Jay, John

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John Jay (1745-1829), Portrait von Gilbert Stuart

John Jay (Lebensrune.png 12. Dezember 1745 in der Stadt Neu York; Todesrune.png 17. Mai 1829 in Bedford, Neuyork) war ein US-amerikanischer Politiker, Diplomat, Freimaurer[1] und der erste Oberrichter (Chief Justice) des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten. Er war Mitverfasser der Federalist Papers, die die Bevölkerung von der Ratifizierung der Verfassung der Vereinigten Staaten überzeugen sollten. [2][3] Jay zählt zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten.

Familie, Jugend und Ausbildung

Sein Großvater väterlicherseits, Augustus (1665-1751) verließ Frankreich, als die Rechte der Protestanten durch den Widerruf des Ediktes von Nantes im Jahr 1685 aufgehoben wurden. Er ließ sich schließlich in Neu York nieder und konnte durch eine vorteilhafte Ehe mit einer wohlhabenden Frau ein Handelsgeschäft aufbauen. Sein Sohn Peter hatte wie Augustus mit seiner Frau Mary Van Cortlandt zehn Kinder, von denen sieben bis ins Erwachsenenalter überlebten; John war das sechste dieser sieben Kinder. Kurz nach Johns Geburt zog seine Familie von Manhattan um, um ein besseres Umfeld für die Kinder zu schaffen, nachdem zwei Kinder nach der Pockenepidemie von 1739 von Blindheit betroffen waren und zwei weitere an geistigen Behinderungen litten. Jay wurde früh von Privatlehrern unterrichtet und trat im Spätsommer 1760 in das neu gegründete Kings College, der späteren Columbia University, ein. Dort studierte er Latein, Griechisch und Philosophie und beendete die Ausbildung 1764. Anschließend begann er seine juristische Ausbildung bei einer Anwaltskanzlei. 1768 erhielt er die Anwaltszulassung und eröffnete mit Robert Livingston eine Anwaltskanzlei, wechselte aber 1771 in ein eigenes Anwaltsbüro. Am 28. April 1774 heiratete er Sarah Van Brugh Livingston, Tochter von William Livingston, dem ersten Gouverneur von Neujersey. Das Paar hatte sechs Kinder, von denen eines drei Wochen nach der Geburt verstarb:[3]

  • Peter Augustus Jay (1776-1843)
  • Susan Jay Lebensrune.png 9. Juli 1780, im Alter von 3 Wochen in Madrid gestorben
  • Maria Jay Lebensrune.png 1782
  • Anne Jay Lebensrune.png 1783
  • Sarah Louisa Jay Lebensrune.png 1792
  • William Jay Lebensrune.png 1789-1858

Leben und Wirken

Jay vertrat Neu York auf dem Kontinentalkongreß 1774. Seine konservative Natur veranlaßte ihn zunächst dazu, nach einem Weg zu suchen, die Beziehungen zu Großbritannien aufrechtzuerhalten, was dem Wunsch vieler Kolonisten entsprach. Als er merkte, daß es nicht möglich war, die Rechte der Kolonisten gegenüber der britischen Krone zu wahren, wurde Jay zum Unterstützer des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.[2]

1776 ging Jay zurück nach Neu York. Nachdem er als Oberrichter des Staates gearbeitet und bei der Ausarbeitung der Staatsverfassung mitgewirkt hatte, kehrte er 1778 in den Kontinentalkongreß zurück, wo er Präsident wurde. Als bevollmächtigter Diplomat reiste Jay nach Spanien, um mehr Unterstützung für die amerikanische Unabhängigkeit zu gewinnen, was aber erfolglos blieb. Als nächstes reiste Jay zu Benjamin Franklin und John Adams nach Paris, wo sie den Vertrag von Paris über ein Ende des Revolutionskrieges aushandelten. Nachdem der Frieden gesichert war, wurde Jay zum Außenminister ernannt. Im Amt wuchs bei Jay die Frustration über die noch begrenzte Macht des von ihm vertretenen Staates, was in ihm den Wunsch nach einer stärkeren Zentralregierung und einer neuen Verfassung hervorrief. Jay schloß sich Alexander Hamilton und James Madison an, um fünf Artikel zu schreiben, die als The Federalist Papers bekannt wurden. Die Papiere diskutierten und argumentierten für die in der Verfassung niedergelegten Regierungsprinzipien. Jay schrieb auch eine Broschüre, „An Address to the People of New York“, die der Verfassung half, die Ratifizierung in Neu York zu erreichen.[2][3]

1789 ernannte George Washington Jay zum ersten Obersten Richter des Obersten Gerichtshofs, eine Rolle, die er bis 1795 innehatte. Jay schied 1794 kurz aus, um nach Großbritannien zu gehen, um über strittige Themen wie Handel, Beschlagnahmungen und Besatzung zu behandeln. Der daraus resultierende „Jay Treaty“ löste Proteste aus, weil er für die Briten als zu günstig angesehen wurde. Der Vertrag verhinderte jedoch einen Krieg, für den sich die Vereinigten Staaten zu diesem Zeitpunkt als zu schlecht gerüstet sahen. Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten erfuhr Jay, daß er zum Gouverneur von Neu York gewählt worden war. Er legte seinen Sitz am Obersten Gerichtshof nieder, um sein Amt anzutreten. Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit lehnte er 1800 eine Wiederernennung zum Obersten Gerichtshof ab. 1801 trat Jay aus dem öffentlichen Leben aus, um sich auf seinen Hof in Bedford zurückzuziehen. Dort verstarb er am 17. Mai 1829 im Alter von 83 Jahren.[2] [3]

Verweise

Fußnoten