Gunther (Nibelungensage)

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Illustration Gunthers (Mitte) mit seinen beiden Brüdern.

Gunther ist in der deutschen Ausprägung der Nibelungensage ein germanischer König. Im Waltharius wird er als goldgierig und feiger Herrscher der Franken gezeichnet, im Nibelungenlied und der Nibelungenklage als mächtiger und gefürchteter Herrscher über das Königreich Burgund, welches er zusammen mit seinen beiden Brüdern Gernot und Giselher regiert, sowie Mitschuldiger am Tode Siegfrieds von Xanten. Die Forschung stellt ihn meist zu Unrecht als einen schwachen Herrscher im Schatten seines Gefolgsmannes Hagen von Tronje dar.

Sein skandinavisches Gegenstück ist Gunnar, welcher am Hofe Atlis den Tod in der Schlangengrube findet.

Historisch basiert die Figur wohl auf dem Herrscher Gundahar, welcher im 5. Jahrhundert seinen Machtbereich auf Kosten des Römischen Reiches auszudehnen versuchte, jedoch schließlich von hunnischen Truppen in Roms Diensten besiegt wurde.

Gunther im Waltharius

Im Waltharius, einer lateinischen Dichtung, vermutlich auf einem verschollenen deutschen Original basierend, wird Gunther als König der Franken dargestellt. Sein Vater Gibicho war damals gezwungen, sich den Hunnen gegenüber zu Goldzahlungen zu verpflichten und eine Geisel an den Etzelhof zu geben. Da Gibichos Sohn Gunther noch ein Säugling war, wurde stattdessen der bereits größere Hagen genommen. Als Gibicho stirbt, kündigt Gunther sofort das Abkommen mit den Hunnen und stellt die Zahlungen ein. Als er durch Zufall von dem geflohenen Walther berichtet, welcher mit einer großen Menge Gold auf dem Weg heim nach Aquitanien ist, will er diesem den Schatz rauben. In seinen Augen ist dies sein Recht, da schließlich die Hunnen damals den Franken Gold abverlangten und es nun wieder zu den Franken zurückkehre. Gunther wird hier äußerst negativ gezeichnet, er ist feige, überheblich und gierig nach dem Gold.