Hartmann von Aue
Hartmann von Aue ( um 1165; um 1215) war ein deutscher Dichter des Hochmittelalters.
Inhaltsverzeichnis
Wirken
Um 1160 in Schwaben oder der Gegend um den Bodensee geboren, stand er als Ministrale (dienestman) im Dienst eines Herrn von Aue, wohl bei Freiburg gelegen. Er nahm 1189 oder 1197 an einem Kreuzzug teil. Es soll wahrscheinlich der dritte Kreuzzug unter Mitwirkung Friedrich I. Barbarossas gewesen sein. Nach anderer Ansicht war es jedoch die Teilnahme am vierten Kreuzzug 1197. Hartmann von Aue war der Schöpfer des idealistischen deutschen Romans und Vorbild für Gottfried von Straßburg. Er bildete den von Heinrich von Veldeke eingeführten Stil der höfischen Kunstpoesie weiter und fand zur Abkehr vom herkömmlichen Minnesang, indem er sich zur niederen Minne bekannte. Nach seinem Kreuzzugserlebnis erfolgte eine Wendung von der irdischen zur himmlischen Minne.
Erec und Iwein gehören dem Sagenkreis vom König Artus an. Hartmann von Aue war der erste deutsche Dichter, der in seinem Versroman „Erec“ von König Artus und der Tafelrunde erzählt hat.
Gottfried von Straßburg erwähnte ihn in seinem um 1210 gedichteten „Tristan“ noch als Lebenden. Heinrich von dem Türlin beklagte ihn in der „Krone“ (um 1215–20 gedichtet) als einen Toten. Die Manessische Liederhandschrift aus dem 14. Jahrhundert enthält Hartmanns Lyrik und stellt ihn auf einer Miniatur hoch zu Ross dar.
Kurze Einführung in Leben und Werk:[1]
Werke
- Lieder
- Minnelieder (vor 1188/96)
- Kreuzzugslieder (etwa 1188–1197)
- Iweinlieder (um 1200)
- Das Klagebüchlein (um 1185)
- Erec (um 1185) (PDF-Datei 1870)
- Gregorius (1186/90) (PDF-Datei Hrsg. von Hermann Paul Hartmann 1873)
- Der arme Heinrich (um 1190/95) (auf Projekt Gutenberg, PDF-Datei Hrsg. Gotthold Bötticher 1891)
- Iwein (vollendet um 1204) (auf Projekt Gutenberg, PDF-Datei, Berlin 1827)
Siehe auch
Literatur
- Friedrich Maurer: Hartmann von Aue, in: Hermann Heimpel, Theodor Heuss, Benno Reifenberg (Hrsg.): Die großen Deutschen. Deutsche Biographie. Fünf Bände, Prisma Verlag, Gütersloh, 1978, 3.700 Seiten [Nachdruck der überarbeiteten Ausgabe von 1966 des 1956 neu aufgelegten gleichnamigen Werkes von Willy Andreas u. Wilhelm von Scholz aus den Jahren 1935–1937]
- Ludwig Schmid: Des Minnesängers Hartmann von Aue Stand, Heimat und Geschlecht. Tübingen 1874 (PDF-Datei)
- Karl Barthel: Leben und dichten Hartmann's von Aue. 1854, (PDF-Datei)
- Fedor Bech (Hrsg.): Hartmann von Aue. Mit Erläuterungen des Herausgebers, 3 Bde., Leipzig, F.A. Brockhaus, 1870‒91
Verweise
- Biographie
- Das Hartmann-von-Aue-Portal
- Einige Gedichte
- Bibliotheca Augustana: Einige Werke im Original