Weidmann, Conrad

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Kriegsberichter Weidmann begleitete die Wissmanntruppe, hatte Kontakt zu den Teilnehmern der Emin-Pascha-Expedition von Henry Morton Stanley und lieferte zahlreiche Berichte und Skizzen aus Ostafrika, die nicht nur in einer Zeitung verwertet wurden. Die Skizzen wurden dann vom verlagseigenen xylographischen Atelier, unter der Leitung von Fritz Waibler, in Holzstiche umgesetzt.

Conrad Weidmann (auch: Konrad; Lebensrune.png 10. Oktober 1847 in Diessenhofen in der Schweiz; Todesrune.png 17. August 1904 in Lübeck) war ein deutscher Maler, Zeichner, Afrikaforscher und Kolonialschriftsteller.

Werdegang

Weidmann lernte in Zürich, reiste von 1864 an in Deutschland, Frankreich und Italien und ließ sich dann 1872 in Lübeck nieder. Seine 1882 herausgegebene Serie von Zeichnungen, die baugeschichtliche Entwicklung Lübecks darstellend, wurde vom königl. preuss. Kultusministerium ausgezeichnet. Er übernahm mit Bewilligung des Auswärtigen Amtes 1889 die Berichterstattung bei der Wissmann-Expedition in Ostafrika. Rochus Schmidt erwähnt Weidmanns Rolle während der Sklavenhändlerrevolte in Deutsch-Ostafrika in seinem Buch „Geschichte des Araberaufstandes in Ost-Afrika“ (1892), Seite 148:

„In Dunda hatte der allgemein beliebte Schlachtenmaler Weidmann bereits Skizzen der dort stattgefundenen Szenen aufgenommen. Weidmann hat, nebenbei gesagt, nicht nur als Schlachtenmaler an zahlreichen der damaligen Gefechte teilgenommen, sondern sich in jeder Weise durch Übernahme der Proviantmeister-Geschäfte und anderer Funktionen nützlich zu machen gesucht.“

An Karl von Gravenreuths Seite nahm er außerdem Teil an Küstenmärschen vom nördlichsten Punkte Muoa über Tanga nach Pangani, Mquadja, Saadani bis Bagamoyo und Dar-es-Salaam; an Expeditionen nach Dunda, Yombo und im Kingani-Wami-Delta. 1890 machte er noch die Gefechte bei Palamaka und die Einnahme von Kiloa, Lindi und Mikin-dani mit und lieferte während des Aufenthaltes ca. 50 Zeichnungen mit begleitendem Text und eine große Anzahl von Berichten. Klima und Strapazen hatten seine Gesundheit stark angegriffen, so daß er im September 1890 zur Rückkehr gezwungen war.

Weidmann, Conrad, Maler, geboren 10. Octbr. 1847 zu Dissenhofen/a. Rh. (Schweiz), lernte in Zürich, reiste von 1864 an in Deutschland, Frankreich und Italien, liess sich 1872 in Lübeck nieder und erwarb die deutsche Staatsangehörigkeit. Seine 1882 herausgegebene Serie von Zeichnungen, die baugeschichtliche Entwicklung Lübecks darstellend, wurde vom königlich preussischen Kultusministerium ausgezeichnet. Weidmann zeichnete mehrfach für illustrirte Blätter und übernahm mit Bewilligung des Auswärtigen Amtes 1889 die Berichterstattung bei der Wissmann-Expedition in Ostafrika für die „Illustrirte Zeitung“, die „Hamburger Nachrichten“ und andere Zeitungen. Wissmann gestattete Weidmann an den Bewegungen seiner Expedition theilzunehmen und hat Weidmann dann auch eine große Zahl von Gefechten mitgemacht. An Gravenreuth´s Seite nahm er ausserdem Theil an Küstenmärschen vom nördlichsten Punkte Muoa über Tanga nach Pangani, Mquadja, Saadani bis Bagamoyo und Dar es Salaam; an Expeditionen nach Dunda, Yombo, im Kingani-Wami-Delta, zur Begrüßung Emin´s und Stanley´s nach Msua etc.; 1890 machte Weidmann noch die Gefechte bei Palamaka und die Einnahme von Kiloa, Lindi und Mikindani mit und hat während des 1 ½ jährigen Aufenthaltes an die „Illustrirte Zeitung“ ca. 50 Zeichnungen mit begleitendem Text, ausserdem eine große Zahl von Berichten an andere Zeitungen geliefert. Klima und Strapazen hatten seine Gesundheit stark angegriffen, so daß er im September 1890 zur Rückkehr gezwungen war. Ein aufrichtiger Freund der Colonialbewegung, blieb Weidmann auch nach seiner Rückkehr derselben ergeben und hofft auch durch die Herausgabe vorliegender Arbeit derselben einen Dienst zu leisten.[1]

Tod

Conrad Weidmann starb am 19. August 1904 an einem Lungenleiden und wurde auf dem Burgtorfriedhof (Lübeck) in einem Doppelgrab neben seiner Ehefrau Sophie Marie Friederike, geb. Lange (Todesrune.png 12. Dezember 1898) am 22. August 1904 beigesetzt.

Werke (Auswahl)

Reichskommissar Major Wissmann begrüßt Stanley, Emin Pascha und Casati am Kingani am Morgen des 4. Dezember 1889, nach einer Zeichnung des „Specialzeichners und Berichterstatters C. Weidmann“.
  • Weidmann’s Historisches Album von Luebeck Anno: 1310, 1400, 1480, 1555, 1610, 1650, 1725, 1796, 1852, 1882, Lübeck 1882
  • Major von Wissmann und seine Officiere – Album der Theilnehmer der Wissmann-Expedition 1889/90, Lübeck 1890
  • Deutsche Männer in Afrika: Lexicon der hervorragendsten deutschen Afrika-Forscher, Missionare etc. mit 64 Portraits in Lichtdruck, Lübeck 1894; zahlreiche Auflagen, Nachdrucke bis in das 21. Jahrhundert hinein
  • Vortrag zu den Lichtbildern der Deutschen Kolonialgesellschaft über Ostafrika, J. Sittenfeld, Berlin 1900
  • Probefahrt des Reichspostdampfers „Bürgermeister“ 22.–25. Juni 1902; der Deutsch-Ost-Afrika-Linie dankbar gewidmet, Lübeck 1902
  • Beiträge in: „Auf weiter Fahrt – Selbsterlebnisse zur See und zu Lande“ (Herausgeber Julius Lohmeyer), 1903
    • Eine gefährliche Seefahrt
    • Beim Sultan von Sansibar
    • Eine ostafrikanische Suppe
    • Der Stationsaffe Buschiri
    • Ein gefährlicher Nachtritt
    • Ostafrikanische Boys
    • Eine unangenehme Bekanntschaft
    • Negerschulen
    • Trägerlager
    • Plattdeutsch in Ostafrika
    • Ein interessanter ostafrikanischer Küstenmarsch
    • Mit Emin Pascha von Msua nach Bogamoyo und sein Sturz aus dem Fenster

Fußnoten