Gutmann, Eugen

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Max Liebermann: Porträt Eugen Gutmann, 1907
Fotografie Gutmanns, 1920

Eugen Gutmann (* 24. Juni 1840 in Dresden; † 21. August 1925 in Berlin) war ein jüdischer Bankier in Deutschland.

Werdegang

Eugen Gutmann wurde 1840 in Dresden geboren.[1] Auf seinen Rat hin wandelte die Familie Kaskel 1872 ihre Privatbank in eine Aktiengesellschaft, die Dresdner Bank, um. Gutmann, der seither als Gründer des Instituts gilt, war von 1872-1920 Vorstandsvorsitzender der Bank, anschließend bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats. Er war 1905 ebenfalls Mitgründer der Deutschen Orientbank und der Deutsch-Südamerikanischen Bank. Gutmann führte das Konzept der Filialbank in Deutschland ein. 1881 wurde die erste Filiale in Berlin gegründet. 1884 erfolgte die Verlegung des Hauptsitzes von Dresden nach Berlin. Er erreichte so ein schnelles Wachstum der Dresdner Bank.

1932 verschmolz die Dresdner Bank mit der Darmstädter und Nationalbank (Danatbank). Der Gründung des Instituts stand der jüdische Bankier Eugen Gutmann Pate. Bei Heinz Ganther („Die Juden in Deutschland") heißt es über die Kaiserzeit:

Staatsbanken holten häufig jüdische Fachleute und Direktoren zum Aufbau heran. Hier sei an Ludwig Bamberger erinnert, den Gründer der Deutschen Bank und Reichsbank, an Eugen Gutmann, der die Dresdner Bank ins Leben rief, an Abraham Oppenheim, der die Darmstädter Bank leitete, an Max Steinthal von der Preußischen Hypothekenbank, an Adolf Salomonsohn von der Diskonto-Gesellschaft." [1]

Er war involviert in die Finanzierung der deutschen Schwerindustrie, u. a. als Aufsichtsrat der Gelsenkirchener Bergwerks-AG, der Saar- und Mosel-Bergwerks-Gesellschaft und der Deutsch-Österreichischen Bergwerks-Gesellschaft. Durch den Aufkauf von Aktien der Hibernia AG für die preußische Regierung in der sog. Hibernia-Affäre verspielte er sich allerdings Reputation bei den führenden Ruhrindustriellen wie August Thyssen und Hugo Stinnes, da er für die Verstaatlichung von Zechen arbeitete. 1920 zog sich Gutmann auf den Sitz eines Ehrenpräsidenten der Dresdner Bank zurück.

Sein Sohn Herbert M. Gutmann (1879-1942) war als Mitbegründer, Direktor und später auch Präsident der Deutschen Orientbank an den wirtschaftlichen Aktivitäten des Deutschen Reiches im Orient in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg beteiligt.

Eugen Gutmann starb 1925 in Berlin.

2002 gründete die Dresdner Bank die Eugen-Gutmann-Gesellschaft, deren Ziel die Erarbeitung und Bewahrung der Geschichte der Dresdner Bank ist.

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9