Neuyork (Stadt)

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Neuyork (engl. New York, offiziell The City of New York) ist eine Metropole an der Ostküste der Vereinigten Staaten. Die Stadt liegt im gleichnamigen Bundesstaat Neuyork und ist mit mehr als acht Millionen Einwohnern die größte Stadt der USA. Um sie vom gleichnamigen Bundesstaat zu unterscheiden, wird sie im Englischen New York City oder kurz NYC genannt. Die Wall Street in Neuyork beheimatet die NYSE, die größte Wertpapierbörse der Welt. Neuyork ist eine Hochburg des Judentums.

Allgemein

County des
Bundestaates Neu York
Zahl der jüdischen
Einwohner
Prozent der
Population
Rockland County 90,000 31.4%
New York County, (Manhattan) 314,500 20.5%
Nassau County 207,000 15.5%
Kings County (Brooklyn) 379,000 15.4%
Westchester County 94,000 10.2%
Sullivan County 7,425 10.0%
Richmond County (Staten Island) 33,700 7.6%
Suffolk County 100,000 7.0%
Bronx, New York 83,700 6.3%
Orange County 15,000 4.4%
Albany County 12,000 4.1%
Schenectady County 5,200 3.5%
Ulster County 5,900 3.3%
Monroe County 22,500 3.1%

Ihr Gebiet umfaßt die fünf – in US-amerikanisch so bezeichneten Boroughs – in deutsch – Stadtbezirke Manhattan, Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island. Diese sind wiederum in weitere Stadtteile gegliedert. Die Metropolregion Neuyork mit 18,8 Mio. Einwohnern[1] ist einer der bedeutendsten Wirtschaftsräume und Handelsplätze der Welt, Sitz vieler internationaler Konzerne und Organisationen (so auch der Vereinten Nationen) und wichtiger Hafen an der amerikanischen Ostküste. Die Stadt genießt mit ihrer großen Anzahl an Sehenswürdigkeiten, den 500 Galerien, etwa 200 Museen, mehr als 150 Theatern und mehr als 18.000 Restaurants Weltruf in den Bereichen Kunst und Kultur.

Der Spitzname der Stadt lautet Big Apple. Es gibt aber auch die verächtliche Bezeichnung Jew York – dem engl.-phonetischen New York nicht unähnlich. Der Bürgermeister dieser Metropole ist der Linke Bill de Blasio.

„New York. Die jüdischste aller Städte außerhalb Israels, die Stadt, die alle amerikanischen Juden geprägt hat, und die das religiöse und ethnische Selbstbewußtsein der jüdischen Einwanderer für immer veränderte. Über die Hälfte aller amerikanischen Juden hat einmal in New York gelebt. Der Moloch New York beherbergte und beherbergt die größte Konzentration von Juden in der Welt.
Aber nicht allein die Zahl der jüdischen Bewohner macht diese Stadt so jüdisch. Es ist die Mentalität aller New Yorker, die die gewaltige jüdische Einwanderungswelle über die Jahre hin widerspiegelt. Die Italiener, Iren, Chinesen, Puertoricaner, Juden, alle haben dazu beigetragen, New York zu dem zu machen was es ist: eine Einwanderungsstadt. Die jüdischen Einwanderer jedoch drückten ihr einen besonderen Stempel auf. [...] Um 1939 lebten insgesamt 5 Millionen Juden in Amerika, ein Drittel der jüdischen Weltbevölkerung.“[2]

Geschichte

Stürmerverkäuferin in einer Hauptstraße von New-York-City in den 1930iger Jahren
Im Zentrum der Weltstadt New York. Links die amerikanische, rechts die Hakenkreuzfahne

Ursprünglich handelte es sich um eine niederländische Kolonie (1609, das Gebiet, das die Lenape-Indianer damals „Mannahata“ nannten), die den Namen „Nieuw Amsterdam“ erhielt.[3] Nach Kriegen gegen die Niederländer benannte das imperialistische England die Stadt in „New York“ um.

Um 1900 wurde Neu York zum Zentrum des nordamerikanischen Judentums erklärt.

Von einem Deutschen gegründet

1626 wurde der Deutsche Peter Minuit aus dem Herzogtum Kleve in Neu-Amsterdam Gouverneur von Neu-Niederlande. Neu-Amsterdam war von 1624 bis 1664 Verwaltungssitz der niederländischen Kolonie Neu-Niederlande auf dem weitläufigen Gebiet rund um das heutige Manhattan und wurde nach der Eroberung durch die Briten in Neu York umbenannt. Später war Minuit Gouverneur der schwedischen Kolonie „Neuschweden“ in Delaware. Die von Minuit geschaffene schwedische Kolonie wurde 1655 unter Gouverneur Petrus Stuyvesant niederländisch.

Kleindeutschland

Kleindeutschland (Englisch „Little Germany“, gelegentlich auch „Dutchtown“ von Deutschtown genannt) war ein Stadtviertel in der Lower East Side im Stadtteil Manhattan in Neuyork, in dem hauptsächlich deutsche Einwanderer lebten. Aufgrund des Verlustes vieler für die Gemeinschaft wichtiger Personen bei der „General-Slocum“-Katastrophe im Jahre 1904 zerfiel es im Jahr darauf.

Im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte ein gleichmäßiger Zufluß von Einwanderern, welche über Ellis Island in die USA einreisten, für einen kontinuierlichen Zuwachs der Bevölkerung in Kleindeutschland. Bereits 1840 lebten dort über 50.000 Deutsche. Allein in den 1850er Jahren reisten circa 800.000 Deutsche über Neuyork in die USA ein. Die Besiedlung war stark schwankend, weil viele Familien den Ort in andere Richtungen wieder verließen. Die deutschen Einwanderer unterschieden sich von Einwanderern aus anderen Ländern vor allem dadurch, daß sie gewöhnlich eine bessere Schulbildung hatten und im Handwerk geschickt waren.

Mehr als die Hälfte der Bäcker und Schreiner in Neuyork waren Deutsche oder deutscher Herkunft, und viele Deutsche arbeiteten auch im Baugewerbe. Höher gebildete Deutsche waren wichtige Mitwirkende bei der Bildung von Gewerkschaften und waren oftmals auch politisch aktiv; eine der Ursachen dafür war eine große Fluchtwelle politisch motivierter Menschen nach der zerschlagenen Revolution von 1848/49. 1840 lebten in dem Stadtteil 24.000 Deutsche. In den 1870er Jahren wuchs die Einwohnerzahl auf 170.000. Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Kleindeutschland eine Bevölkerung von 50.000. Die Gemeinschaft war das kulturelle Zentrum der Aktivitäten der deutschstämmigen Bevölkerung Neuyorks. Zu den Einrichtungen zählten beispielsweise Biergärten, Sportvereine, Schützenvereine sowie deutschsprachige Bibliotheken, Chöre, Schulen und Kirchen.

Das Viertel lag rund um den Tompkins Square, der von seinen Bewohnern „Weißer Platz“ genannt wurde, im heutigen East Village. Der Name des Viertels stammt von der irischen Bevölkerung, die Deutschen selbst nannten ihr Viertel Deutschländle in Anlehnung an die vielen Bewohner schwäbischer Herkunft.

Bildergalerie

Bekannte, in Neuyork geborene Personen

Reisen mit dem Zeppelin: In nur zwei Tagen nach Nord-Amerika, Werbeplakat (1936) der 1935 von Hermann Göring gegründeten „Deutschen Zeppelin-Reederei GmbH“ (DZR); Aufsichtsratvorsitzender: Dr. Hugo Eckener
  • Lauren Bacall (1924–2014), jüdische Schauspielerin
  • Nicholson Baker (geb. 1957), US-amerikanischer Schriftsteller
  • Richard Barthelmeß (1895–1963), Schauspieler und Mitbegründer der Academy of Motion Picture Arts and Sciences
  • Constance Bennett (1904–1965), US-amerikanische Schauspielerin
  • Hermann Braun (1918–1945), deutscher Schauspieler
  • Joseph Brooks (1938–2011), US-amerikanischer Drehbuchautor, Regisseur, Filmproduzent und Komponist
  • William Joseph Casey (1913–1987), US-amerikanischer Geheimdienstler der CIA
  • Macaulay Culkin (geb. 1980), US-amerikanischer Schauspieler und Musiker
  • Harry Cohn (1891–1958), jüdischer Filmproduzent
  • Ann Coulter (geb. 1961), US-amerikanische konservative Kolumnistin und Sachbuchautorin
  • George Cukor (1899–1983), jüdischer Filmregisseur und -produzent
  • Tony Curtis (geb. 1925), jüdischer Film- und Fernsehschauspieler
  • James Dimon (geb. 1956), US-amerikanischer Bankmanager
  • Robert Downey Jr. (geb. 1965), jüdischer Schauspieler und Musiker
  • Milton Friedman (1912–2006), jüdischer Ökonom, der fundamentale Arbeiten auf den Gebieten der Makroökonomie, der Mikroökonomie, der Wirtschaftsgeschichte und der Statistik verfaßte
  • Ruth Bader Ginsburg (geb. 1933), jüdische Juristin
  • Madison Grant (1865–1937), US-amerikanischer Rechtsanwalt und Verfasser eugenischer Werke
  • David Greenglass (geb. 1922), jüdischer Atomspion für die Sowjetunion
  • Alan Greenspan (geb. 1926), jüdischer Wirtschaftswissenschaftler
  • Bud Greenspan (1926–2010), jüdischer Filmregisseur, Autor und Produzent
  • Samuel Phillips Huntington (1927–2008), VS-amerikanischer Politikwissenschaftler und Autor
  • Leila Hyams (1905–1977), US-amerikanische Schauspielerin
  • Scarlett Johansson (geb. 1984), jüdische Schauspielerin und Sängerin
  • Boris Johnson (geb. 1964), britischer Journalist und Politiker (Conservative Party)
  • Don F. Jordan (geb. 1941), US-amerikanischer Journalist
  • William Joyce (1906–1946), irisch-deutscher nationalistischer Politiker und Propagandist
  • Meir Kahane (1932–1990), jüdischer Rabbiner, Gründer der Kach-Bewegung und ein radikaler Nationalist und Zionist
  • Jeffrey Katzenberg (geb. 1950), jüdischer Filmproduzent und Mitbegründer von DreamWorks SKG
  • Jack Kirby (1917–1994), jüdischer Zeichner von Bildergeschichten
  • Calvin Klein (geb. 1942), US-amerikanischer Modegestalter
  • Stanley Kubrick (1928–1999), jüdischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor
  • Fiorello LaGuardia (1882–1947), US-amerikanischer Politiker und von 1934 bis 1945 für drei Amtszeiten Bürgermeister der Stadt Neuyork
  • Melvin Lasky (1920–2004), jüdischer Publizist und Protagonist der Kulturoffensive der CIA im Kalten Krieg gegen den Kommunismus
  • Ronald Lauder (geb. 1944), jüdischer Unternehmer, Präsident des Neuyorker Museum of Modern Art und seit Juli 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC)
  • Stan Lee (geb. 1922), jüdischer Autor, Redakteur und Zeichner von Bildergeschichten
  • Jacob Lew (geb. 1955), jüdischer Rechtsanwalt; ehem. US-Finanzminister
  • Marcus Loew (1870–1927), jüdischer Geschäftsmann und Pionier der Filmindustrie, der Loew’s, Inc. und Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) gründete
  • John Edward Mack (1929–2004), US-amerikanischer Psychiater
  • David Marcus (1901–1948), jüdischer Hauptmann der US-Armee und Hauptorganisator und Drahtzieher der Nürnberger Prozesse
  • Arthur Miller (1915–2005), jüdischer Dramatiker und Schriftsteller
  • Henry Morgenthau (1891–1967), jüdischer Politiker
  • Samuel Irving Newhouse, Jr. (geb. 1927), jüdischer Verleger
  • Robert Oppenheimer (1904–1967), jüdischer Physiker
  • Gene Raymond (1908–1998), Theater-, Film- und Fernsehschauspieler
  • Ira Rennert (geb. 1934), US-amerikanischer Industriemilliardär und orthodoxer Jude
  • David Rockefeller, Sr. (1915–2017), US-amerikanischer Bankier, Unternehmer und Staatsmann
  • Jay Rockefeller (geb. 1937), US-amerikanischer Politiker, Demokratische Partei
  • Julius Rosenberg (1918–1953), US-amerikanischer Sowjet-Spion
  • Irene B. Rosenfeld (geb. 1951), jüdische Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzende des Nahrungskonzerns Kraft Foods Inc.
  • David René de Rothschild (geb. 1942), jüdischer Bankmanager und ein Mitglied der prominenten Bankiersfamilie Rothschild in Frankreich
  • Paul Scheurich (1883–1945), deutscher Maler, Graphiker, Gebrauchsgraphiker und Kleinplastiker
  • Helen Schneider (geb. 1952), jüdische Sängerin und Schauspielerin in den Vereinigten Staaten von Amerika
  • Eric Schneiderman (geb. 1954), jüdischer Jurist und Politiker (Demokratische Partei)
  • George Pratt Shultz (geb. 1920), Politiker
  • Omar Siddiqui Mateen (1986–2016), islamischer afghanischer Attentäter
  • Arthur Hays Sulzberger (1891–1968), jüdischer Verleger der „New York Times“c
  • James Toback (geb. 1944), jüdischer Drehbuchautor und Filmregisseur
  • Donald Trump (geb. 1946), seit 20. Januar 2017 amtierender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
  • Anthony Weiner (geb. 1964), Politiker (Demokratische Partei)
  • William Werner (1883–1959), deutscher Unternehmer
  • Paul Wolfowitz (geb. 1943), jüdischer Politiker

Siehe auch

Literatur

  • 96-book.png PDF Theodor Lemke: Geschichte des Deutschthums von New York von 1848 bis auf die Gegenwart, 1891
  • 96-book.png PDF Otto Spengler: Das deutsche Element der Stadt New York, biographisches Jahrbuch der Deutsch-Amerikaner New Yorks und Umgebung, 1913
  • Hans Hummel: Ein Deutscher gründet New York, 1940 (Roman)
  • Johann von Leers: New York, Stadt der nichtjüdischen Leibeigenen, in: „Der Weg“, Jg. 1953, Heft 10

Verweise

Fußnoten

  1. U.S. Census Bureau, „Population Estimates for the 100 Most Populous Metropolitan Statistical Areas Based on July 1, 2006 Population Estimates: April 1, 2000 to July 1, 2006
  2. Dieser Artikel erschien in Heft 154, 2000, der Tribüne — der „Zeitschrift zum Verständnis des Judentums“, die dreimonatlich in Frankfurt erscheint. (nachzulesen auf Hagalil)
  3. vgl: Euronews, 1. Mai 2009