Engel, Johannes

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Johannes Engel (1894–1973)

Johannes Engel (Lebensrune.png 15. Mai 1894 in Ernsthausen, Hessen; Todesrune.png 18. Juli 1973 in Berlin) war ein deutscher Politiker und Gründer der Nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation (NSBO).

Leben

Erster Weltkrieg

Johannes Engel wurde am 15. Mai 1894 in Hessen geboren, wo sein Vater in Ernsthausen eine Nagelschmiede und eine kleine Landwirtschaft besaß. Er besuchte die Volksschule und wurde schließlich Arbeiter im Ruhrbergbau, dann Soldat im Gardegrenadier-Regiment 5 in Spandau, mit dem er ins Feld rückte; im Juli 1915 erlitt er seine erste Verwundung an der russischen Front. Nach seiner Genesung ging er wieder an die Westfront und wurde in der Sommeschlacht 1916 erneut verwundet. Mit dem Infanterie-Regiment 408 kam er wieder an die Ostfront nach Riga und wurde hier abermals verwundet und kehrte danach wieder freiwillig zur Truppe zurück und ging mit ihr nach Frankreich in die Argonnen und in die Champagne. 1918 wurde er dann zum vierten Mal verwundet, und nach der Ausheilung ging er wieder an die Westfront.

Weimarer Republik

Nach der Novemberrevolte wurde Engel Mitglied von Freiwilligen-Fraktionen und war an den Kämpfen gegen die Spartakisten in Berlin und Chemnitz beteiligt, dann reihte er sich in die Oberschlesische Front ein. 1920 kam Johannes Engel als Millitäranwärter zu einer Reichsbehörde. Schon im Jahr darauf wurde er Mitglied der Deutsch-Sozialen Partei Richard Kunzes, auch als „Knüppel-Kunze“ bekannt. Er war der erste Berliner, der es wagte, im roten Moabit den Marxisten Widerstand entgegenzusetzen und sogar in ihren Versammlungen als Diskussionsredner aufzutreten. Die Folge war, daß er seine Stellung wieder verlor.[1]

1925 wurde Johannes Engel Arbeiter in der „Knorr-Bremse“, einem der größten Berliner Betriebe. Zur selben Zeit fand er Anschluß an die NSDAP. Als diese 1927 für Berlin verboten wurde, gründete Engel die erste Betriebszelle, die einen wesentlichen Teil der Arbeiterschaft der „Knorr-Bremse“ eroberte und wurde Betriebsrat. Die Freien Gewerkschaften sahen hier ihre schwache Stelle, und sofort wurden alle Maßnahmen getroffen, um das weitere Wirken Johannes Engels unmöglich zu machen. Er wurde schikaniert von früh bis spät, man schnitt ihm den Verdienst ab, so daß er in manchen Monaten kaum noch seine Miete bezahlen konnte.

1929 war er einer der ersten dreizehn Nationalsozialisten in der Berliner Stadtverordnetenversammlung. 1930 bekam er die Möglichkeit, die NSBO über ganz Deutschland auszudehnen. Damit trat er hauptamtlich in den Dienst der Partei. Nebenbei gründete er die erste Betriebsräteschule der NSBO, Mitglied-Nr. 1, die für den immer stärker werdenden Vormarsch in die Betriebe sehr wichtig war. 1932 kam er auch in den Preußischen Landtag.

Drittes Reich

Im März 1933 wurde Engel zum kommissarischen Stadtrat für das gesamte Berliner Verkehrswesen bestellt. Im Juni 1933 wurde er ferner Treuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Berlin-Brandenburg. Seine Ernennung wirkte in der Arbeiterschaft wie ein Fanal. Diejenigen, die nach der Übernahme der Gewerkschaften durch die NSBO noch zögernd abseits standen, waren nun gewonnen und überzeugt. 1933 wurde Johannes Engel auch in den Deutschen Reichstag entsandt. Bei der Neuordnung des Treuhänderwesens legte er sein Treuhänderamt nieder und wurde Amtsleiter der Deutschen Arbeitsfront. 1934 wurde er Leiter der Fremdenverkehrsorganisation in Berlin, gleichzeitig Leiter der Reichsverkehrsgruppe Schienenbahnen und SS-Oberführer. 1943 wurde er Reichsamtsleiter und SS-Brigadeführer und wurde Vorsitzender des Aufsichtsrates der Berliner Flughafen GmbH in Berlin, Berliner Nordsüdbahnen AG in Berlin, Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen. 1944 wurde er stellvertretender Gauleiter von Josef Goebbels.

Nachkriegszeit

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Johannes Engel am 12. Mai 1945 in Berlin von den sowjetischen Besatzungsbehörden verhaftet und war in den Folgejahren in verschiedenen Gefängnissen (darunter der berüchtigten Moskauer Butyrka) und Arbeitslagern inhaftiert.

Im Juni 1950 wurde er routinemäßig zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, jedoch am 7. Oktober 1955 durfte Engel nach Deutschland zurückkehren.

Anschließend war Engel in Wannsee gemeldet und war arbeitsunfähig. Ein „Sühneverfahren“ in Westberlin konnte Engel erfolgreich verschleppen, bis er 1967 für verhandlungsunfähig erklärt wurde.

Literatur

  • Günther Adam: Vom Metallarbeiter zum Berliner Arbeiterführer, Verlag Deutsche Kultur-Wacht, 1933

Fußnoten

  1. Männer im Dritten Reich, Orientalische Cigaretten-Compagnie „Rosma“ GmbH, 1934