Einwohnerentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 272 272 0 0
1890 266 266 0 0
1900 271 271 0 0
1910 263 263 0 0
1921 213 201 8 4
1930 208 200 5 3
1991 40
2001 28

Literatur

  • Hirsch, Jakob: Grambach im Kreis Neubistritz. 1967