Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation

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Die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (kurz: NSBO) war eine betriebsbezogene Organisationsform der NSDAP.

Geschichte

Ab 1927 schlossen sich auf Anregung des späteren Reichstagsmitgliedes Johannes Engel vornehmlich in Berliner Großbetrieben NSDAP-Mitglieder nach dem Vorbild der betriebsbezogenen Organisationsstruktur der Kommunistischen Partei Deutschlands zu Betriebsgruppen zusammen. Die NSBO bildete sich 1928 aus diesen Gruppen. Am 30. Juli 1928 fand die Geburtsstunde der NSBO und damit der späteren Deutschen Arbeitsfront, einschließlich der Nationalsozialistische Handel- und Gewerbeorganisation (NS-Hago) und des späteren Beamtenbundes statt.

Der Angriff schrieb folgendes dazu:

„Das Sekreteriat für Arbeiterangelegenheiten in der neuen Geschäftsstelle ist nunmehr eröffnet. Zum Leiter dieser Abteilung ist Pg. Engel ernannt worden. Für Auskunft suchenden Pgg. ist jeden Montag und Dienstag nachmittag von 5–6 Uhr Sprechstunde. Pgg., welche außerhalb Groß-Berlins wohnen, aber zum Gau Berlin-Brandenburg gehören, können ihre Anliegen schriftlich einsenden.“

Damit war dem Gründer der Betriebszellen, Johannes Engel, durch Initiative von Dr. Goebbels der Weg zur Arbeit freigemacht. Zur organisieren war zu jener Zeit noch nicht viel, denn die wenigen, die da waren, hielten zunächst auch ohne Karteikarten die Treue. Schon das Jahr 1929 konnte Berlin an die 50 Betriebszellen ausweisen.[1]

Die NSBO wurde am 1. Januar 1931[2] zur Reichsbetriebszellenabteilung der NSDAP erklärt. Unter dem Reichs-Betriebszellen-Leiter Walter Schuhmann (MdR) und dem Organisationsleiter Reinhold Muchow nahm die NSBO einen gewaltigen Aufschwung. Die Mitgliederwerbung fand unter dem Schlagwort „Hinein in die Betriebe“ und dessen Abkürzung „Hib“ statt. Bis zum Ende des Jahres wuchs die Mitgliederzahl auf rund 300.000. Da die von den Mitgliedern aufgebrachten Beiträge nicht ausreichten, um die Teilnehmer an Streiks finanziell zu unterstützen, wurden sie von Spenden oder eigens eingerichteten Streikkassen der NSDAP unterstützt, wie sie etwa der Gau Süd-Hannover-Braunschweig bereits im Sommer 1931 eingerichtet hatte. In den Genuß dieser Zahlungen kamen nicht nur Parteimitglieder der NSDAP, sondern auch NSBO-Mitglieder, die nicht in der Partei waren. Einen hervoragenden Anteil am Kampf um die Betriebe hatte die 14tägig erscheinende Zeitschrift „Arbeitertum“ (Herausgeber: Reinhold Muchow, Schriftleitung: Hans Biallas), die in ständig wachsender Auflage den nationalsozialistischen Arbeitern das für ihren schweren Kampf um die Betriebe notwendige Material an die Hand gab. Zu reichsweiter Bedeutung gelangte die NSBO mit dem 2. Mai 1933, als sie zum „Träger der Aktion ... zur Besetzung der Gewerkschaftshäuser“ wurden. Dazu wurde ein Aktionskomitee zum Schutze der deutschen Arbeit gebildet, in dem die NSBO durch Reinhold Muchow vertreten und das geleitet wurde von Robert Ley, zu diesem Zeitpunkt noch Stabsleiter der Politischen Organisation der NSDAP. Wenige Tage nach dem Verbot der Gewerkschaften in Deutschland am 2. Mai 1933 wurde die Deutsche Arbeitsfront (DAF) gegründet. 1935 wurden die NSBO zu Gunsten der DAF aufgelöst.

Fußnoten

  1. Heini Becker: Erinnerungen an die Kampfzeit der NSBO, Arbeitertum, 5. Jahrgang, Folge 2, 15. April 1935
  2. Die Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation NSBO, Illustrierter Beobachter, Folge 12/1932