Hellinger, Franz

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Franz Xaver Hellinger (Lebensrune.png 1901 in München; Todesrune.png 9. Januar 1924 in Speyer) war ein deutscher politischer Aktivist, Mitglied des Bundes Oberland (beim Deutschen Kampfbund) sowie des Bundes Wiking und „Märtyrer der nationalen Sache“.

Märtyrer für den Erhalt des Vaterlandes

Franz Josef Heinz, Tod eines Vaterlandsverräters.jpg
Denkmal für Franz Hellinger und Ferdinand Wiesmann, die Freiheitskämpfer des 9. Januar 1924 in Speyer (Neuer Friedhof). Einer der Patrioten des Stoßtrupps gab später kund: „Wir fühlten uns als Soldaten, wir sahen unsere Heimat in Gefahr und glaubten uns verpflichtet, handeln zu müssen.“

Hellinger war an der Erschießung des rheinischen Vaterlandsverräters und Separatistenführers Franz Josef Heinz (genannt Heinz-Orbis) im Januar 1924 beteiligt. Heinz, ein Vasall der französischen Besatzungstruppen nach dem Ersten Weltkrieg, wollte eine Abspaltung von Deutschland und rief eine frankophile „Regierung der Autonomen Pfalz im Verband der Rheinischen Republik“ aus, wobei er sich selbst zum „Präsidenten“ ernannte.

Edgar Julius Jung, ein konservativer Revolutionär und Gründer der Pfälzischen Widerstandsbewegung „Rheinisch-Pfälzischen Kampfbund“, führte einen Stoßtrupp von 20 Mann des Bundes Wiking (zumeist ehemalige Mitglieder der Organisation Consul, darunter der spätere Vizepräsident der Regierung von Mittelfranken Walter Antz und Otto Graf, der spätere Direktor des Bayerischen Landwirtschaftsamtes in München und schließlich Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium unter Ludwig Erhard) mit neuen Mauserpistolen (Mauser C96) bewaffnet in vier Kommandotrupps gegen den Putschisten Heinz an.

Die Männer rückten über den gefrorenen Rhein an, im Speisesaal des „Wittelsbacher Hofes“ in Speyer erschossen die deutschen Patrioten Heinz (Kopf und Rückgrat), seinen Mitarbeiter Nikolaus Fußhöller und Mathias Sand, einen weiteren „Separatisten“. Bei einem heftigen Schußwechsel mit den Leibwächtern von Heinz (darunter der von Hellinger durch Bauchschuß schwer verwundete, ggf. getötete[1] Fritz Lilienthal) und der „separatistischen Miliz“ wurde Jung verwundet (Halsschuß). Hellinger und der ehemalige Finanzbeamte Ferdinand Wiesmann, ebenfalls NSDAP-Mitglied, wurden angeschossen und starben beide noch in der Nacht, wie auch Fußhöller und Sand, im nahegelegenen Stiftungskrankenhaus. Glück hatte ein unbeteiligter Kaufmann am Tisch des Separatistenführers, der von den vaterländischen Abwehrkämpfern nur leicht verletzt wurde.

Die Heldentat wurde von der Staatsanwaltschaft als legaler Akt der Staatsnothilfe eingestuft und eine Gedenktafel vor dem Eingang des „Wittelsbacher Hofes“ angebracht (in den 1970er Jahren entfernt, 2005 in veränderter Form wieder angebracht).

Gedenken

1926 wurde für Wiesmann ein Denkmal in seinem Geburtsort Schollbrunn im Spessart errichtet und am 10. Januar 1932, zum 8. Jahrestag, ein zentrales Wiesmann-Hellinger-Denkmal auf dem Speyerer Friedhof eingeweiht, welches sich auf dem Doppelgrab der beiden Freiheitskämpfer befindet. Ein Zeitungsbericht berichtete davon:

„Ein unübersehbarer Autopark säumte die Wormser Hauptstraße viele Kilometer lang. Von allen Seiten, aus Pfalz und Baden, ja aus dem jenseitigen Bayern waren mitfeiernde deutsche Brüder gekommen, um dieses Ereignis als Ansporn zur Ausdauer in Deutschlands mitnehmen zu können“.

Und weiter:

„Reichspräsident von Hindenburg, Reichskanzler Brüning und der bayerische Ministerpräsident Held schickten Grüße und Kronprinz Rupprecht von Bayern den Präsidenten des Bayerischen Kriegerbundes, damit dieser einen Kranz im Namen des Prinzen niederlege. Höhepunkt und krönender Abschluß der Feier: Drei Maschinen der Luftfahrtvereine in Neustadt und Mannheim umkreisten tief das Ehrenmal und warfen fast zielgenau zwei Kränze ab“.

In allen Berichten ist von mehreren tausend Menschen die Rede, die sich am Morgen des 10. Januar 1932, einem Sonntag, auf dem Friedhof drängten. Der Bayerische Rundfunk übertrug die Feier direkt. Die Weiherede hielt Domkapitular Brauner, einer der hinreißendsten Redner Speyers und ein Gottesmann mit Fronterfahrung. Er sprach davon, daß die Freiheitskämpfer „Ein heiliges Notopfer auf den Altar des Vaterlandes legten“. Die Kapelle der Landespolizei spielte dazu die Weise „Ich hatt' einen Kameraden“.

Am 26. Januar 1932 ordnete Adolf Hitler an, daß der Sturm 1/II/1 der Schutzstaffel „in Erinnerung an den bei der Erschießung des Separatistenführers Heinz Orbis gefallenen Parteigenossen Hellinger künftig die Bezeichnung 1. Sturm ‚Hellinger‘“ als Ehrennamen führen sollte.

Literatur

  • Max Braun: Nibelungenland – Roman der deutschen Westmark in zwei Büchern. Ludwigshafen a. Rh. 1933
  • Kurt Baumann: Ferdinand Wiesmann 1897–1924. Franz Hellinger 1901–1924, Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, 1938
  • Matthias Spindler: Einer fiel aus dem Separatistennest. Schifferstadt und die Autonome Pfalz 1923/24. In: „Schifferstadt. Geschichte und Geschichten“, hrsg. von der Stadt, 1998
  • Matthias Schneider: Wer nur die Hälfte erfährt, weiß gar nichts. In: „Pfälzer Heimat“, Jahrgang 57 Heft 1, 2006
  • Gerhard Gräber und Matthias Spindler: Die Pfalzbefreier – Volkes Zorn und Staatsgewalt im bewaffneten Kampf gegen den pfälzischen Separatismus 1923/24, 2005, ISBN 978-3934845244

Verweise

Fußnoten

  1. Quellen berichten unterschiedlich über Lilienthal, entweder starb er an seinen Verletzungen im Stiftungskrankenhaus oder konnte gerettet werden. Danach verliert sich in der Literatur jedoch seine Spur.