Gottschalk, Joachim
Joachim Gottschalk ( 10. April 1904 in Calau/Niederlausitz; 6. November 1941 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater war Arzt. Fürs erste ging zur See und fuhr durch mehr als drei Jahre als Schiffsjunge und Matrose auf Segelschiffen und Dampfern. Nach drei Jahren entschied die Neigung zum Schauspielertum, und zwar wandte er sich nach Berlin, wo er Privatschüler des auch in Wien durch seine Tätigkeit am Burgtheater neben Josef Kainz bekannten Professors Gregory wurde. Nach Vollendung seines Studiums ging er an die Württembergische Volksbühne, ein Wandertheater, und verkörperte dort sämtliche jugendliche Helden und Liebhaber, manchmal auch Greise. Dann folgten Engagementsanträge nach Zwickau, Leipzig, Frankfurt am Main und dann die heißersehnte Berufung an ein Berliner Theater, und zwar an die Volksbühne, deren Mitglied Joachim Gottschalk bis zu seinem Lebensende blieb. Dort sah ihn Wolfgang Liebeneiner als Fiesco und fand in ihm den idealen Darsteller.[1]
Er heiratete 1930 die Jüdin Meta Wolff und wurde im Dritten Reich einer der meistbeschäftigten Schauspieler. Ab 1938 war er am Berliner Theater am Bülowplatz tätig und spielte in zahlreichen Filmen der UFA. Es wird berichtet, daß Gottschalk aufgefordert wurde, sich von seiner jüdischen Frau zu trennen. Als Gottschalk dies ablehnte, wählte er mit seiner Frau und seinem Sohn den Freitod. Von seinen Kollegen wurde das Ereignis mit Erschütterung aufgenommen. Dr. Goebbels persönlich soll angeordnet haben: „Über den Schauspieler Gottschalk soll in Wort und Bild nicht mehr berichtet werden.“[2]
Fragen
Daß die vorgegebene Version Zweifel aufwirft, ergibt sich aus folgenden Tatsachen:
- fehlende Beweise für den vorgegebenen Grund des gemeinsamen Suizids
- der Bericht, daß die Familie Gottschalk den Selbstmord durch Gas herbeigeführt haben soll[3]
- daß Gottschalk mit seiner Familie den Freitod angeblich der Familienausreise in die Schweiz vorgezogen haben soll[4].
- Mißachtung des angeblichen Befehls von Dr. Goebbels, da 1942 die Biographischen Plaudereien von Gottschalk veröffentlicht wurden[5].
- Trotz angeblichen Verbots des Reichsministers Goebbels nahmen führende Schauspieler wie Brigitte Horney, René Deltgen, Gustav Knuth, Wolfgang Liebeneiner und Ruth Hellberg an seiner Beerdigung teil.[6]
Filmographie
- Du und ich (1938)
- Aufruhr in Damaskus (1939)
- Eine Frau wie Du (1939)
- Flucht ins Dunkel (1939)
- Ein Leben lang (1940)
- Die Schwedische Nachtigall (1941)
- Das Mädchen von Fanö (1941)