Flimm, Jürgen

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Jürgen Flimm

Jürgen Flimm (geb. 17. Juli 1941 in Gießen) ist ein deutscher Regisseur. Als Nachfolger von Gründungs-Intendant Gérard Mortier leitete er von 2005 bis 2007 die RuhrTriennale. Nach dem Tod der designierten Folge-Intendantin Marie Zimmermann übernahm er gemeinsam mit Jürgen Krings für das Jahr 2008 die Geschäftsführung der RuhrTriennale und fungiert als künstlerischer Leiter. Seit Oktober 2006 leitet er die Salzburger Festspiele. Ab 2009 ist er Berater der Berliner Staatsoper Unter den Linden, deren Intendanz er ab 2010 für fünf Jahre übernimmt.[1]

Leben

Er studierte in Köln, wo er mit seinem Bruder Dieter Flimm aufgewachsen ist, Theaterwissenschaft, Germanistik und Soziologie. Ab 1968 war er Regieassistent an den Münchner Kammerspielen und arbeitete mit Fritz Kortner, Hans Schweikart, Paul Verhoeven und Claus Peymann zusammen.

Ab dem Jahr 1971 wurden seine eigenen Inszenierungen gespielt, unter anderem in Zürich, Hamburg, Wuppertal, und München. Die Inszenierung seines Ring des Nibelungen in Bayreuth wurde viel beachtet. Ab 1972 leitete er mehrere Bühnen und war unter anderem von 1979 bis 1985 Leiter des Schauspielhauses der Stadt Köln und von 1985 bis 2000 Theaterintendant des Thalia Theaters in Hamburg.

Neben verschiedenen Fernsehfilmen (u. a. Das Käthchen von Heilbronn, 1980) übernahm er auch die Regie von zwei Episoden der Serie "Ein Herz und eine Seele", darunter die letzte Folge "Schlusswort". Auch als Darsteller wirkte er in verschiedenen Produktionen mit, so u. a. in zwei „Tatort“-Episoden.

1990 wurde er für seine Verdienste mit dem Silbernen Blatt der Dramatiker Union ausgezeichnet. Im Jahr 2002 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 2006 wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Jürgen Flimm ist seit 1988 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Kritik

  • „Mit Jürgen Flimm, dem Leiter der Salzburger Festspiele, hat die Staatsoper Unter den Linden nicht irgendjemanden als ihren neuen Intendanten vorgestellt. Dennoch sind die Kritiker alles andere als begeistert. „Der alte Zirkusdirektor wird sicher hübsch für die Oper trommeln“, heißt es in der „Welt“ in einem der milderen Kommentare. Die Entscheidung für Flimm sei solide, aber mutlos. „Wer denkt sich sowas aus?“, fragt dagegen die „Süddeutsche Zeitung“ und setzt nach: Jürgen Flimm sei so recht eine Entscheidung nach dem aggressiv-behäbigen Geschmack des Bürgermeisters und amtierenden Kultursenators Klaus Wowereit, der eine ernsthafte Anteilnahme an den Künsten nie habe erkennen lassen.“[2]
  • Dass der derzeitige Chef der Salzburger Festspiele mit dem Generalmusikdirektor der Staatsoper, Daniel Barenboim, befreundet ist, werde denkbare Konflikte in Grenzen halten, ist die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' überzeugt. Die 'Süddeutsche Zeitung' findet, dass Flimm mit seiner Äußerung, was er nach 2010 noch in Salzburg rumsitzen solle, die ganze Institution der Salzburger Festspiele brüskiert habe. Und der Wiener 'Standard' schreibt erbost: „Reisende soll man nicht aufhalten. Zumal ansonsten die Gefahr droht, dass Flimm in Salzburg verbrannte Erde hinterlässt.“ Flimm soll 2010 die Führung der Berliner Staatsoper übernehmen.[3]

Verweise

Audio

Fußnoten