Weißkopf, Gustav

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Der US-Staat Connecticut erklärte im Frühsommer 2013 den 14. August, den Tag von Gustav Weißkopfs Pioniertat, zum alljährlichen Gedenktag. Dies führte umgehend zum Schulterschluß der US-Staaten Ohio und North Carolina. Vertreter beider Bundesstaaten protestierten vergeblich gegen die offizielle Anerkennung von Weißkopf. Im März 2013 stufte das renommierte britische Nachschlagewerk „Jane's All the World's Aircraft“ die Erkenntnisse des Luftfahrthistorikers John Brown als überzeugend ein und führt in seinem Jahrbuch künftig Gustav Weißkopf als den ersten Motorflieger der Welt. Dieser Einschätzung folgte im Herbst auch das Joanneum in Graz, eine Fachhochschule für Luftfahrt.

Gustav Albin Weißkopf (Lebensrune.png 1. Januar 1874 in Leutershausen, Franken, Königreich Bayern; Todesrune.png 10. Oktober 1927 in Bridgeport, USA) war ein deutscher Erfinder und Luftfahrtpionier des Motorflugs. Gustav Weißkopf war zudem der erste Motorflieger der Welt und führte somit die Pionierarbeit Otto Lilienthals fort. Der US-amerikanische Bundesstaat Connecticut schrieb im Juni 2013 Weißkopf per Gesetz den ersten Flugzeug-Motorflug zu.[1]

Leben

Weißkopf mit seiner Tochter
Auszug aus dem Buch von Hermann Hoernes: „Die Luftschiffahrt der Gegenwart“, Wien-Pest-Leipzig 1903:[2]
Teil II
Nachbau des Gerätes im Flug

Gustav Weißkopf, ein Mittelfranke aus der Nähe von Ansbach, war der Sohn (und zweites von sieben Kindern) von Karl Weißkopf (1848–1887) aus Ansbach und Babette, geb. Wittmann (1849–1886) aus Colmberg. Sein Vater arbeitete als Brückenbauer bei der Reichsbahn.

Schon als Kind hatte er ein großes Interesse für die Technik im Allgemeinen und die Luftfahrt im Speziellen entwickelt. Mit 13 Jahren verlor Weißkopf seine Eltern (zuerst die Mutter am 12. Oktober 1886 in Höchst am Main, dann der Vater am 26. Februar 1887 in Fürth) und mußte mit seinem Bruder Karl zu den Großeltern nach Ansbach ziehen.

Kurz darauf begann er eine Lehre als Buchbinder, die er abbrach, und dann als Motorenschlosser in Augsburg. Nach Abschluß seiner Ausbildung zog es ihn an Bord verschiedener Schiffe in die Welt hinaus. Nach mehreren Jahren als Seemann landete Weißkopf schließlich Ende 1894 in Boston, Massachusetts. Dort arbeitete er als Assistent des Harvard-Professors William Pickering. Bei dieser Arbeit traf er auf James Means, der ihm von seinem Plan erzählt, eine Fluggesellschaft zu gründen. Means gründete kurze Zeit später (1895) die Boston Aeronautical Society. Ziel dieses Klubs war es, Gleitflieger nach dem Vorbild Otto Lilienthals zu bauen und zu erproben.

Whitehead

Weißkopf wanderte zwar offiziell in die USA aus und änderte dort seinen Familiennamen angepaßt in Whitehead. Er war jedoch Zeit seines Lebens kein VS-amerikanischer Staatsbürger. In Neu York, wo er inzwischen wohnte, baute er eigene Fluggleiter. Am 4. Oktober 1897 unternahm er in Anwesenheit von Journalisten einen ersten erfolgreichen Flugversuch mit seinem Gleiter. Nur zwei Tage später führte er seine Gleiter der Öffentlichkeit vor.

Erstflug

Bereits im Mai 1899 soll Gustav Weißkopf den ersten Flug mit einem Motorflugapparat unternommen haben. Seine Flugapparate No. 21 und 22 folgten. Am 14. August 1901 gelang ihm in der Nähe von Bridgeport ein 800 Meter langer Flug mit dem „Fluggerät 21“, einem selbstgebauten 20-ps-Eindecker mit dem Beinamen „Condor“. Mit dabei ist der Chefredakteur der Wochenzeitung Bridgeport Herald, Richard Howell. Die gesamte zurückgelegte Strecke betrug laut Angaben der Illustrierten aëronautischen Mitteilungen (Heft 4 1901) 1.270 Meter. Das war bereits zwei Jahre vor dem angeblichen Erstflug der Gebrüder Wright. Zeugenaussagen und Zeitungsartikel belegen die epochale Leistung. Es gibt jedoch kein Foto. Kurz zuvor, im Juli 1901, soll der Deutsche Hermann Ganswindt mit einem selbstkonstruierten Hubschrauber ebenfalls in Berlin einen Motorflug vollzogen haben.

Weißkopf schrieb, daß der Motor auf dem Boden beim Rollen die beiden vorderen Räder antrieb und das ganze Gefährt so auf Startgeschwindigkeit brachte. Nach ca. 18 Metern soll der „Vogel“ gezeigt haben, daß er Auftrieb hat und fliegen wollte. Weißkopf schaltete dann den Antrieb über ein spezielles Getriebe von den Rädern auf die beiden Propeller, so daß der Vortrieb in der Luft damit gewährleistet war.

Nummer 22

Weißkopf baute in seiner eigenen Großwerkstatt (wo er auch viele Aufträge für den Bau von Motoren erhielt) seine nächste Maschine mit der Nummer 22 mit einem 40 PS-Motor und einem Seitenruder, die von den Wrights erst später als ihre eigene Erfindung patentiert worden sind. Der Flug mit Nr. 22 fand am 17. Januar 1902 statt.

Gebrüder Wright

Insbesondere das Smithsonian-Institut Washington, dem Ansehen der Vereinigten Staaten verpflichtet, führt weiter die Gebrüder Wright als Erfinder des Motorflugs. Dazu heißt es:

„Daß es einen Vertrag der Wright Erben mit dem Museum gibt, daß das Wright-Flugzeug nur ausgestellt werden darf, wenn das Museum sich verpflichtet, nie zu behaupten, daß vor den Wrights jemand geflogen sei.“

Leben und Werk

Kurze Einführung in Leben und Werk:[3]
(Zum Vergrößern anklicken)

Marburger Zeitung, 28-29. 11. 1942, S.7.jpg

Tod

Gustav Weißkopf starb im Alter von 53 Jahren in Bridgeport, Fairfield County, Connecticut, an einem Herzinfarkt. Zuvor hatte er bei einem Unfall ein Auge verloren. Viele seiner Erfindungen haben ihm kein Geld eingebracht, 1912 verlor er seine Firma.[4] Deshalb hat er am Ende als Fabrikarbeiter geschuftet, um seine Familie zu ernähren. Er hinterließ ein Grundstück, ein selbstgebautes Haus und acht Dollar.

Familie

Am 24. Oktober 1897 heiratete Weißkopf in Buffalo (Bundesstaat Neuyork) seine Verlobte Lujza Tuba, die aus der Donaumonarchie in die Vereinigte Staaten eingewandert war. Aus der Ehe sind vier Kinder entsprossen.

Literatur

  • Albert Wüst: Gustav Weißkopf – „ich flog vor den Wrights“, ISBN 3-922 175-39-2
  • Helmuth Maximilian Böttcher: Gustav Weißkopf – die Geschichte des ersten Motorfliegers, 1942
  • Menno Aden: Kulturgeschichte der großen deutschen Erfindungen und Entdeckungen: Ein Lesebuch über 800 Jahre Innovation aus deutschen Landen, IFB-Verlag, 2019, ISBN 978-3942409872 [628 S.]

Verweise

Filmverweise

Fußnoten

  1. US-Gouverneur ehrt Flugpionier Weißkopf, Bayerischer Rundfunk, 27. Juni 2013
  2. Hermann Hoernes: „Die Luftschiffahrt der Gegenwart“, Wien-Pest-Leipzig 1903 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Marburger Zeitung, 28-29.11.1942, S.7
  4. 1911 bekam Weißkopf von einem Auftraggeber 5000 Dollar, um einen Motor für Versuche mit einer frühen Version eines Hubschraubers zu konstruieren und zu bauen. Nachdem der Motor die versprochene Leistung nicht erbringen konnte, verklagte sein Kunde Weißkopf auf Rückzahlung. Da Weißkopf zahlungsunfähig war, wurde er 1912 gepfändet, was das Ende seiner Selbständigkeit bedeutete.