Julbock

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Julböcke als Weihnachtsbaumschmuck

Der Julbock (dänisch: Julebuk und norwegisch: Julebukk) ist ein Ziegenbock aus Stroh, der insbesondere in Nordgermanien (Skandinavien) ein Sinnbild für die Weihnachtszeit bzw. das Julfest ist.

Erläuterung

Die Figur des Julbocks stammt aus einer Zeit, als in Skandinavien noch das Weltbild, wie es sich in der germanischen Mythologie widerspiegelt, vorherrschte. Der Wagen des Gottes Thor wurde von zwei Ziegenböcken gezogen. In Finnland wird der Weihnachtsmann Joulupukki genannt, was eine wörtliche Übersetzung von Julbock ist.

Geschichte

Der Gävle-Julbock 2003

Ursprung

Die Julbock-Tradition ist in Verbindung mit der bei vielen indogermanischen Völkern und insbesondere bei den Germanen verbreiteten Verehrung der Ziege (und des Widders) als Verkörperung der von den Göttern gegebenen, alljährlich wiederkehrenden Fruchtbarkeit zu sehen. Entsprechende Indizien gehen bis in die Bronzezeit zurück.

Brauchtumspflege

Bis zum 19. Jahrhundert war es üblich, daß eine Gruppe von Bauernkindern zwischen den Höfen umherzog, um dort Schauspiele oder Lieder vorzutragen. Einer in dieser Gruppe war immer als Julbock verkleidet und zum Dank für ihren Auftritt erhielten die Kinder bei einer Zusammenkunft zwischen Weihnachten und Neujahr zu Essen und zu Trinken. Es kam auch vor, daß der Strohbock unter den Tisch gestellt wurde und daß man ihm symbolisch etwas von der Weihnachtstafel (julbord) abgab.

Eine andere Sitte war es, den Julbock heimlich bei seinem Nachbarn auf dem Hof zu verstecken. Dieser hatte nun die Aufgabe, das Tier ungesehen zurückzubringen. Im 19. Jahrhundert wurde es in bürgerlichen Familien üblich, daß eine Person als Julbock Geschenke verteilte, genau wie es heute der Weihnachtsmann macht. Da der skandinavische Julbock heute seine Stellung fast ganz an den Weihnachtsmann verloren hat, ist er nur noch ein schmückendes Beiwerk im festlich geschmückten Haushalt.

Julbock in Gävle

Seit 1966 wird auf dem zentral gelegenen Schloßplatz (Slottstorget) im schwedischen Gävle zur Weihnachtszeit ein überdimensionaler Julbock aufgestellt. Er ist üblicherweise 13 Meter hoch, 7 Meter lang und wiegt etwa 3,5 Tonnen. Trotz intensiver Bemühungen der Initiatoren (eine lokale Handelsvereinigung und ein naturwissenschaftlicher Schülerverein) den Bock zu schützen, wird er fast jedes Jahr Opfer von Brandanschlägen. Diese Tatsache wurde von ausländischen Touristen bzw. Austauschstudenten ärgerlicherweise als Tradition aufgefaßt, so daß sie sich aktiv an der Zerstörung des Julbocks beteiligten.

Zum 40jährigen Jubiläum wurde der Julbock im Winter 2006 erstmals mit einem Brandschutzmittel imprägniert und konnte einem Anschlagversuch erfolgreich standhalten.