Brasch, Horst
Horst Brasch (geb. 23. Dezember 1922 in Berlin; gest. 18. August 1989 in Ost-Berlin) war ein Jude in Deutschland. Er wirkte als Partei- und Verbandsfunktionär[1]
Werdegang
Horst Brasch wurde 1922 in Berlin geboren. Sein Stiefvater war der Biologe und Schriftsteller Curt Egon Thesing (* 1879; † 1956), der 1934 im Deutschen Reich das Buch „Unser Weltbild“ herausbrachte sowie Werke amerikanischer Autoren, darunter auch solche Henry Fords, des Verfassers der antisemitischen Standardschrift „Der internationale Jude“, ins Deutsche übersetzte.
Horst Brasch besuchte bis 1938 die Klosterschule Ettal,[2] ging dann aber kurz vor Kriegsausbruch aus sogenannten rassischen Gründen nach England.[3] Dort wurde er Mitgründer der stalinistischen „Freien Deutschen Jugend“ (FDJ) und KPD-Mitglied.[4] 1946 nach Deutschland zurückgekehrt,[5] stieg er zum Vorsitzenden der FDJ in Brandenburg und zum Mitglied des FDJ-Zentralrates auf. In der Anfangszeit arbeitete Brasch als Zeitungsredakteur, u.a. als Chefredakteur der „Jungen Welt“. Von 1950 bis 1952 wirkte er als Minister für Volksbildung in Brandenburg, anschließend bis 1957 Sekretär des Rates des Bezirks Cottbus, später Vorsitzender dieses Rates. Ab 1963 gehörte er dem SED-ZK und der Volkskammer an.[6] Zwischen 1965 und 1968 fungierte er als stellvertretender DDR-Kulturminister. Von 1975 bis 1987 war er Vizepräsident der Liga für Völkerfreundschaft. Er erhielt unter anderem den Vaterländischen Verdienstorden in Gold. Der ultrarote Schriftsteller und Regisseur Thomas Brasch war sein Sohn.[7]
Familie
Horst Brasch war konvertierter Katholik. Er war verheiratet mit Gerda Brasch (1921-1975), Vater der Schriftsteller Thomas Brasch (1945–2001) und Peter Brasch (1955–2001), des Schauspielers Klaus Brasch (1950–1980) sowie der Journalistin und Radio-Moderatorin Marion Brasch (* 1961).