Mallon, Johannes
Johannes „Hans“ Mallon ( 30. Juni 1914; 3. September 1931 in Bergen auf Rügen) war ein deutscher Widerstandskämpfer gegen die Weimarer Republik und ein Blutzeuge der nationalsozialistischen Bewegung.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Kampfzeit
Am 20. Juni 1931 feierten die Nationalsozialisten der Insel Rügen die Sommersonnenwende. Bis 1931 hatte die Rügener Hitlerjugend alle Aufmärsche und Feste im Verband der NSDAP abgehalten. In diesem Jahr sollte mit der Sommersonnenwende erstmalig eine eigene Feier stattfinden. Nach alter Sitte marschierten die Jungen und Mädchen im Schein der Fackeln zum Holzstoß. Der Feuerschein lockte auch die Feinde aus ihren Löchern. Nicht um teilzunehmen kamen sie, nicht um teilzuhaben an deutscher Tradition. Sie brachten stattdessen Haß und Heimtücke mit. In geschlossener Formation marschierte die HJ wieder zurück. Einer trug den Wimpel, es war der Hitlerjunge Johannes Mallon aus Bergen. Kommunisten und Mitglieder des Reichsbanners überfielen sie plötzlich durch Anwendung eines mörderischen Steinhagels gegen die Jugendlichen. In der Dunkelheit war der Fahnenträger gut auszumachen. Johannes Mallon wurde schwer verletzt.
Tod=
Am 3. September 1931 erlag Mallon seinen Verletzungen, gerade einmal siebzehn Jahre alt.
Nachwirken
Die Mörder wurden zwar angeklagt, aber von einem Gesinnungsgericht lediglich zu einer Geldstrafe von 25 Reichsmark „verurteilt“. Der Tote war ja „nur“ ein Hitlerjunge.
Gedenken
An dem Ort, an dem Hans Mallon das letzte Mal die Flammen des Sonnenwendfeuers auflodern sah, entstand – nach dem Sieg der nationalsozialistischen Bewegung – ein beeindruckendes Denkmal in Anlehnung an ein germanisches Langhaus. Das reetgedeckte Dachgebälk ruhte auf großen Granitblöcken. Ein hakenkreuzverziertes Bronzetor war der Einlaß in das Innere des Bauwerkes, welches den Sarg Hans Mallons barg. Der Vorplatz des Hans-Mallon-Hauses war mit vier großen Säulen versehen, auf denen Feuerschalen angebracht waren. Neben der Gedenkstätte wurde ein Thingplatz angelegt. Das Haus war Sammelpunkt der pommerschen Hitlerjugend für den Sternmarsch zum Reichsparteitag in Nürnberg. Es wird in dem Film „Der Marsch zum Führer“ gezeigt.
Der Name Hans Mallon wurde in die Liste der Unsterblichen Gefolgschaft der Hitlerjugend aufgenommen. Die Raddasstraße in Bergen wurde zur Zeit des Nationalsozialismus in Hans–Mallon–Straße umbenannt. Zu DDR–Zeiten hieß sie dann Straße der Jugend. Derzeit hat sie wieder den Namen Raddasstraße.
Literatur
- Heinz Görz / Franz-Otto Wrede: Unsterbliche Gefolgschaft, Berlin 1936
- Willi Zorg: Unsterbliche Gefolgschaft, Berliner Druckerei u. Verlagsges, 1935
- A. K. Busch: Blutzeugen – Beiträge zur Praxis des politischen Kampfes in der Weimarer Republik, Nordland-Verlag Deutsche Stimme, ISBN 978-3-93510-220-9
- Hermann Liese: Ich kämpfe, Eher-Verlag, München 1943
- Hans Weberstedt / Kurt Langner: Gedenkhalle für die Gefallenen des Dritten Reiches, Zentralverlag der NSDAP Franz Eher, München 1938