Biehl, Johann
Johannes „Johann“ Biehl (zuweilen auch Biel; 29. Januar 1917 in Philippsheim, Kreis Trier, Rheinpfalz; 12. März 2017 ebenda) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht, zuletzt Oberfeldwebel der Reserve des Heeres und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Johann Biehl wurde im Januar 1917 in Philippsheim geboren und begann seine militärische Laufbahn am 14. November 1938 in der 1. Kompanie des Grenz-Infanterie-Regiments 124 in Trier, wo er eine Ausbildung zum Granatwerferschützen erhielt.
Zweiter Weltkrieg
Am 1.10.1939 als Granatwerfer-Truppführer in seiner Kompanie nahm er an der Sicherung des Westwalls teil und am folgenden Feldzug im Westen. Nach Ende der Kämpfe zum Gruppenführer in der 2. Kompanie des nunmehrigen Infanterie-Regiments 124 ernannt, kam er im Rahmen der Lehrtruppe nach Rumänien und nahm von dort aus am Feldzug im Osten teil, wo er am 1. November 1941 zum Zugführer ernannt wurde .
Biehl nahm im Rahmen der 72. Infanterie-Division an den Kämpfen auf der Krim und um die Festung Sewastopol teil. Dort wurde er mit seinem Zug gegen die rechte Fortgruppe eingesetzt. Dabei führte er seinen Zug schwungvoll durch starkes Artilleriefeuer vom kleinen T.P. herunter und wieder dem Steilhang zum Fort hinauf. Rechtzeitig mit den letzten Granaten des eigenen Feuerschlags stand er vor den gegnerischen Bunkern und setzte einen nach dem anderen außer Gefecht. Aufgrund der schweren Kämpfe um jeden Meter im Vorfeld der Festung Sewastopol ist der Angriff des Zuges Biehl besonders hoch einzuschätzen, wofür er am 30. Juli 1942 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet wurde. Zuvor wurde er am 18. Juni 1942 verwundet und ins Lazarett verlegt, wo auch die Ritterkreuzverleihungszeremonie stattfand.
Laut Meldung vom 14. September 1942 befand er sich als Ausbilder bei der 2. Genesenden-Kompanie des Infanterie-Ersatz-Bataillons 124 und wurde mit Meldung vom 27. November 1942 in die 1. Stamm-Kompanie des Grenadier-Ersatz-Bataillons 124 versetzt. Mit Meldung vom 28. November 1942 befand er sich dann in der 2. Kompanie des Bataillons in Trier und wurde am 29. Oktober 1943 der Genesenden-Kompanie des Grenadier-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillons 124 als Ausbilder zugeteilt. Ab September 1943 wurde er zur Werbung für das Heer (Heeres-Werber) beim stellvertretenden Generalkommando des XII. Armee-Korps eingesetzt, in dieser Dienststellung verblieb er nach eigenen Aussagen bis Kriegsende. Am 1. Februar 1944 wurde er noch zum Oberfeldwebel befördert.
Nachkriegszeit
Biehl, der 20 Jahre dem Ortsgemeinderat Philippsheim angehörte, war bereits der 18. Ritterkreuzträger, der das 100. Lebensjahr erreicht hatte – den 101. Geburtstag sollte der Ritterkreuzträger nicht mehr erleben.
Tod
Oberfeldwebel a. D. Johannes „Johann“ Biehl verstarb im März 2017 mit über 100 Jahren. Am 16. März 2017 wurde seine Urne im Beisein von Familie und Freunden beigesetzt.
Bildergalerie
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- Gefreiter (ggf. der Reserve) am 1. Oktober 1939
- Unteroffizier (ggf. der Reserve) am 1. November 1940
- Feldwebel (ggf. der Reserve) am 1. November 1941
- Oberfeldwebel (ggf. der Reserve) am 1. Februar 1944
- Eisernes Kreuz (1939), 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 11. August 1941
- 1. Klasse am 11. Oktober 1941
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 18. Juli 1940
- Medaille für Mannhaftigkeit und Treue, III. Klasse mit Schwertern am 11. August 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am 19. Februar 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Krimschild am 10. Juni 1943
- Erinnerungsmedaille an den Kreuzzug gegen den Kommunismus am 10. Juni 1943
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 30. Juli 1942 als Feldwebel und Zugführer in der 2. Kompanie/Infanterie-Regiment 124/72. Infanterie-Division/XXX. Armee-Korps/11. Armee/Heeresgruppe A