Perner, Ignaz

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Ignaz Perner

Johann Ignaz Perner (geb. 3. Juli 1796 in Ebersberg; gest. 16. Februar 1867 in München) war ein deutscher Rechtsanwalt, königlich-bayrischer Hofrat und ein maßgebender Vorreiter des Tierschutzes sowie Gründer eines Tierschutzvereins, der zu seiner Zeit zum größten Tierschutzverein der Welt wurde.

Werdegang

Perner wurde in ärmlichen Verhältnissen als zehntes Kind eines Gerichtsdieners im bayerischen Ebersberg geboren und im Alter von elf Jahren an das Wilhelmsgymnasium nach München geschickt. Im Jahre 1812 begann er an der Universität Landshut ein Rechtswissenschafts- und Philosophiestudium, wurde dort Mitglied einer Studentenverbindung, galt als aufmüpfig und kam zwei Mal für je 24 Stunden in Polizeiarrest. Schließlich wurde er mit ein paar Kommilitionen sogar der Universität verwiesen und ihm sein Doktortitel, den er durch die Lösung einer Preisfrage schon sicher hatte, wieder entzogen, welchen er jedoch 1817 mit Auszeichnung erneut erlangte.

Nach Eintritt in den Staatsdienst kam Perner 1823 nach München und bezog eine Wohnung an der Kaufingerstraße, seinem Kanzleisitz. Nach vermutlich sehr erfolgreichen Gechäftsjahren zog er sich bereits im Jahre 1833, mit 37 Jahren, ins Privatleben zurück, mit dem Titel eines königlich-bayrischen Hofrats ausgezeichnet. Er reiste nun durch ganz Europa und widmete sich dem Schutz der Tiere. In unzähligen Streitschriften setzte er sich für den Tierschutz ein und legte dar, daß die Rohheit der Menschen untereinander auf ihrer Rohheit gegenüber Tieren fußt. Am 10. März 1842 gründete Perner dann den „Münchner Verein gegen Tierquälerei“, einen der ersten Tierschutzvereine der Welt, und gewann Adlige und gewöhnliche Bürger als Unterstützer und Mitglieder. Bereits ein Jahr nach seiner Gründung hatte der Verein 76 „Filialvereine“ mit mehr als 3.000 Mitgliedern und wurde so zum größten Tierschutzverein der Welt.

Ignaz Perner starb in seiner Wohnung am Gärtnerplatz durch einen Schlaganfall. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Südfriedhof in München (Gräberfeld 37, Reihe 13, Platz 34)[1], auf seinem Grabmal steht seine vom Bildhauer Michael Wagmüller modellierte Bronzebüste. In seinem Testament bedachte Perner die Städte Augsburg, Memmingen, Wien, Stuttgart und Karlsruhe für ihre Tierschutzarbeit mit je 200 Gulden, hingegen den Münchner Magistrat, der ihm „große Hindernisse in den Weg legte“, mit deren drei (wobei der solcherart geschmähte Magistrat die Erbschaft ausschlug).

Ehrungen

Ignaz Perners Büste auf seinem Grabmal (München, Alter Südfriedhof)

Anfang 1852 erhielt Perner für seine Verdienste um den Tierschutz von König Maximilian II. von Bayern den Verdienstorden vom Heiligen Michael.

Als der (noch heute bestehende) Münchener Tierschutzverein 1956 sein Tierheim eröffnete, gab er ihm den Namen „Ignaz-Perner-Tierheim“.

Darüber hinaus erhielt Perner für seine Verdienste um den Tierschutz „eine durch die Tierschutzvereine vergebene Medaille“[2]. In München und ebenso in Perners Geburtsstadt Ebersberg erinnern die Ignaz-Perner-Straßen an diesen Pionier der Tierschutzbewegung.

Rezeption

Postkartenmotiv mit dem Konterfei Perners (vermutlich Anfang des 20. Jahrhunderts)

Zu Perners Tierschutzarbeit äußerte sich Arthur Schopenhauer, der mit ihm auch in schriftlichen Kontakt stand, mehrmals sehr anerkennend. So schrieb er in seinen „Parerga“ im Zusammenhang mit einer Tierquälerei in Bayern:

„ ... wo unter den Auspicien des Prinzen Adalberg der würdige und hochverdiente Hofrath Perner dem ganzen Deutschland als Beispiel vorleuchtet im Beschützen der Thiere gegen Rohheit und Grausamkeit“.[3]

Schriften (Auswahl)

Verweise

Fußnoten

  1. Standort des Grabes
  2. Bosls Bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Hrsg. von Karl Bosl. Regensburg 1983, S. 579
  3. Parerga und Paralipomena II , S. 400 f.