Barenboim, Daniel

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Daniel Barenboim (Lebensrune.png 15. November 1942 in Buenos Aires, Argentinien) ist ein jüdischer Pianist und Dirigent. Er ist im Besitz der argentinischen, israelischen, spanischen und palästinensischen Staatsangehörigkeit.

Werdegang

Herkunft

Daniel Barenboim wurde als Nachfahre in Rußland lebender Juden 1942 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Seine Eltern arbeiteten beide als Klavierlehrer. Nach Gründung des Raubstaates Israel 1948, siedelte die Familie 1952 dorthin um. Im gleichen Jahr gab er als musikalisches „Wunderkind“ in Salzburg sein erstes Konzert, mit dem seine Karriere begann.

Ausbildung

Barenboims Eltern versuchten, ihrem musikalischen „Wunderkind“,[1] das als Pianist im August 1950 in Buenos Aires mit Beethoven-Sonaten debütierte und neunjährig im Salzburger Mozarteum auf Mozarts Spinett das Bachsche d-Moll-Konzert spielte, eine weitgehend „normale“ Jugend zu ermöglichen. Daniel Barenboim besuchte ein staatliches Gymnasium und lernte sechs Sprachen. Ein Stipendium ermöglichte ihm ab 1954 die musikalische Ausbildung in Europa. In Salzburg von Edwin Fischer und dem Dirigenten Igor Markevitsch unterrichtet, wurde er dann in Rom an der „Accademia di Santa Cecilia“ als jüngster Meisterkurs-Schüler aller Zeiten aufgenommen. Mit 13 Jahren (1955) erhielt er sein Diplom. Noch im selben Jahr studierte er Dirigieren an der „Accademia Chigiana“ in Siena und gewann den Alfredo-Casella-Klavierwettbewerb in Neapel. In Komposition wurde Daniel Barenboim von Nadia Boulanger in Paris unterwiesen. Seinem großen Idol Wilhelm Furtwängler spielte er erstmals 1954 vor und bekam prompt eine Einladung nach Berlin als Solist eines Konzertes. Der Vater untersagte die Reise, „weil für Juden die Zeit noch nicht gekommen sei, nach Berlin zurückzukehren“. Erst 1964, anlässlich des 10. Todestages des großen Dirigenten Furtwängler, spielte Daniel Barenboim in Berlin dessen Klavierkonzert.

Wirken

Schon früh im Ruf genialischer Musikalität stehend, konzertierte Daniel Barenboim ab Mitte der 1950er Jahre als Pianist regelmäßig in Europa, den Vereinigten Staaten, in Südamerika, Australien und Fernost. 1965 wurde er Chefdirigent des English Chamber Orchestra, London. In den 1960er Jahren spielte er mit Otto Klemperer die fünf Klavierkonzerte von Beethoven sowie mit Sir John Barbirolli die beiden Klavierkonzerte von Brahms ein und nahm in der Doppelfunktion als Pianist und Dirigent alle Mozart-Klavierkonzerte mit dem English Chamber Orchestra auf.

Von 1957 bis 1989 war er musikalischer Direktor des Orchestre de Paris, von 1987 bis 1989 zugleich auch der Pariser Bastille-Oper. 1990 übernahm er das Dirigat der Berliner Philharmoniker, 1991 bis 2006 — als Nachfolger Soltis — auch das der Chicagoer Sinfoniker. [2]

Er wirkt zudem als Musikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Zur deutschen Teilvereinigung 1990 erklärte er: „Ich habe die Vereinigung beider deutscher Staaten sehr positiv empfunden und sehe darin keine beängstigende Tatsache wie so mancher anderer. Es war eine künstliche Trennung, die beseitigt werden mußte.[1] 1995 widersprach er der These von deutscher „Kollektivverantwortung“ zur Hitlerzeit: „Es ist falsch, die heutige Generation für die Geschehnisse von damals verantwortlich zu machen.[1]Ich bin in Deutschland nie mit antisemitischen Reaktionen konfrontiert worden“, erklärte er 2000.[1]

Daniel Barenboim gegründete 1999 in Weimar das West-Eastern Divan Orchestra, mit dem er israelische und arabische Musiker aus dem Nahen Osten zusammen bringt.

Auszeichnungen

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 David Korn: Wer ist wer im Judentum? FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Von 1991 bis 2006 war Daniel Barenboim Chefdirigent des Chicago Symphony Orchestra.
  3. Barenboim wurde für sein Engagement für die Annäherung zwischen Israelis und Palästinensern geehrt. Die Friedensmedaille wird von der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, DGVN, vergeben. Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit (SPD) überreichte sie bei einem Festakt im Haus der Kulturen der Welt.