Herz geht vor Anker
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Herz geht vor Anker |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Stab | |
Regie: | Joe Stöckel |
Drehbuch: | Jacob Geis, Toni Huppertz |
Vorlage: | Marie Luise Becker |
Produktion: | Bavaria Filmkunst GmbH |
Musik: | Leo Leux |
Kamera: | Otto Baecker |
Schnitt: | Hertha von Hösslin |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Gustav Fröhlich | Fritz Ullmann |
Viktoria von Ballasko | Hanna Peters |
Winnie Markus | Lotte Kamphausen |
Gusti Wolf | Maxi Crusius |
Lotte Rausch | Köchin Stine Lempke |
Hilde von Stolz | Malerin Rita Reitzenberg |
Joe Stöckel | Schiffskoch Leopold Niedermeier |
Heini Handschumacher | Zoologe Crusius |
Gustav Waldau | Notar Dr. Völker |
Hansi Arnstaedt | Frau Crusius |
Ludwig Schmid-Wildy | Fischer |
Franz Holl | Kapitän Daxenberger |
Wilhelm P. Krüger | Kapitän der „Padua“ |
Karl Dannemann | Steuermann |
Hans Kühlewein | Steuermann |
Ernst-Albert Schaah | Diener Franz |
Gertrud Semmelbauer | Inge Büchner |
Herz geht vor Anker ist ein deutscher Spielfilm von 1940. Er wurde vom 25. Juni bis 30. August 1940 am Starnberger See, in Swinemünde, im Englischer Garten in München und am Kleinhesseloher See gedreht. Die Uraufführung fand am 13. Dezember 1940 in Berlin (U.T. Friedrichstraße) statt.
Weitere Titel
- Matrosenherz wirft Anker, Arbeitstitel
- Vier Mädchen und ein Mann, Arbeitstitel
Handlung
Über das Verdeck der „Padua“, der stolzen Viermastbark, fegen bei Kap Horn die schweren Brecher des vom Sturm aufgewühlten Atlantik. Der Zoologe Dr. Crustus, der die Fahrt als Proviantmeister und Funker mitmacht, wäre bei diesem Sturm bald von einer losgerissenen Rahe erschlagen worden, wenn nicht der Steuermann, sein Freund Fritz Ullmann, das Unglück im letzten Augenblick verhütet hätte. In seinen freien Stunden führt Fritz Ullmann, ein unternehmungslustiger Schwerenöter, eine ausgedehnte Korrespondenz mit verschiedenen „Bräuten“. Er hat eine Anzeige aufgegeben: „Seemannsglück! Weitgereister Seemann, in den besten Jahren, aber innerlich vereinsamt, wünscht, fern der Heimat, Korrespondenz mit nettem jungen Mädel, welches Verständnis für seine Seelennöte hat.“ Über Langeweile kann er jetzt nicht klagen, zumal er vier Briefschreiberinnen besonders in sein Herz eingeschlossen hat, die er bei seinem nächsten Landurlaub besuchen will. Es sind dies Stine Lempke, Köchin bei Notar Völker, Berlin, Rita Reitzenberg, Malerin, Berlin, Lotte Kamphausen, Kinderschwester, München, und ein gewisses Fräulein Sonnenschein, mit dem sich Fritz „Postlagernd München“ schreibt. Die Einwände von Dr. Crusius und anderen Kameraden weist Fritz mit den Worten zurück: „Ich bin ein vorsichtiger Mensch, wenn ich erst einmal die Richtige gefunden habe, gehe ich vor Anker und heirate!“ Ein besonderes Interesse für die Adressen der Briefschreiberinnen zeigt der in Starnberg bei München beheimatete Schiffskoch Leopold Niedermeier. Im Auftrage seiner Mutter ladet Dr. Crusius Fritz Ullmann ein, den Urlaub bei ihnen In Mondheu zu verbringen. Fritz Ullmann sagt zu; doch muß die Reise über Berlin gehen, denn dort will er Stine Lempke kennenlernen. Nicht umsonst hat sich Niedermeier die Adressen gemerkt! Er sucht Stine auf, läßt sich in der Küche von ihr etwas Ordentliches auftragen und flunkert ihr vor, daß Fritz sie heiraten wolle. Als nun Ullmann Stine begrüßt, flüchtet Niedermeier, der ihn nicht so bald erwartet hatte. Ullmann, dem die allzuherzliche Begrüßung etwas gefährlich wird, läßt sich von seinem Freund Crusius aus der Patsche helfen. Dann besucht er noch kurz die Malerin Rita Reitzenberg, um auch hier das Terrain zu sondieren. In München hat Niedermeier der Familie Crusius auch schon einen Besuch gemacht, um die baldige Ankunft von Fritz und Dr. Crusius zu „melden“ und, die Hauptsache – sich wieder einmal gut durchzuessen. Mit viel Freude und Liebe werden die beiden Freunde willkommen geheißen. Während sich Maxi, die 16jährige Schwester von Dr. Crusius, insbesondere für Fritz Ullmann stark interessiert, merkt Dr. Crusius nicht, mit wie viel Wärme er von seiner langjährigen Helferin Hanna Peters begrüßt wird, die ihn liebt. In München hat natürlich Fritz Ullmann auch eine „Braut“ sitzen – die Kinderschwester Lotte Kamphausen. Weil er eine briefliche Verabredung mit dem geheimnisvollen Fräulein Sonnenschein einhalten muß, schickt er seinen Freund Crusius zu Lotte Kamphausen; nachher wollen sie sich alle in einem Restaurant im Englischen Garten treffen. Fräulein Sonnenschein läßt in letzter Minute die Verabredung absagen. Auf dem Wege zum Englischen Garten trifft Ullmann Hanna Peters, die er veranlaßt mitzugehen. Dr. Crusius, der Hanna etwas vernachlässigt, hat sich in Lotte Kamphausen verliebt, die aber von Fritz Ullmann draufgängerisch erobert wird. Fräulein Sonnenschein bestellt nun Fritz Ullmann an den Starnberger See und gibt sich ihm zu erkennen. Um den Weg zur nächsten Dampferhaltestelle zu verkürzen, rudern sie über den See. Dabei werden sie von Crusius und Lotte gesehen. Beide sind entsetzt – Fritz Ullmann hat sich mit Crusius’ Schwester Maxi getroffen! Die Situation wird noch mehr befremdend, als Crusius und Lotte feststellen müssen, daß, Ullmann und Maxi, von einem Unwetter überrascht, in einem Fischerhaus übernachtet haben. Das gute Verhältnis zwischen allen wäre schließlich noch zu Bruch gegangen, wenn nicht durch eine Erklärung des Fischers, Lotte von der Harmlosigkeit des nächtlichen Aufenthaltes überzeugt worden wäre. Es gelingt ihr, Dr. Crusius umzustimmen und ihn zur Einsicht zu bringen, daß zwischen Ullmannn und „Fräulein Sonnenschein“ nichts vorgefallen ist. Während Lotte und Fritz wieder zusammenfinden, muß Crusius erkennen, daß Hanna noch immer auf ihn wartet und in ihrer stillen und zurückhaltenden Art die richtige Frau für ihn ist. Stine ist inzwischen Ullmann nachgereist und hat auf dem Starnberger-See-Dampfer nicht ihn, sondern Leopold Niedermeier getroffen. Das war für Leopold das Verhängnis – nicht nur von der Kochkunst Stines läßt er sich einfangen, sondern auch von ihrer stattlichen Fülle. Die Freude der Brautpaare wird empfindlich gestört, als Fritz Ullmann ein Telegramm bekommt. Er und Niedermeier müssen sich sofort an Bord begeben! Die „Padu“ läuft in acht Tagen aus, Richtung Südsee! Was liegt da näher, als daß unsere Pärchen versuchen, ihre Hochzeitsreise auf der „Padua“ zu machen. Der Kapitän ist gut gelaunt, einige Kabinen sind noch frei – Ahoi, ahoi! – Mit vollen Segeln wird auf des Meeres und der Liebe Wellen neuer Kurs genommen ...