Provinz Brandenburg
Die Provinz Brandenburg war eine von zunächst zehn Provinzen (1822: 9, 1824: 8, 1850: 9, 1866/8: 12, 1878: 13), aus denen der Staat Preußen bestand. Brandenburg war eines der Kernländer des Königreichs Preußen.
Gründung der Provinz
Die Provinz Brandenburg wurde 1815 gebildet und umfaßte die Mark Brandenburg einschließlich der Neumark östlich der Oder, aber ohne die Altmark westlich der Elbe, die an die Provinz Sachsen abgegeben werden mußte. Zur Provinz Brandenburg gehörte ferner die Niederlausitz. Sitz des Oberpräsidiums[1]) war zunächst Potsdam, von 1827 bis 1843 Berlin, von 1843 bis 1918 Potsdam und von da an bis 1945 Berlin-Charlottenburg.
Am 1. April 1881 schied Berlin aus dem Provinzialverband Brandenburg aus und erhielt provinzähnliche Rechte. 1920 wurden weitere Gebiete der Provinz Brandenburg nach Groß-Berlin eingemeindet.
Die Provinz Brandenburg gliederte sich in die beiden Regierungsbezirke Frankfurt und Potsdam. Die Regierungsbezirke waren in Stadtkreise und Landkreise aufgeteilt. Nach Auflösung der Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen im Jahre 1938 kamen von dort die Kreise Schwerin (Warthe), Meseritz und Bomst (teilweise) zur Provinz Brandenburg, die gleichzeitig die Kreise Friedeberg Nm. und Arnswalde an die Provinz Pommern abgab. Seit dem 21. März 1939 führte die Provinz die offizielle Bezeichnung „Mark Brandenburg“.
Oberpräsidenten
- 1815–1824: Georg Christian Friedrich von Heydebreck (1765–1828)
- 1825–1840: Magnus Friedrich von Bassewitz (1773–1858)
- 1840–1848: August Friedrich Wilhelm Werner von Meding (1792–1871)
- 1848–1849: Erasmus Robert Freiherr von Patow (1804–1890) (kommissarisch)
- 1849–1850: August Herrmann Klemens Freiherr von Wolff von Metternich (1803–1872) (kommissarisch]
- 1850–1862: Eduard von Flottwell (1786–1865)
- 1862: Werner Ludolf Erdmann von Selchow (1806–1884)
- 1862–1879: Gustav Wilhelm von Jagow (1813–1879)
- 1879–1899: Heinrich Karl Julius von Achenbach, Freikonservative Partei (1829–1899)
- 1899–1905: Theobald von Bethmann Hollweg (1856–1921)
- 1905–1909: August Clemens Bodo Paul Wilhelm von Trott zu Solz (1855–1938)
- 1909–1910: Friedrich Wilhelm von Loebell, Deutschkonservative Partei (1855–1931)
- 1910–1914: Alfred von Conrad (1852–1914)
- 1914–1917: Rudolf Wilhelm Graf von der Schulenburg (1860–1930)
- 1917–1919: Friedrich Wilhelm von Loebell, Deutschkonservative Partei (1855–1931)
- 1919–1933: Dr. Adolf Maier, DDP (1871–1963)
- 1933–1936: Wilhelm Kube, NSDAP (1887–1943)
- 1936–1945: Emil Stürtz, NSDAP (1892–1945)
Fußnoten
Im 19. Jh. aufgelöst: Netzedistrikt • Südpreußen • Neuostpreußen • Neuschlesien • Niederrhein • Jülich-Kleve-Berg • Preußen
1772/1822 bis ins 20. Jh.: Ostpreußen • Westpreußen • Brandenburg • Pommern • Posen • Sachsen • Schlesien • Westfalen • Rheinland
1850/68 bis ins 20. Jh.: Hohenzollernsche Lande • Schleswig-Holstein • Hannover • Hessen-Nassau
Im 20. Jh. gebildet: Niederschlesien • Oberschlesien • Groß-Berlin • Posen-Westpreußen • Halle-Merseburg • Kurhessen • Magdeburg • Nassau