Hände hoch!

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FILM

Filmdaten
Deutscher Titel: Hände hoch!
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1942
Laufzeit: 67 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Deutsche Filmherstellungs- und Verwertungs-GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Alfred Weidenmann
Drehbuch: Alfred Weidenmann
Musik: Horst Hanns Sieber
Kamera: Emil Schünemann
Besetzung
Darsteller Rolle
Johannes Schütz
Erich Dunskus
Willy Witte

Hände hoch! – Die Pimpfe eines KdV-Lagers ist ein Film von 1942, der das Thema Kinderlandverschickung behandelt.

Inhalt

Die Einführungsschrift des Films lautet:

Auch am Rande der Hohen Tatra, mitten im Herzen der befreundeten Slowakei, wehen die Lagerfahrten der Kinderlandverschickung. Verschont von den Auswirkungen des Krieges lebt hier die Jugend nach dem Willen des Führers ihr eigenes ungestörtes Leben.

Überall, wo deutsche Jungen ein fröhlich-straffes Gemeinschaftsleben führen, könnte dieser Film spielen, der ein echter, rechter Jungenfilm sein will mit aller Ausgelassenheit, aber auch mit aller Ernsthaftigkeit und allem inneren Anstand der Jugend. Er könnte überall und namentlich zu jeder Zeit des nationalsozialistischen Deutschland spielen – die Tatsache der erweiterten Kinderlandverschickung ist hier nur zum Anlaß genommen.

Alfred Weidenmann, der damals junge Stuttgarter, hat sich eine Handlung ausgedacht, die aus engstem Kontakt mit dem Fühlen, Denken und Erleben der damals Zwölf- bis Fünfzehnjährigen ersonnen ist. In der Slowakei, am Fuße der blaugrünen Tatraberge, nicht weit von Sillein lag ein deutsches Jungenlager. Für die Großstadtkinder aus dem Westen des Reichs, aus dem Revier der Riesenschlote, Schächte und Hochöfen ein Land unzähliger Entdeckungen. Der Gutshof, auf dem sie mit ihrem Lagermannschaftsführer und Lehrer untergebracht waren, wurde ihnen zum ersten Male zum erlebten Begriff ländlichen Schaffens und Daseins. Ein Gestüt gehört zum Hof – welch wunderbare Gelegenheit, um Freundschaft zwischen Mensch und Tier zu knüpfen! Alles ist neu, alles ist herrlich, jeder Tag bringt kaum erahnte Wunder. Bis – ja, bis eines Tages eine ganz simple Naturerscheinung einen bösen Strich durch die gute Laune zieht: der Regen.

Erst war’s ein schüchternes Nieseln, dann wurden die grauen Strähnen stärker und zäher, und schließlich ist’s ein Landregen, der auch die letzte Fröhlichkeit fortschwemmen kann. Die Köpfe im Lager hängen, die Stimmung wird allmählich gereizt, der Unterricht klappt nicht mehr, in allen Räumen und Hirnen knistert eine Nervenspannung bis zur Unerträglichkeit. Der Führer der Jungen, der Lehrer und der Gutsbesitzer machen bedenkliche Gesichter und werfen sich heimlich besorgte Blicke zu. In einem stillen Winkel besprechen sie sich. Was kann, was soll man tun gegen den „Regenkoller“ der Bengel, wenn der Himmel kein Einsehen haben will und nicht wenigstens der Zufall endlich zu Hilfe kommt?

Da, am anderen Morgen, gellt Alarm durchs Lager, in aller Frühe. Zwei Verbrecher waren nachts auf dem Gutshof! Man hat sie gesehen, man kann ihre abgerissene Kleidung ziemlich genau beschreiben, aber leider sind sie in letzter Minute entkommen. Immerhin, der Gendarm weiß, in welche Richtungen sie überhaupt nur geflüchtet sein können. Also: alles auf zur Suche! Auch die Jungen des Lagers müssen mitmachen! Eine pfundige Sache. Im Nu ist alle Kopfhängerei verflogen. Mit Feuereifer stürzen sich die Jungen nach aufregender Lagebesprechung auf die „Fährten“. In drei Trupps, zu Fuß, zu Rad und zu Pferde. Wer von ihnen merkt jetzt überhaupt noch, daß es regnet? Nicht die Fußverfolger, die sich an einem Flußlauf kühn aufs Floß schwingen, nicht die vom Spähtrupp, die über Landstraßen und Feldwege vorwärtshasten, nicht die Reiter, die über das Moos der Waldwege traben. Dramatisch bunt sind ihre Erlebnisse auf dieser Jagd. Mit wachem Spürsinn ziehen die jungen das Netz um die flüchtigen Verbrecher immer enger. Wird es ihnen gelingen, die Burschen zu stellen, bis zum triumphierenden, entscheidenden Ruf „Hände hoch!“, der dem Film den Titel gab?

Anmerkungen

Zwei junge Mädchen in ländlicher Tracht halten nach Spitzbuben Ausschau. Aber sehen sie nicht selbst etwas verdächtig aus?

Auch wenn dieser Film während des Zweiten Weltkrieges gedreht wurde, soll dieser heitere Jungenfilm all den Beteiligenden viel Freude gemacht haben, in erster Linie den Jungen selbst, den Film zu drehen. Keiner von den jugendlichen Darstellern hatte zuvor je vor der Kamera gestanden. Sie kamen aus dem Ruhrgebiet und aus Westfalen nach der Slowakei in die Lager. Alles hatten sie von ihrer weiten Reise erhofft und erträumt, aber nicht, daß sie eines Tages auch noch filmen sollten. Ihrer 120 waren nach einigen Tagen des „Sichtens“ die Auserwählten vor den Augen des Regisseurs. Sie mußten dann, je nach ihren „Rollen“ – im Grunde genommen freilich spielten sie nur sich selbst –, ein paar Dutzend Sätze Slowakisch oder Reiten oder ein Floß zu regieren lernen.

Selbstverständlich gab es hunderterlei lustige Zwischenfälle. So als zwischen Tonmeister Storr und den Jungen aufgrund eines „Donnerwetters“ einmal vorübergehende „Dissonanzen“ aufgetaucht waren und die Bengel sich eines Morgens mit Indianergeheul auf ihn stürzten, ihn aus seiner Box zerrten und ihm mit ihrer quirlenden Übermacht ein nicht ganz freiwilliges Bad in einem Brunnen „servierten“. Aber Storrs Humor blieb trocken und stellte die Freundschaft wieder her. Oder als einer der Jungen nach Drehbuchvorschrift vom Pferd stürzen mußte, natürlich unter Beobachtung aller nötigen Vorsichtsmaßnahmen. Es stellte sich heraus, daß es paradoxerweise manchmal leichter war, oben auf dem Gaul zu bleiben als kunstgerecht herunterzufallen. Es war eine kleine Mutprobe, die als Siegespreis einen Photoapparat einbrachte. Und dann die Geschichte mit Herbert und der Schäferhündin Woja, der treuen Wächterin einer Metzgerei. Zwischen den beiden wollte und wollte die für den Film notwendige Harmonie nicht aufkommen. Es lag nicht an Woja, sondern an Herbert – er war nun einmal kein Hundefreund. Aber zwei, drei Wochen vergingen, da hatte er sich, nachdem er sich mit dem Tier eingehend beschäftigen mußte, völlig gewandelt. Herbert und Woja waren plötzlich unzertrennlich. Und als Herbert später in Berlin noch einige Atelierszenen zu drehen hatte und ihm dort ein anderer Schäferhund beigegeben wurde, da sagte er halb traurig, halb trotzig: „Nee, das is nischt, das is keine Woja, überhaupt kein richtiger Hund!“

Hergestellt wurde dieser Film von der Deutschen Filmherstellungs- und Verwertungs-GmbH (DFG) und war eine Gemeinschaftsproduktion mit der Reichsjugendführung.