Greenspan, Alan

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Alan Greenspan, 2006

Alan Greenspan (Lebensrune.png 6. März 1926 in Neuyork) ist ein jüdischer Wirtschaftsfachmann in den Vereinigten Staaten. Er war vom 11. August 1987 bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der VS-Notenbank Federal Reserve System. Durch seine skrupellose Geldpolitik ist er maßgeblich für die Zusammenbrüche der Kapitalmärkte verantwortlich.

Werdegang

Herkunft

Alan Greenspan wurde am 6. März 1926 als Sproß jüdischer Eltern[1] in Neuyork geboren.[2] Sein über Deutschland eingewanderte Vater Herbert Greenspan war Börsenmakler und Kantor an einer Synagoge. Nach der Scheidung seiner Eltern lebten Greenspan und seine Mutter, Rose Goldsmith, bei deren aus Osteuropa kommenden Eltern im jüdischen Viertel Manhattans (Washington Heights). Greenspan zeigte früh Gespür für Musik und Zahlen.

Ausbildung

Alan Greenspan besuchte eine High School in Manhattan. Da er aus dem Militär ausgemustert wurde, studierte er 1943 am führenden Musik-Konservatorium der VSA, der Juilliard School.[3] 1944 schied er aus und spielte ein Jahr Klarinette, Saxophon[4] und Flöte in der für Swing und „Businessman’s Bounce“ bekannten Formation „Henry Jerome and His Orchestra“. Er erkannte aber, daß er als Musiker nicht zur Spitze gehören würde. Daher studierte er an der New York University Volkswirtschaft – sein Vater hatte ihn an ökonomische Fragen herangeführt – und erwarb 1948 summa cum laude einen Bachelor-Grad sowie 1950 – schon berufsbegleitend – den Master-Grad. Dann begann er einen Promotionsstudiengang an der Columbia-Universität bei dem Juden Arthur F. Burns – 1970–1978 Chef der VS-Notenbank. Greenspan mußte die Dissertation jedoch 1953 aus finanziellen Gründen abbrechen. Die New York University verlieh ihm 1977 den Doktortitel (Ph.D.) nachträglich.

Wirken

Praxis als Analyst sammelte Alan Greenspan von 1948 bis 1953 – teils parallel zum Studium – beim Konjunkturforschungsinstitut National Industrial Conference Board in Neuyork. Zudem war er Wertpapierhändler an der Warenterminbörse in Chicago. 1953 gründete er mit dem Finanzberater William Townsend die Beraterfirma „Townsend-Greenspan & Co.“[2] und wurde nach Townsends frühem Tod Hauptaktionär. 1954 bis 1974 sowie 1977 bis 1987 leitete er das kleine, aber einflußreiche Beratungsbüro als Präsident und Chairman. Für über 200 Kunden, darunter Konzerne wie „American Aluminium Co.“, erarbeitete er auf statistischen Erhebungen fußende Marktanalysen. Diese empirischen Gutachten eröffneten ihm ein breites Wissen über alle Details und Entwicklungen verschiedener Teilmärkte. Mehrere Aufsichtsmandate verschafften ihm weitere Einblicke in Firmenstrukturen. Von 1953 bis 1955 lehrte er zudem Wirtschaftswissenschaften an der New York University.[5]

Neben Arthur F. Burns beeinflußte Greenspans intellektuelle Weiterentwicklung ab etwa 1952 die aus der Sowjetunion ausgewanderte jüdische Autorin und Philosophin Ayn Rand (1905–1982). Greenspan hatte bis dahin eine lenkende Wirtschaftspolitik des Staates befürwortet. Rand brachte ihn vom Keynesianismus ab und überzeugte ihn von einer freien Marktwirtschaft im Sinne ihres Konzeptes eines „Objectivism“. Dieses beruhte auf einem elitären Individualismus und strikt rationalem Eigeninteresse.

Politisch schloß er sich den Republikanern an und gehörte 1968 zum Gremium „Nixon for President“.[6] Greenspan lehnte zwar die Berufung zum Budget-Direktor der Regierung Richard Nixon ab, er diente aber bis 1974 in mehreren Regierungsgremien zu Themen wie Wachstumsimpulse und Finanzmarktregulierungen sowie über die Einführung einer Freiwilligenarmee. Kurz vor seinem Rücktritt im August 1974 berief Nixon Greenspan – auf Empfehlung von Arthur F. Burns – zum Vorsitzenden des Council of Economic Advisers (CEA),[7] einen an den Stab des Weißen Hauses angebundenen Sachverständigenrat zur Analyse der Wirtschaftslage und Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen. Als Chairman des CEA ab September 1974 harmonierte Greenspan dann mit Nixons Nachfolger, Gerald Ford (Republikaner), und profilierte sich als vehementer Streiter wider die Inflation.[2]

Greenspan kehrte im Januar 1977 – mit Amtsantritt der Regierung Jimmy Carter (Demokrat) – zu seiner Beratungsfirma zurück. 1980 unterstützte er die Präsidentschaftskandidatur Ronald Reagans (Republikaner). Dessen wirtschaftspolitisches Credo – das Primat der Eigeninitiative vor staatlicher Intervention – konkretisierte Greenspan in Grundsatzreden. Nach Reagans Wahlsieg übernahm Greenspan wieder direkte Verantwortung, auch wenn er Reagans Steuerkürzungspläne als inflationstreibend kritisierte. Ab 1981 leitete er eine überparteiliche Kommission, deren Kompromiß für eine Sozialversicherungsreform 1983 Gesetz wurde.[8]

1983 kam Greenspan als Nachfolger für Notenbankpräsident Paul Volcker ins Gespräch. Dieser war mehrfach mit der Regierung in Konflikt geraten, da er der Inflationsbekämpfung unbedingte Priorität einräumte. Reagan nominierte Volcker schließlich für eine zweite vierjährige Amtszeit. Volcker hatte den US-Dollar seit 1979 durch eine Geldmengenbegrenzung stabilisiert und verminderte die Inflationsrate bis 1987 von 21 % auf 4,3 %. Als dieser dann im Juni 1987 sein Ausscheiden mit Ende der Amtszeit ankündigte, überraschte Reagans Entscheid für Greenspan als Notenbankchef kaum.[9] Die Bestätigung im Senat folgte prompt, Greenspan löste seine Beraterfirma auf und verkaufte seinen Aktienbesitz. Auch in das Federal Open Market Committee (FOMC; Offenmarktausschuß), das Notenbank-Gremium, das den Leitzins (Federal Funds Rate) festlegt, rückte Greenspan ein. Er erhielt Volckers Sitz und vollendete den Rest von dessen 14jährigem Mandat bis 1992.

Greenspan trat im August 1987 als Chairman des siebenköpfigen Board of Governors an die Spitze des Federal Reserve System. Die VS-Notenbank war 1913 neu gegründet worden; zwei Vorläuferinstitute – die First National Bank (1791–1811) und die Second National Bank (1816–1833/1841) – hatte man in Abwehr umfassender Bundeskompetenzen jeweils abgeschafft. Erst ab 1863 waren wieder, und nur auf Ebene der Bundesstaaten, Notenbanken gegründet worden. Der 1913 eingerichtete damalige Federal Reserve Board entstand als übergeordnete, regierungsunabhängige Institution des Bundes. 1935 folgte die Umbenennung in Board of the Governors of the Federal Reserve System (kurz: Fed) mit seither zwölf operativen Federal Reserve Banks auf regionaler Ebene.

Entgegen seiner Prägung durch Rand befürwortete Greenspan an der Spitze der Fed auch einzelne staatliche Eingriffe in das Wirtschaftsleben, wenn dies mit den beiden Zielen der Fed vereinbar war. Anders als etwa die Deutsche Bundesbank und später die Europäische Zentralbank war die Fed nicht nur auf Geldwertstabilität ausgerichtet worden, sondern auch auf die Förderung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.[10]

Greenspan bekleidete diese Funktion unter vier Präsidenten – neben Reagan, George Bush sn., Bill Clinton und George Bush jn.. In Greenspans Amtszeit fallen einige große Wirtschaftskrisen – Krisen, für die er zum Teil verantwortlich gemacht wurde: den Börsenkrach 1987, die Rezession 1990 und 2001 die Folgezeit des 11. Septembers.

Seit 2007 ist Greenspan immer noch in der Finanzwelt aktiv, jedoch nicht mehr als heimlich mächtigster Mann der Welt, sondern als Berater bei Paulson & Co. Hedge-Funds.

Geldgeschäfte als Kunst

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Alan Greenspan war kein Freund von festen Regelbindungen der Geldpolitik, unter anderem mit seinem bekannten Ausspruch: „Geldpolitik ist keine angewandte Wissenschaft, sondern Kunst.“

„Greenspan folgte stets nur seinen eigenen Eingebungen und Überzeugungen“, wurde er von Zeitungen zitiert. Im Zentrum stand die Politik der niedrigen Zinssätze, was ihm den Spitznamen „Zins-Eliminator“ verschaffte. Diese Politik des billigen Geldes sei mitverantwortlich für den spekulativen Preisauftrieb, der die Finanzkrise 2007 verursacht habe, werfen ihm Kritiker vor. Greenspan selbst räumte dieser Tage ein, daß sein favorisiertes Modell des unfreien Marktes versagt habe. Die VS-Finanzkrise sei ein „Kredit-Tsunami, den es nur einmal in hundert Jahren gibt“.

Bemängelt werden auch seine oft unklaren Äußerungen, die zu unnötiger Unsicherheit auf den Märkten geführt habe. Nach seinem Ausscheiden als FED-Chef erklärte er jedoch, durch sein Genuschel habe er seine Zuhörer oft mit Absicht in die Irre geführt. Wenn er eine Frage nicht beantworten wollte oder konnte, strickte er zuweilen komplizierte Satzkonstruktionen. So habe er bewirkt, daß seine Zuhörer glaubten, er habe etwas Tiefgründiges gesagt und die Frage damit beantwortet.[11]

Auszeichnungen

John P. Madden Medal (1975), Jefferson Award (1976), William Butler Memorial Award (1977), Ehrendoktorwürde der Yale University (1999), Knight of the British Empire (2002), Presidential Medal of Freedom (2005)[12], Dynamite Prize in Economics (2010)[13].

Mitgliedschaften/Netzwerke

1968 war Greenspan Berater im Wahlkampfteam des damaligen Präsidentschaftskandidaten Richard Nixon. Von 1982 bis 1988 war Greenspann Direktor des Council on Foreign Relations, einer der einflußreichsten „Denkfabriken“ der Welt.

Familie

Greenspans einjährige Ehe mit der Künstlerin Joan Mitchell wurde 1953 geschieden. Danach lebte er lange Jahre als Single, bis er im April 1997 die damals 50jährige jüdische NBC-Korrespondentin im Weißen Haus Andrea Mitchell heiratete.

Zitate

  • „Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich nicht unverständlich genug ausgedrückt.“
  • „Diejenigen von uns, die sich auf das Eigeninteresse der Finanzinstitute verlassen haben, ihre Aktionäre zu schützen, sind ungläubig und schockiert – besonders ich.“[14]
  • Ayn Rand hat mir gezeigt, daß der Kapitalismus nicht nur effizient und praktisch ist. Parasiten, die keine Daseinsberechtigung nachweisen können, gehen zugrunde. Und so sollte es auch sein“.[15]

Zitate über Alan Greenspan

  • „Als einer der Architekten des heutigen Finanzsystems ist Alan Greenspan in einer einzigartigen Position, um unsere Kunden bei wichtigen risikobezogenen Entscheidungen zu unterstützen.“ – Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, 2007
  • „Sie haben die Währungspolitik in Zeiten von Börsencrashs, Kriegen, Terroranschlägen und Naturkatastrophen verantwortet. Sie haben einen großen Beitrag zum Wohlstand der Vereinigten Staaten geleistet, die Nation steht in Ihrer Schuld.“ – VS-Kongreßabgeordneter Jim Saxton, 2005

Verweise

Fußnoten

  1. Alan Greenspan: The Age of Turbulence: Adventures in a New World, Penguin Press, Neuyork 2007, S. 19. ISBN 1-59420-131-5 — Sein Vater Herbert Greenspan war der rumänisch-jüdischer und seine Mutter Rose Goldsmith ungarisch-jüdischer Abstammung.
  2. 2,0 2,1 2,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum?, FZ-Verlag, ISBN 3-924309-63-9
  3. Greenspan wollte zunächst Musiker werden.
  4. Seine Lehr-Instrumente waren das Saxophon und die Klarinette, mit der er seinem Vorbild Benny Goodman nachstrebte.
  5. Internationales Biographisches Archiv 08/2006
  6. Ab 1968 gehörte er dem Wirtschaftsrat des VS-Präsidenten an, von 1974 bis 1977 war er Chef dieses Gremiums.
  7. Mit seiner Beratungsfirma „Townsend-Greenspan & Co“ stand er Richard Nixon im Wahlkampf zu Seite, der ihn 1974 als Präsident zum Chef des „Council of Economic Advisers“ berief.
  8. 1981 bis 1983 leitete Greenspan in Reagans Auftrag die „Nationale Kommission zur Reform der Sozialversicherung“.
  9. Alan Greenspan wurde 1987 Chef des einst von Mandel House, Warburg und weiteren meist jüdischen Finanzmagnaten geschaffenen Federal Reserve Board (US-Notenbank).
  10. Munzinger-Archiv GmbH, 2006
  11. „Geldpolitik ist eine Kunst“, 20min.ch, 24. Oktober 2008
  12. Für seine Verdienste erhielt Greenspan 2005 die „Presidential Medal of Freedom“, die höchste zivile Auszeichnung der Vereinigten Staaten.
  13. 22. Februar 2010: In einer Abstimmung unter Lesern der Fachzeitschrift für Wirtschaftswissenschaften „Real World Economic Journal“ wird der frühere Chef des US-Notenbank, Alan Greenspan, mit dem „Dynamite Prize in Economics“ ausgezeichnet. Mit dem unehrenhaften Preis sollen Ökonomen bedacht werden, die die Weltwirtschaftskrise am stärksten mit verursacht haben. Greenspan soll als Fed-Chef die Ausdehnung der Geldmenge und des Kreditvolumens maßgeblich beeinflusst haben. Auf Platz zwei in der Abstimmung landete der jüdische Nobelpreisträger Milton Friedman, Dritter wurde der frühere jüdische US-Finanzminister Lawrence Summers.
  14. NZZ online, 26. Oktober 2008: Der tiefe Fall des Maestros
  15. Der Spiegel 44/2010, Seite 76