Deschmann, Ida Maria

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Ida Maria Deschmann im „Lexikon österreichischer Frauen“

Ida Maria Deschmann (Lebensrune.png 11. Februar 1886 in Steyeregg, Steiermark; Todesrune.png 30. Oktober 1976 in Graz) war ein deutsche Schriftstellerin und nationalsozialistische Aktivistin während der Kampfzeit in Österreich. Sie gehört, wie z. B. auch Ilse Ringler-Kellner, zu den Beitragenden des „Bekenntnisbuches österreichischer Dichter“.

Mitgliedschaften

Der Wehrmann im Eisen (Wien)
  • Mitglied des Vereins „Südmark“
  • 1932 Mitglied der NSDAP
  • 1933 Mitglied in der illegalen NS-Frauenschaft; Kulturreferentin im dritten Bezirk
  • 1936 Mitglied im Bund deutscher Schriftsteller Österreichs (BdSÖ)
  • Mitglied und seit 1942 Vorsitzende der Ebner-Eschenbach-Gesellschaft

Der Wehrmann in Eisen (Gedicht)

Ida Maria Deschmann Der Büßer.jpg

„Der Wehrmann in Eisen“ bezieht sich auf die Wiener Holzskulptur, die zur Kriegsfinanzierung im Ersten Weltkrieg aufgestellt und, ähnlich dem „Kölsche Boor in Eisen“ in Köln, gegen eine Spende zur Mittelbeschaffung für Witwen und Waisen benagelt wurde (Kriegsnagelung). Der Bildhauer Josef Müllner schuf 1914 in Wien die Lindenholzfigur eines Ritters. Ursprünglicher Aufstellungsort war der Schwarzenbergplatz in Wien beim Schwarzenberg-Denkmal. Die ersten von rund 500.000 Nägeln schlugen der Erzherzog Leopold Salvator von Österreich-Toskana, der deutsche Botschafter Tschirschky-Bögendorff und der türkische Botschafter Hüseyin Hilmi Pascha als Verbündete in diesem Krieg in den Eisernen Wehrmann. Das Gedicht erschien in Deschmanns Gedichtband „Aus eiserner Zeit“ (Jena 1916, S. 36):

Auf dem Schwarzenbergplatz, aus dem hölzernen Haus,
Von der wartenden Menge umkränzt,
Späht ernst ein mächtiger Ritter heraus
Des Rüstung sonderlich glänzt.
Aus Lindenholz schnitt ihn die Künstlerhand,
Aus dem Baume, dem Frieden geweiht,
Das Flimmern an ihm ist kein eitler Tand,
Unwürdig der ehernen Zeit.
Dort schlagen sie Nagel bei Nagel ein,
Eine eiserne Rüstung zu schaffen.
Mit jedem Nagel fließt Gold in den Schrein,
Der offen steht, viel zu erraffen. –
Wohl manche, die draußen den heiligen Tod
Im Kampfe für uns erwarben,
Ließen daheim ihre Lieben in Not;
Die aber sollen nicht darben.
Und sind wir des Ringens und Opfers wert,
Hier mag es sich wieder erweisen:
Wir kämpfen mit unserer Liebe Schwert;
Wir kleiden den Wehrmann in Eisen.

Werke (Auswahl)

  • Aus eiserner Zeit (1916)
  • Alpenvolk – Volkskunde (1923)
  • Die Gottesgeige – Geschichten aus dem Sulmtale (1924)
  • Schmetterlinge (1925)
  • Hans Ernest – Lebensumriß (1929)
  • Königsballaden (1930)
  • Die ewige Harfe – Weihnachtsphantasie (1930)
  • Meine Welt (1961)

Novellen

  • Der Pavillon und Anderes (1921)
  • Der Büßer – Eine Erzählung aus dem Bergmannsleben (1941)

Romane

  • Sonnegghof – Eine geschichte aus der Steiermark (1920)
  • Die Grenze (1929)
  • Die sieben Quellen – Roman in zwei Bände (1936)

Märchenspiel

  • Der Edelstein – Ein Spiel für Kinder (1926)

Literatur

  • Ilse Korotin: Deschmann Ida Maria; Schriftstellerin, in: „Lexikon österreichischer Frauen“, Band 1, Böhlau Verlag, Wien 2016, S. 577–578