Schweinitz, Hans-Hermann Graf von (1865)

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Hans Hermann Graf von Schweinitz.jpg

Hans-Hermann Erdmann Bernhard Graf von Schweinitz und Krain, Freiherr von Kauder (Lebensrune.png 21. Februar 1865 in Liegnitz; Todesrune.png 9. Februar 1918 in Liegnitz[1]) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, Afrikaforscher und Sachbuchautor.

Leben

Nach seiner Offiziersausbildung und einem Dienst in der Heimat erhielt Graf von Schweinitz und Krain 1891 seine Ernennung zum Antisklaverei-Komitee für Deutsch-Ostafrika. Er verlies Neapel am 29. Oktober 1891 mit dem Reichspostdampfer „Reichstag“ und erreichte die Hafenstadt Aden am 9. November. Er hatte den Auftrag, 1.000 Somali als Expeditionstruppe anzuheuern, entschied sich aber vor Ort auf Raten von Dr. Baumann und anderen hauptsächlich für die leistungsfähigeren und vor allem bewährten sudanesischen Askari als Truppe und nur wenige Somali, die unterwegs jedoch alle bis auf vier ausfielen. Am 30. November erreichten sie auf einem französischen Dampfer Sansibar.

Als erster Offizier der sogenannten Peterswerft-Expedition übernahm er deren Leitung und war auch am Victoriasee Leiter der gesamten Unternehmungen. Die Expedition verließ am 1. März 1892 Bagamoyo und traf am 26. Mai 1892 in Tabora ein, wo er vom Stationschef requiriert wurde. In zwei Gefechten führte er seine Askaris neben denen der Schutztruppe und konnte helfen, die dortige Station vor der Vernichtung zu retten.

Er wurde am 6. Juni durch einen Schuß in die linke Brust schwer verwundet. In dieser schweren Zeit übernahm er selbst als Stationschef Tabora. Als wieder Ruhe einkehrte, zog Graf von Schweinitz und Krain weiter. Am 1. September 1892 gelangte er zum Victoriasee und erkundete die südlichen Ufer des Sees bis Karagwe, befuhr in fünftägiger Fahrt den Unterlauf des Kagera-Nil und errichtete auf der Insel Ukerewe die Peterswerft-Station. Als er am 14. November 1892 durch einen Pfeilschuß zum zweiten Mal in der Brust verwundet wurde, war er zur Rückkehr genötigt. Nach einem 37tägigen Eilmarsch erreichte er am 7. Januar 1893 Bagamoyo an der Küste, verlies die Kolonie am 4. Februar und kehrte nach Deutschland zurück. Die letzten Worte seines publizierten und erfolgreichen Reiseberichtes waren:

„Dankend gedachte ich bei der Abfahrt der noch in der Ferne verweilenden Kameraden, die in guten und schlechten Zeiten mir treu zur Seite gestanden hatten, dankend auch der mir lieb gewordenen Schwarzen, vor allem meines Sudanesenoffiziers Leopold Serur Effendi, meines braven Leibaskari’s Abdul Hamid und meines Mtoto’s.“

Im Sommer 1893 wurde er wieder in sein Regiment, das Feld-Artillerie-Regiment „von Scharnhorst“ (1. Hannoversches) Nr. 10 in Celle, eingegliedert und zur Preußischen Kriegsakademie abkommandiert. Graf von Schweinitz und Krain starb am 9. Februar 1918 in Charlottenburg bei Berlin.

Familie

Graf von Schweinitz und Krain heiratete Erna von Berge und Herrendorf (Lebensrune.png 15. Juni 1877). Sie hatten zwei Kinder:

  • Hans-Egmont Julius Maximilian Erdmann Karl Friedrich, Graf von Schweinitz und Krain Freiherr von Kauder (Lebensrune.png 6. Juni 1896)
  • Johanna-Ruth Erna Marie Erdmuthe Karoline-Friederike, Gräfin von Schweinitz und Krain Freiin von Kauder (Lebensrune.png 7. Januar 1899 )

Werke (Auswahl)

  • Deutsch-Ost-Afrika in Krieg und Frieden, 1894 (PDF-Datei)
  • Orientalische Wanderungen in Turkestan und im nordöstlichen Persien, 1910 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • In Kleinasien. Ein Reitausflug durch das Innere Kleinasiens, 1906
  • Helenendorf. Eine deutsche Kolonie im Kaukasus, 1910

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Fußnoten

  1. Todesjahr laut: Laurenz Demps: „Ein Wegweiser der auf dem Invalidenfriedhof zu Berlin noch vorhandenen Grabdenkmale“, 1998, S. 174
  2. Gestiftet von Kaiser Wilhelm II. am 13. Juni 1912 für alle Teilnehmer an militärischen Unternehmungen in den Schutzgebieten, sowie „die Teilnahme an militärischen Unternehmungen, welche im Ausland außerhalb der Schutzgebiete zum Schutz deutscher Reichsangehöriger oder deutscher Interessen notwendig werden“. Ausgeschlossen hiervon sind die Teilnahme an den kriegerischen Ereignissen in Ostasien und die Teilnahme an der Niederwerfung des Aufstandes in Südwestafrika 1904–08, da hierfür bereits Denkmünzen gestiftet wurden. Die Denkmünze konnte an alle Angehörige des Reichsheeres, der Kaiserlichen Marine, der Kaiserlichen Schutztruppe, der Polizeitruppen in den Schutzgebieten sowie sonstigen Personen verliehen werden, die an den Unternehmungen teilgenommen haben.