Pellikan, Josef

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Josef Pellikan, mit Dank an Frau Ingeborg Pellikan für die Bereitstelllung.jpg

Josef Pellikan (Lebensrune.png 19. April 1919 in Röhrsdorf am Kleis, Kreis Böhmisch Leipa, Sudetenland; Todesrune.png 24. September 2012 in Landshut) war ein deutscher Unteroffizier der Wehrmacht (zuletzt ggf. Feldwebel), Bordfunker der Sturzkampf- und Schlachtflieger sowie Träger des Deutschen Kreuzes in Gold im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Josef Pellikan II.jpg

Von Beruf Gartner trat Pellikan mit 20 Jahren am 10. August 1939 in die Deutsche Luftwaffe ein.

Zweiter Weltkrieg

Nach intensiver Ausbildung wurde Pellikan 1942 zu den Sturzkampffliegern versetzt, aus denen später die Schlachtgeschwader werden sollten. Am 16. Mai 1944 sollte ein schwarzer Tag für die 10. Panzerjagd-Staffel des SG 2 werden. Die Ju 87 G-2 mit zwei 37-mm-Kanonen FlaK 18 unter den Tragflächen und das bewegliche MG 81Z im Heckstand von Staffelkapitän Thienel, Flugzeugführer, und Unteroffizier Pellikan, Bordfunker, wurde an der Ostfront in einen Luftkampf gegen die Rote Luftwaffe verwickelt. Neun sowjetische Jagdflugzeuge vom Typ „Jak 1“ griffen an, das sind die Momente, in denen aus einem Bordfunker ein Bordschütze wird. Pellikan schoß, trotz Verwundung, zwei der feindlichen Angreifer ab. Dann wurde die Maschine auch noch von der feindlichen Infanterie beschossen und getroffen.

Die Maschine war schwer beschädigt und Thienel verwundet, aber der erfahrene Flieger konnte mit letzter Kraft zwei Kilometer südlich von Vadul Lui Voda (Vadullui-Voda) in Moldawien zur Notlandung ansetzen. Kurz nach Bodenberührung überschlug sich die Ju 87 (Werknummer: 131.218), die Maschine war ein Totalverlust, aber Thienel und Pellikan (am Kopf schwer verwundet) konnten von deutschen Landsern aus der Führerkanzel herausgezogen werden. Für Thienel war es jedoch zu spät, er verstarb nur Stunden später im Lazarett. Sein Kriegsgrab wurde, trotz Suche durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, nie gefunden (Stand: 2018).

Hans-Herbert Thienel

Hans(-)Herbert Alfred Thienel (Lebensrune.png 16. Februar 1917 in Ratibor; 16. Mai 1944) war ein junger Offizier des Reichsluftfahrtministeriums, der am 1. Juli 1939 als Leutnant. zur Stuka-Schule Marienbad kommandiert wurde. Als Sturzkampfflieger wurde er mit beiden Eisernen Kreuze, der Frontflugspange in Gold und am 10. November 1941 mit dem Ehrenpokal der Luftwaffe ausgezeichnet. Als Oberleutnant diente er in der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 5, wurde am 10. Mai 1943 in das Schnellkampfgeschwader 10 (ggf. auch im Schlachtgeschwader 10), wurde am 1. Juni 1943 zum Hauptmann befördert und war zuletzt Staffelkapitän der 10. (Pz) Staffel/Schlachtgeschwader 2. Als solcher wurde ihm am 29. März 1944 das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.

Thienels älterer Bruder Bernard (Lebensrune.png 8. Juni 1911 in Heidan), ebenfalls Offizier der Luftwaffe und als Oberleutnant Beobachtungsoffizier in der 2.(F) Staffel/Aufklärungs-Gruppe 123, fiel schon im Jahr davor, als die im Luftkampf schwer beschädigte Ju 88 D-1 (Werknummer: 430.799) unmittelbar nach der Rückkehr von einem Feindflug (Seeaufklärung westlich von Peloponnes) am Flugplatz Tatoi bei Athen am 26. Juni 1943 abstürzte und ausbrannte. Mit Bernhard fielen der junge Flugzeugführer Unteroffizier Julius Meinschad (Lebensrune.png 13. März 1923 in Köln), Bordfunker Unteroffizier Kurt Breutmann (Lebensrune.png 20. Januar 1923 in Kotzenau) und Bordschütze Unteroffizier Kurt Albin Apelt (Lebensrune.png 24. Dezember 1917 in Hohenmölsen). Alle ruhen auf der Kriegsgräberstätte in Dionyssos-Rapendoza.

Lazarett und Endkampf

Pellikan kam in das Lazarett nach Rumburg, später nach Zwickau in Böhmen, beide im Reichsgau Sudetenland. Es erfolgte am 1. Dezember 1944 die Beförderung zum Feldwebel. Die 10. (Pz) Staffel war im Januar 1945 in Fürstenwalde, im Februar in Freiwaldau sowie Kemens St. Peter und im März im oberösterreichischen Wels sowie in Graz.

„Zu Beginn des letzten Kriegsjahres lag das Schlachtgeschwader 2 in Fürstenwalde und unterstützte die deutschen Verbände in den schweren Abwehrkämpfen zwischen Weichsel und Oder. Die I. Gruppe war in Csar stationiert. Bis Kriegsende wurde das Geschwader an der Ostfront eingesetzt. Ab April 1945 wurden die Geschwaderreste auch als ‚Gefechtsverband Rudel‘ bezeichnet. Dies schloss auch die I. / Schlachtgeschwader 77 und die II. / Jagdgeschwader 6, die dem Geschwaderstab unterstellt waren, mit ein. Die III. Gruppe wurde im April 1945 in Prag-Kletzau durch einen Luftangriff fast vollständig vernichtet. Reste der Gruppe konnten nach Kummer durchschlagen.“

Bei Rückzugskämpfen im Osten hatten das Geschwaderstab und die II. Gruppe (mit der 10. (Pz) Staffel) des Schlachtgeschwaders 2 „Immelmann“ am 17. April 1945 nach Kummer bei Niemes am Roll ins nördliche Sudetenland verlegt. Als der Krieg zu Ende war, wurde Feldwebel Pellikan am 8. Mai 1945 in Kummer von Kommodore Oberst Hans-Ulrich Rudel verabschiedet und aus dem Verband entlassen.

Nachkriegszeit

Pellikan konnte eine Kriegsgefangenschaft vermeiden, erlebte aber die Vertreibung aus dem Sudetenland. Er fand in Bayern eine zweite Heimat und arbeitete von Oktober 1945 bis März 1973, zuletzt als Leiter, beim Landeswohlfahrtverband Niederbayern.

Tod

Feldwebel a. D. Josef Pellikan verstarb am 24. September 2012 in Landshut.

Familie

Im Lazarett von Zwickau hatte Pellikan die DRK-Schwester Ingeborg getroffen, in der er sich verliebte. Nach dem Kriege heirateten die beiden, aus der Ehe sind drei Söhne entsprossen.

Auszeichnungen (Auszug)