Hartl, Karl

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Karl Hartl (1899–1978)
Karl Hartl (1899–1978)

Karl Hartl (Lebensrune.png 10. Mai 1899 in Wien; Todesrune.png 29. August 1978 ebenda) war ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Produzent aus Österreich.

Leben

Olga Tschechowa (rechts) mit Johanna Matz (links) und Karl Hartl 1953 bei den Dreharbeiten zu „Alles für Papa“

Karl Hartl wurde am 10. Mai 1899 in Wien geboren. Nach Besuch des Norbertinums erhielt er 1917 eine Stelle als „Hilfsregisseur“ bei der Sascha-Filmfabrik. Ab 1919 war er Assistent des ungarischen Regisseurs Alexander Korda und fungierte als dessen Produktionsleiter.

Im Jahre 1921 ging Karl Hartl nach Berlin und trieb sich da auf allen möglichen Gebieten (Kamera, Laborvatorium usw.) herum.

Nach dem Berlin-Intermezzo ging er 1926 wieder nach Wien. Im Sascha-Verleih war Hartl eine Art „Schneidedramaturg“, das heißt, er hatte die Aufgabe, im Jahr etwa 100 bis 150 amerikanische Filme jeweils in zwei Tagen entsprechend zu schneiden und zu kürzen, um sie für die Spieldauer der österreichischen Lichtspieltheater einzurichten. Da manche dieser Filme 5.000 Meter lang war und es sich dabei um alle möglichen Gattungen handelte, Komödien Sensationsfilme bis zum Mammutswerken, die nun auf die Hälfte gebracht werden mußten, ohne dabei die Handlung unverständlich zu machen und den künstlerischen Eindruck des Films zu beeinträchtigen, war es klar, daß die Arbeit äußerst verantwortungsvoll und oft sehr schwierig gewesen war. Damit erwarb er sich aber auch eine große Routine, die ihm später bei seinen eigenen Filmen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil bedeutete.[1]

Karl Hartl arbeitete als Produktionsleiter eng mit dem Regisseur Gustav Učicky – einem Schulfreund – zusammen und war ab 1929 auch dessen Koautor.

Nach dem eher unbedeutenden Regiedebüt „Ein Burschenlied aus Heidelberg“ (1930) und der Zusammenarbeit mit Luis Trenker bei „Berge in Flammen“ (1931) etablierte er sich 1932 endgültig mit den Filmen „Die Gräfin von Monte Christo“ (mit Brigitte Helm) und „Der Prinz von Arkadien“ (mit Willi Forst). Bei den aufwendigen Science-Fiction-Filmen „F.P. 1 antwortet nicht“ (1932) und „Gold“ (1934) arbeitete er mit dem Schauspieler Hans Albers zusammen, welcher neben Heinz Rühmann auch in Hartls wohl originellstem Film „Der Mann, der Sherlock Holmes war“ (1937) die Hauptrolle spielte.

Ab 1938 war Hartl Produktionschef der Wien-Film GmbH, der staatlichen Zusammenfassung österreichischer Filmgesellschaften. Unter seiner Leitung entstanden weitgehend Unterhaltungsfilme.

Nachkriegszeit

Sein erster Nachkriegsfilm „Der Engel mit der Posaune“ (1948) wurde von der Kritik hoch gelobt. Nach eher seichten Unterhaltungsfilmen in der BRD gelangen ihm schließlich erst mit „Weg in die Vergangenheit“ (1954) und „Mozart“ (1955) wieder ambitioniertere Filme. Seit 1957 als Herstellungsleiter bei Cosmopol-Film Wien tätig, wurde er aufgrund seiner Fähigkeiten als versierter Regisseur auch immer wieder als Berater und zur Bearbeitung mißglückter Filme bei der neuen Wien-Film herangezogen.

Tod

Grab von Marte Harell und Karl Hartl
Wien, Hietzinger Friedho
Inschrift des Grabsteins

Karl Hartl starb am 29. August 1978 in Wien.

Filmographie

  • 1918: Der Mandarin (Regieassistenz)
  • 1920: Die Jagd nach dem Glück (Regieassistenz)
  • 1920: Prinz und Bettelknabe (Regieassistenz, Schnitt)
  • 1922: Herren der Meere (Regieassistenz, Schnitt)
  • 1922: Eine versunkene Welt (Regieassistenz, Schnitt)
  • 1922: Zigeunerliebe (Darsteller, Regieassistenz)
  • 1922: Samson und Delila (Regieassistenz)
  • 1923: Jedermanns Frau (Regieassistenz)
  • 1924: Tragödie im Hause Habsburg (Aufnahmeleitung)
  • 1926: Madame wünscht keine Kinder (Produktionsleitung, Regieassistenz)
  • 1926: Die Pratermizzi (Regieassistenz)
  • 1927: Tingel-Tangel (Aufnahmeleitung, Darsteller, Regieassistenz)
  • 1927: Café Electric (Produktionsleitung, Regieassistenz)
  • 1928: Herzen ohne Ziel (Regieassistenz)
  • 1928: Ein besserer Herr (Regieassistenz)
  • 1929: Vererbte Triebe. Der Kampf ums neue Geschlecht (Drehbuch, Regieassistenz)
  • 1929: Der Sträfling aus Stambul (Drehbuch, Regieassistenz)
  • 1930: Der unsterbliche Lump (Drehbuch)
  • 1930: The Temporary Widow (Drehbuch)
  • 1930: Hokuspokus (Drehbuch)
  • 1930: Ein Burschenlied aus Heidelberg (Regie, Schnitt)
  • 1931: Berge in Flammen (Drehbuch, Regie, Schnitt)
  • 1932: The Doomed Battalion (Drehbuch)
  • 1931: Les monts en flammes (Drehbuch, Schnitt)
  • 1932: Die Gräfin von Monte Christo (Regie)
  • 1932: I.F. 1 ne répond plus (Regie)
  • 1932: F.P. 1 antwortet nicht (Regie)
  • 1932: Der Prinz von Arkadien (Regie, Schnitt)
  • 1933: Ihre Durchlaucht, die Verkäuferin (Drehbuch, Regie)
  • 1933: Caprice de princesse (Drehbuch, Regie)
  • 1934: Gold (Regie)
  • 1934: Zigeunerbaron (Regie)
  • 1934: So endete eine Liebe (Drehbuch, Regie)
  • 1934: L’Or (Regie)
  • 1935: Le baron tzigane (Regie)
  • 1936: Die Leuchter des Kaisers (Drehbuch, Regie, Schnitt)
  • 1937: Ritt in die Freiheit (Regie)
  • 1937: Der Mann, der Sherlock Holmes war (Drehbuch, Regie)
  • 1938: Gastspiel im Paradies (Drehbuch, Regie)
  • 1939: Mutterliebe (Produzent)
  • 1939: Frau im Strom (Produzent)
  • 1940: Donauschiffer (Produzent)
  • 1940: Der Postmeister (Produzent)
  • 1939: Das jüngste Gericht (Produzent)
  • 1940: Meine Tochter lebt in Wien (Produzent)
  • 1940: Krambambuli. Die Geschichte eines Hundes (Produzent)
  • 1940: Ein Leben lang (Produzent)
  • 1940: Der liebe Augustin (Produzent)
  • 1941: Wir bitten zum Tanz (Produzent)
  • 1941: Heimkehr (Produzent)
  • 1942: Brüderlein fein (Produzent)
  • 1942: Wen die Götter lieben. Mozart (Produzent, Schnitt, Regie)
  • 1942: Sommerliebe (Produzent)
  • 1943: Späte Liebe (Produzent)
  • 1943: Das Ferienkind (Produzent)
  • 1943: Reisebekanntschaft (Produzent)
  • 1943: Die kluge Marianne (Produzent)
  • 1943: Der weiße Traum (Künstlerische Oberleitung)
  • 1944: Schrammeln (Produzent)
  • 1944: Hundstage (Produzent)
  • 1944: Die goldene Fessel (Produzent)
  • 1944: Am Vorabend (Produzent)
  • 1945: Wie ein Dieb in der Nacht (Produzent)
  • 1945: Umwege zu Dir (Produzent)
  • 1948: Der Engel mit der Posaune (Drehbuch, Regie)
  • 1948: The Mozart Story (Regie)
  • 1949: Eroica (Künstlerische Oberleitung)
  • 1950: The Wonder Kid (Drehbuch, Idee, Produktionsleitung, Regie, Schnitt)
  • 1950: The Angel with the Trumpet (Drehbuch, Regie, Produzent)
  • 1951: Der schweigende Mund (Drehbuch, Regie, Schnitt)
  • 1952: Haus des Lebens (Drehbuch, Regie)
  • 1953: Liebeskrieg nach Noten (Drehbuch, Regie)
  • 1953: Alles für Papa (Drehbuch, Regie)
  • 1954: Weg in die Vergangenheit (Regie)
  • 1955: Mozart (Drehbuch, Regie)
  • 1956: Rot ist die Liebe (Drehbuch, Regie)
  • 1957: Meine schöne Mama (Herstellungsleitung)
  • 1958: Das gab’s nur einmal (Darsteller, Sonstiges)
  • 1962: Flying Clipper – Traumreise unter weißen Segeln (Künstlerische Oberleitung, Schnitt)

Fußnoten