Theek, Ingeborg

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Ingeborg Theek

Ingeborg Theek (Lebensrune.png 2. Dezember 1917 in Sauen; Todesrune.png Mai 2011 in Baden-Baden) war eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Ingeborg Theek wurde als Tochter des Pfarrers Bruno Theek und dessen Ehefrau Gertrud Rassow im märkischen Sauen geboren.[1] Sie war eine Großnichte des Theologen Adolf von Harnack.

Ingeborg Theek schrieb eines Tages an Willi Forst einen richtigen Backfischbrief. Sie legte ein paar Amateurbildchen bei, damit Forst, der damals gerade seinen Film Leise flehen meine Lieder einstudierte, nur genau sehen sollte, wie sehr diese kleine Ingeborg aus Potsdam der Greta Garbo ähnlich sehe. Willi Forst fand das zwar gar nicht, daß diese schwärmerische junge Dame wie die Garbo aussähe, aber er war der Ansicht, daß Ingeborg Theek ein Gesicht habe, das einen besonderen Ausdruck zeige. Höflich hatte er den kleinen Brief beantwortet und der jungen Dame den Rat gegeben, sich in zwei oder drei Jahren wieder einmal zu melden. Als Willi Forst nach der Uraufführung seines Films Maskerade die Treppe des Gloriapalastes hinunterstieg, kam ein junges Mädchen die Stufen herauf. Er erkannte sofort die jugendliche Schreiberin des Briefes, obwohl fast zwei Jahre vergangen waren. Forst sprach mit ihr. Er bestellte sie zu Probeaufnahmen ins Jofa–Atelier, wo er gerade unter Hartls Regie in So endete eine Liebe spielte. Diese Probeaufnahmen ließen Ingeborg Theeks bildliche Eignung und auch eine gewisse schauspielerische Berufung in diesem jungen Mädchen erkennen. Ingeborg Theek wurde von ihm für seinen Film Mazurka engagiert. Sie erhielt ausnahmsweise eine Sondererlaubnis von der Fachschaft Film, spielen zu dürfen. Dramatischer Unterricht füllte die Zeit bis zum Beginn der Aufnahmen aus. Peter Kreuder, der die „Mazurka“–Musik komponierte, schwärmte von der 17-Jährigen:

„Die Schönheit und der Adel ihres herben, fast knabenhaften Gesichts waren einzigartig. Wer ,Mazurka' gesehen hat, wird dieses reine Jungmädchengesicht von Ingeborg Theek niemals vergessen können.“

Auch Forst war verzaubert, und als Theek infolge einer septischen Angina Lähmungserscheinungen zeigte, unterbrach er den Dreh für ein halbes Jahr statt sie zu ersetzen; selbst danach konnte sie nur im Sitzen spielen. Sobald der Film herauskam, brach in den Medien ein Theek-Fieber aus, kaum eine Zeitschrift, die sie nicht auf dem Titel hatte.

Zwei Jahre dauerte es bis zu ihrem nächsten Film Urlaub auf Ehrenwort, einem Appell an die militärische Pflichterfüllung, in dem sie aber wieder tanzt, mit ihrem Leutnant, auf dem Potsdamer Bahnhof zu den Klängen einer Ziehharmonika. Was danach kam, ist eines der großen Rätsel der deutschen Filmgeschichte: Eine der schönsten Hoffnungen des Kinos der Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts ging in die Schweiz und hat nie mehr einen Film gedreht. Dort begegnete Forst die noch immer nicht ganz geheilten Ingeborg Theek ztum letzen Mal. Sie hatte einen amerikanischen Journalisten geheiratet. [2]

Auch als sie in Neu York lebte und deutsche Zeitschriften mit Kochrezepten und Starinterviews versorgte, wurde ihr plötzlicher Abschied nicht aufgeklärt. Theek starb 2011 im Alter von 93 Jahren.

Filmographie

Fußnoten

  1. Saale Unstrut Jahrbuch 2010, Günter Wirth, Die Familie Thiersch aus Kirchscheidungen bei Naumburg. Ihr Weg in die Leistungs- und Verantwortungselite Deutschlands
  2. Der Spiegel, 17. August 1950